Küstenwache zwingt ihn zur Räumung, Strandbesucher applaudieren – VIDEO

Arrogant und ohne Bildung auf Sardinien: Milliardär besetzt Strand für illegale Party

Dienstag, 30. Juli 2024 | 07:04 Uhr

Von: ka

Palau – Ein US-amerikanischer Milliardär fand offensichtlich nichts dabei, den Strand von Talmone in Palau auf Sardinien – ein Naturschutzgebiet, in dem nur der einfache Aufenthalt am Strand und das Baden im Meer erlaubt sind – für seine „Privatparty“ zu missbrauchen. Unter den Augen und dem Protest der einfachen Strandgäste waren die Angestellten des arroganten und ungebildeten Reichen stundenlang damit beschäftigt, Pavillons, Tische und Kocher von der 60 Meter langen Jacht zum Strand von Talmone zu transportieren und dort aufzubauen. Unter dem Applaus der Strandbesucher bereitete die Küstenwache der wilden Strandbesetzung ein jähes Ende.

Facebook/Amici di Talmone e Cala di Trana

Der Strand von Talmone in Palau ist ein Mittelmeertraum aus kleinen Buchten mit kristallklarem Wasser, das nur zu Fuß über einen schmalen Pfad erreichbar ist. Natürlich kann man auch vom Meer aus dorthin gelangen, wobei aber zu bedenken ist, dass Boote aufgrund der strengen Natur- und Landschaftsschutzbestimmungen immer einen Abstand von mindestens 200 Metern zum Ufer einhalten müssen.

Da es sich um ein streng geschütztes Gebiet handelt, sind noch viele weitere Bestimmungen einzuhalten und Verbote zu beachten. So ist es zum Beispiel nicht erlaubt, die Strandlinie und die Küste mit großen Schirmen, Sonnenliegen oder Stühlen zu besetzen. In der Praxis dürfen die Besucher nur ein Strandtuch mitnehmen, denn im Schutzgebiet von Talmone sind nur der einfache Aufenthalt auf dem Strand und das Baden im Meer ohne Einschränkungen möglich.

Facebook/Amici di Talmone e Cala di Trana

Die Sarden und einfachen Touristen, die am Sonntag, dem 28. Juli, den Strand von Talmone in Palau auf Sardinien aufsuchten, staunten daher nicht schlecht, als sie bereits in den frühen Morgenstunden sahen, wie Männer und Frauen, die zum Personal einer vor der Küste ankernden 60 Meter langen Jacht gehörten, Pavillons, Tische und Kocher von der Jacht zum Strand von Talmone brachten und dort aufbauten. Wie später bekannt wurde, gehört die auf den Namen Rock It getaufte Luxusjacht einem US-amerikanischen Milliardär. Er ist Gründer und Geschäftsführer einer Schnellimbisskette und sein Vermögen wird auf 1,7 Milliarden Dollar geschätzt.

Den verdutzten Strandbesuchern wurde bald klar, dass der Milliardär auf dem Strand eine Privatparty feiern wollte. Seine Angestellten missachteten alle Verbote und benahmen sich so, als ob es sich um den Privatstrand ihres Chefs und nicht um ein streng geschütztes Naturschutzgebiet, das der Allgemeinheit gehört, handeln würde. Anstatt die Ruhe des Meeres und des Strandes genießen zu können, wurden die Strandbesucher von den ständig laufenden Motoren der Schlauchboote belästigt.

Während sie selbst nur mit einem Strandtuch gekommen waren, mussten die mitansehen, wie die Angestellten des Milliardärs am Strand zwei riesige Pavillons, einen großen Grill für das Barbecue, Tische, Stühle, große Musikboxen und sogar ein Volleyballnetz aufstellten. Unter den staunenden und inzwischen zornig werdenden Badegästen verwandelte sich der Strand von Talmone – eigentlich ein Paradies für die Liebhaber der Stille und des Friedens – in eine Art DJ-Set für eine exklusive Party.

Facebook/Amici di Talmone e Cala di Trana

Zum Glück hielt sich am Sonntag auch ein Mitglied des sardischen Vereins „Amici di Talmone“ – Freunde von Talmone – am Strand auf. Der Verein, der auch eine Facebook-Seite unterhält, sieht seine Aufgabe darin, sich um den Schutz des Strandes zu kümmern. Seine Mitglieder beteiligen sich an Müllsammelaktionen und achten darauf, dass die strengen Schutzbestimmungen eingehalten werden. Einer der Strandbesucher alarmierte die Küstenwache. Am Sonntagnachmittag gegen 16.00 Uhr tauchte ein Patrouillenboot der Küstenwache auf. Die Beamten bereiteten dem wilden Treiben ein jähes Ende.

