Von: mk
Aymavilles – In Aymavilles im Aostatal sind zwei Kinder im Alter von neun und sieben Jahren am Donnerstagabend auf tragische Weise ums Leben gekommen. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, soll ihnen ihre eigene Mutter eine tödliche Injektion verpasst haben.
Zuerst hat sie ihre Kinder betäubt, dann verabreichte injizierte sie ihnen Kalium. Das Mittel wird auch in den USA bei Hinrichtungen mit Todesspritze benutzt. Marisa Charrere, die Mutter von Nissen und Vivien, arbeitete als Krankenschwester in der kardiologischen Abteilung eines Krankenhauses.
Eine offizielle Bestätigung der Todesursache wird es allerdings erst nach dem toxikologischen Befund im Rahmen der Autopsie geben. Vor den Mord soll die Frau zwei Briefe geschrieben haben, die in ihrem Haus gefunden wurden. Darin beklagte sie sich über eine unerträgliche Last aufgrund der Widrigkeiten in ihrem Leben.
Die Ordnungskräfte wurden von Osvaldo Empereur, dem Ehemann der Frau, der auch der Vater der Kinder ist, verständigt. Der Mann, der kurz nach Mitternacht nach Hause gekommen war, erlitt angesichts der Tat seiner Frau einen Nervenzusammenbruch. Er fand die beiden Kinder und auch seine Frau tot auf, die sich offenbar auch selbst getötet hat. Er musste in die Psychiatrie eingeliefert werden.
Auch die Mutter von Marisa Charrere hatte einen Anfall an Übelkeit erlitten und wurde in eine Klinik gebracht. Eine Nachbarin erklärte, dass sie kurz vor Mitternacht Lärm gehört habe. Allerdings habe sie nicht mit einer derartigen Bluttat gerechnet.
Der Sohn der Nachbarin berichtet, dass es sich um eine Vorzeigefamilie gehandelt habe, die man niemals habe streiten hören. Marisa Charrere habe allerdings in jungen Jahren ihren Vater verloren, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Im Winter 2000 starb ihr Bruder Paolo Charrere ebenfalls bei einem Verkehrsunfall, als er auf der Straße den Schnee wegräumte.
Der Ehemann der Frau arbeitet bei der Forstbehörde. Wie Fedele Belley, Vizebürgermeister der Ortschaft erklärt, sei die Familie nicht aufgefallen. Die Frau sei etwas verschlossen gewesen, erklärt er laut Ansa. Als er die Familie am Samstag zum letzten Mal gesehen hat, schien alles in Ordnungs gewesen zu sein.
Auch aus den SMS-Nachrichten von Marisa Charrere mit ihren Abreitskolleginnen vor der Tat ging nicht hervor, dass die Frau durch irgendetwas verstört oder in irgendeiner Weise aufgewühlt gewesen sei.