Von: ka
Palau – Ein US-amerikanischer Milliardär fand offensichtlich nichts dabei, den Strand von Talmone in Palau auf Sardinien – ein Naturschutzgebiet, in dem nur der einfache Aufenthalt am Strand und das Baden im Meer erlaubt sind – für seine „Privatparty“ zu missbrauchen. Unter den Augen und dem Protest der einfachen Strandgäste waren die Angestellten des arroganten und ungebildeten Reichen stundenlang damit beschäftigt, Pavillons, Tische und Kocher von der 60 Meter langen Jacht zum Strand von Talmone zu transportieren und dort aufzubauen. Unter dem Applaus der Strandbesucher bereitete die Küstenwache der wilden Strandbesetzung ein jähes Ende.
Der Strand von Talmone in Palau ist ein Mittelmeertraum aus kleinen Buchten mit kristallklarem Wasser, das nur zu Fuß über einen schmalen Pfad erreichbar ist. Natürlich kann man auch vom Meer aus dorthin gelangen, wobei aber zu bedenken ist, dass Boote aufgrund der strengen Natur- und Landschaftsschutzbestimmungen immer einen Abstand von mindestens 200 Metern zum Ufer einhalten müssen.
Da es sich um ein streng geschütztes Gebiet handelt, sind noch viele weitere Bestimmungen einzuhalten und Verbote zu beachten. So ist es zum Beispiel nicht erlaubt, die Strandlinie und die Küste mit großen Schirmen, Sonnenliegen oder Stühlen zu besetzen. In der Praxis dürfen die Besucher nur ein Strandtuch mitnehmen, denn im Schutzgebiet von Talmone sind nur der einfache Aufenthalt auf dem Strand und das Baden im Meer ohne Einschränkungen möglich.
Die Sarden und einfachen Touristen, die am Sonntag, dem 28. Juli, den Strand von Talmone in Palau auf Sardinien aufsuchten, staunten daher nicht schlecht, als sie bereits in den frühen Morgenstunden sahen, wie Männer und Frauen, die zum Personal einer vor der Küste ankernden 60 Meter langen Jacht gehörten, Pavillons, Tische und Kocher von der Jacht zum Strand von Talmone brachten und dort aufbauten. Wie später bekannt wurde, gehört die auf den Namen Rock It getaufte Luxusjacht einem US-amerikanischen Milliardär. Er ist Gründer und Geschäftsführer einer Schnellimbisskette und sein Vermögen wird auf 1,7 Milliarden Dollar geschätzt.
Den verdutzten Strandbesuchern wurde bald klar, dass der Milliardär auf dem Strand eine Privatparty feiern wollte. Seine Angestellten missachteten alle Verbote und benahmen sich so, als ob es sich um den Privatstrand ihres Chefs und nicht um ein streng geschütztes Naturschutzgebiet, das der Allgemeinheit gehört, handeln würde. Anstatt die Ruhe des Meeres und des Strandes genießen zu können, wurden die Strandbesucher von den ständig laufenden Motoren der Schlauchboote belästigt.
Während sie selbst nur mit einem Strandtuch gekommen waren, mussten die mitansehen, wie die Angestellten des Milliardärs am Strand zwei riesige Pavillons, einen großen Grill für das Barbecue, Tische, Stühle, große Musikboxen und sogar ein Volleyballnetz aufstellten. Unter den staunenden und inzwischen zornig werdenden Badegästen verwandelte sich der Strand von Talmone – eigentlich ein Paradies für die Liebhaber der Stille und des Friedens – in eine Art DJ-Set für eine exklusive Party.
Zum Glück hielt sich am Sonntag auch ein Mitglied des sardischen Vereins „Amici di Talmone“ – Freunde von Talmone – am Strand auf. Der Verein, der auch eine Facebook-Seite unterhält, sieht seine Aufgabe darin, sich um den Schutz des Strandes zu kümmern. Seine Mitglieder beteiligen sich an Müllsammelaktionen und achten darauf, dass die strengen Schutzbestimmungen eingehalten werden. Einer der Strandbesucher alarmierte die Küstenwache. Am Sonntagnachmittag gegen 16.00 Uhr tauchte ein Patrouillenboot der Küstenwache auf. Die Beamten bereiteten dem wilden Treiben ein jähes Ende.
„Unser Sieg war, dass sie gezwungen wurden, alles abzubrechen und wegzuräumen. Die Badeordnung Sardiniens hat ganz klare Bestimmungen und in diesem Fall wurden sie alle gebrochen. Das Schlimmste war, dass die Schlauchboote mit laufendem Motor bis zum Ufer fuhren und dabei jede Regel, selbst die des gesunden Menschenverstands, ignorierten“, erklärt Miriam Stelletti vom Komitee „Freunde von Talmone“.
Bis zum Eintreffen der Beamten der Küstenwache war die Spannung am Strand zum Greifen nahe. „Die Badegäste, die sich am Strand aufhielten, schauten zunächst nur staunend zu, aber wenn die Männer der Küstenwache nicht rechtzeitig gekommen wären, wären sie dazu bereit gewesen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen“, so Miriam Stelletti.
Es stand bereits alles für die Party bereit, als die Beamten der Küstenwache unter dem Applaus und dem Jubel der Strandgäste das illegale Fest beendeten. Unter den strengen Augen der Beamten mussten die Angestellten des Milliardärs alles abbrechen und zurück zur Luxusjacht bringen. Zuletzt geleiteten sie mit ihrem Boot die Rock It zurück auf das weite Meer. Zumindest in der Form einer saftigen Geldbuße, wenn nicht gar eines Gerichtsverfahrens, dürfte die Privatparty für den Milliardär ein wenig erfreuliches Nachspiel haben.
Angesichts dieses unglaublichen Beispiels der Arroganz und rüpelhaften Benehmens sind die Mitglieder des Vereins mehr denn je davon überzeugt, „ihre“ Natur zu schützen. „Der Sommer der Rüpel und Schmutzfinken geht weiter, aber die Kontrollarbeit der ‚Freunde von Talamone‘ hört nicht auf“, betonen die Umweltschützer.