Von: mk
Rom – Im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt gibt es einen Lichtblick: Im Jahr 2024 ist die Anzahl der Femizide in Italien deutlich gesunken. Dies geht aus dem Bericht zum Internationalen Frauentag am 8. März hervor, der von der Zentraldirektion der Kriminalpolizei vorgestellt wurde. Die Analyse stützt sich auf Informationen aus Polizeidatenbanken.
Im Jahr 2024 wurden 113 Frauenmorde registriert, 99 davon im familiären oder partnerschaftlichen Kontext. 61 Frauen wurden von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Diese Zahlen gehören zu den niedrigsten des letzten Jahrzehnts und spiegeln die verstärkten Bemühungen der Gesellschaft und insbesondere der Sicherheitskräfte wider, das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen und präventiv tätig zu werden.
Die gesteigerte Aufmerksamkeit der Polizei zeigt sich auch in der Zunahme von Schutzmaßnahmen: Die Zahl der polizeilichen Verwarnungen durch den Polizeipräsidenten hat sich 2024 fast verdoppelt (+94 Prozent), die Zahl der Wohnungsverweise für Gewalttäter hat sich mehr als verdreifacht (+224 Prozent).
Gleichzeitig wurde eine steigende Anzahl von Delikten registriert, die oft Vorboten schwerer Gewalt sind. Dies könnte allerdings auch ein positives Zeichen sein: Offenbar finden mehr potenzielle Opfer den Mut, sich rechtzeitig an die Behörden zu wenden, bevor Schlimmeres passiert. Dies ist auch auf verbesserte gesetzliche Schutzmaßnahmen zurückzuführen.
Der Bericht enthält zudem detaillierte Analysen zu Alter, Nationalität der Opfer und ihrer Beziehung zu den Tätern. Auch Themen wie Genitalverstümmelung und häusliche Gewalt werden behandelt. Fallbeispiele, die auf realen Ereignissen basieren, aber anonymisiert wurden, veranschaulichen die Vielschichtigkeit des Problems.
Zusätzlich werden in einem Anhang die regionalen Daten der letzten drei Jahre aufgeschlüsselt, um ein umfassendes Bild der Lage in den einzelnen Provinzen zu zeichnen.
Dieser Bericht unterstreicht die Fortschritte im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt, mahnt aber gleichzeitig zur anhaltenden Wachsamkeit und zum weiteren Ausbau von Präventions- und Schutzmaßnahmen.
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