Von: Ivd
Weltweit wird ein starker Anstieg von Fällen des potenziell tödlichen Denguefiebers verzeichnet. Seit Jahresbeginn geht man allein in Brasilien von 1,9 Millionen Fällen aus. Nun wird auch in Italien ein leichter Anstieg verzeichnet. Laut Matteo Bassetti war dieser Anstieg jedoch wenig überraschend. Der Forscher warnt in Kombination mit der Ausbreitung der Tigermücke eine drohende Epidemie. Italien galt auch im vergangenen Jahr als Dengue-Spitzenreiter in Europa.
Die italienischen Gesundheitsbehörden haben angesichts der steigenden Fallzahlen in Ländern wie Brasilien, Argentinien und Peru bereits ihre Wachsamkeit erhöht. An Flughäfen und Häfen werden seit Februar verstärkt Kontrollen durchgeführt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Besonders entscheidend ist es, einheimische Ausbrüche zu vermeiden. Diese könnten entstehen, wenn ein infizierter Rückkehrer von einer Tigermücke gestochen wird, die den Virus dann an andere Personen weiterverbreitet.
Die Tücke der Mücke
Kombiniert mit den für Tigermücken aktuell optimalen Verbreitungsbedingungen in Italien, stellen solche Infektionen die ernst zu nehmende Gefahr einer Epidemie dar, warnt Matteo Bassetti, Präsident der Italienischen Gesellschaft für antiinfektive Therapie und Direktor der Klinik für Infektionskrankheiten. Für ihn kommt der Anstieg wenig überraschend. Mit der schönen Jahreszeit nehmen Reisen in Regionen wie Mittel- und Südamerika zu, wo das Dengue-Virus heimisch ist. Folglich sind die Fälle auch in Italien leicht gestiegen, jedoch handelt es sich ausschließlich um importierte Fälle.
Bassetti betont, dass bisher keine einheimischen Ausbrüche in Italien aufgetreten sind. Mit dem Frühling und Sommer steigt jedoch das Risiko. Daher sind Vorbeugungsmaßnahmen gegen Mücken besonders wichtig. Das Gesundheitsministerium hat in diesem Bereich bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen und entsprechende Rundschreiben herausgegeben.
Wie kann ich mich schützen?
Vor dem Denguefieber schützt ihr euch am besten, in dem ihr permanent Mückenschutz auftragt und euch regelmäßig die Hände wascht und desinfiziert. In Risikogebieten wird lange Kleidung und ein Mückenschutz vor dem Gesicht empfohlen. Die Mücken kommen besonders häufig in der Nähe von Gewässern und sumpfigen Gebieten vor, daher sollte man diese Gebiete nach Möglichkeit meiden. Außerdem hassen die unliebsamen Tiere klimatisierte Räume.
Denguefieber: Was ist das eigentlich?
Denguefieber, auch bekannt als „Knochenbrecherfieber“, ist eine durch Tiger- und Gelbfiebermücken übertragene virale Erkrankung, die in den Tropen und Subtropen weit verbreitet ist. Die Hauptsymptome sind Fieber, starke Kopf-, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlag mit roten Punkten und Schmerzen hinter den Augen. Oftmals verläuft die Krankheit jedoch mild und nicht jeder Infizierte zeigt Symptome. Allerdings kann das hohe Fieber in einzelnen Fällen bis zum Tod führen.
Weltweit gibt es jährlich etwa 390 Millionen Infektionen mit dem Dengue-Virus, von denen bis zu 50.000 tödlich verlaufen. In Europa wurden im Jahr 2023 Dengue-Fälle in Italien, Frankreich und Spanien gemeldet, wobei Italien mit 82 Fällen an erster Stelle steht.
Reisende in den genannten Regionen sollten sich der Symptome des Denguefiebers bewusst sein und bei Verdacht nach einer Reise in betroffene Gebiete sofort einen Arzt aufsuchen. Wichtig ist auch die Sensibilisierung der Gesundheitseinrichtungen und Hausärzte, um eine schnelle Diagnose und Behandlung zu gewährleisten. Bassetti schließt mit dem Appell, dass Wachsamkeit und präventive Maßnahmen entscheidend sind, um größere Ausbrüche zu verhindern.