„Unser Sieg war, dass sie gezwungen wurden, alles abzubrechen und wegzuräumen. Die Badeordnung Sardiniens hat ganz klare Bestimmungen und in diesem Fall wurden sie alle gebrochen. Das Schlimmste war, dass die Schlauchboote mit laufendem Motor bis zum Ufer fuhren und dabei jede Regel, selbst die des gesunden Menschenverstands, ignorierten“, erklärt Miriam Stelletti vom Komitee „Freunde von Talmone“.

Bis zum Eintreffen der Beamten der Küstenwache war die Spannung am Strand zum Greifen nahe. „Die Badegäste, die sich am Strand aufhielten, schauten zunächst nur staunend zu, aber wenn die Männer der Küstenwache nicht rechtzeitig gekommen wären, wären sie dazu bereit gewesen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen“, so Miriam Stelletti.

Facebook/Amici di Talmone e Cala di Trana

Es stand bereits alles für die Party bereit, als die Beamten der Küstenwache unter dem Applaus und dem Jubel der Strandgäste das illegale Fest beendeten. Unter den strengen Augen der Beamten mussten die Angestellten des Milliardärs alles abbrechen und zurück zur Luxusjacht bringen. Zuletzt geleiteten sie mit ihrem Boot die Rock It zurück auf das weite Meer. Zumindest in der Form einer saftigen Geldbuße, wenn nicht gar eines Gerichtsverfahrens, dürfte die Privatparty für den Milliardär ein wenig erfreuliches Nachspiel haben.

Angesichts dieses unglaublichen Beispiels der Arroganz und rüpelhaften Benehmens sind die Mitglieder des Vereins mehr denn je davon überzeugt, „ihre“ Natur zu schützen. „Der Sommer der Rüpel und Schmutzfinken geht weiter, aber die Kontrollarbeit der ‚Freunde von Talamone‘ hört nicht auf“, betonen die Umweltschützer.

Kommentare

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12 Kommentare auf "Arrogant und ohne Bildung auf Sardinien: Milliardär besetzt Strand für illegale Party"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
sophie
sophie
Kinig
4 h 5 Min

Auch komisch,

Warum wird der Name der
amerikanischen Imbisskette
verheimlicht???

Hustinettenbaer
1 h 40 Min

@sophie
Vermutlich, weil die Junk-Bütterchen-Kette “Jimmy John’s” in der EU keiner kennt.
https://www.superyachtfan.com/de/yacht/rock-it/
https://en.wikipedia.org/wiki/Jimmy_John_Liautaud

Paula
Paula
Superredner
3 h 26 Min

Es ist abartig und echt beschämend, wie sich manche Zeitgenossen benehmen. Auch wenn man vielleicht mehr Geld als Verstand hat, so muss man nicht meinen es gehört einem die ganze Welt.
Bravo an die Amici die Talmone! Weiter so! 

krokodilstraene
4 h 28 Min

Dem würde eine 100 Mio. Dollar Strafe nicht weh tun – Sardinien aber hätte eine schöne Summe, um in Natur- und Umweltschutzmaßnahmen zu investieren…
Aber, wie so oft, wird den “Großen” nicht sehr viel passieren…

So ist das
4 h 7 Min

Reich und arrogant geht Hand in Hand 😡

Plusminus
Plusminus
Tratscher
2 h 45 Min

Die haben denn eh lange Zeit gelassen den Strand zu besetzen, wenn die Küstenwache erst um 16.00 aufgetaucht ist. Die Gestrafe und ein Gerichtsverfahren, werden den Milliardär gar nichts ausmachen, eher der gekränkte Stolz, nicht automatisch alles tun zu dürfen, was er will

sophie
sophie
Kinig
4 h 8 Min

So ist es richtig, denn solche die glauben mit Geld und Namen sich alles zu erlauben und über jedes Gesetz hinweg zu setzen, wirsen mal richtig auf den Bode. Der Realität zurück geholt.
Nur ein Vermouthstropfen bleibt.
Geldstrafen werden seine Arroganz nicht brechen.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
4 h 11 Min

Meistens kann man mit viel Geld eh alles tun… in dem Fall nicht… gut so👍

6079_Smith_W
3 h 21 Min

Es gibt eben wiedermal einige die meinen sie können sich alles erlauben… 🤬

Ist nicht so lange her da hat in Griechenland das Feuerwerk einer Jacht eine Insel in brand gesetzt.

Voriges Jahr gabs ja (gleiche Gegend auf Sardinien) die Schlägerei zwischen Badegästen und Jachtbesatzung weil man die “Reichen und Schönen” mit dem Beiboot an den Strand brachte und dabei so einige Regeln misachtete.

Singer1
Singer1
Grünschnabel
4 h 4 Min

Geld reagiert die Welt.

ghostbiker
ghostbiker
Universalgelehrter
1 h 37 Min

bis 16 Uhr hobnse eh long gikennt feiern🤣

Zussra
Zussra
Superredner
49 Min 59 Sek

Iz werd der Offizier vo do Küstenwache sicho zwongsvosetzt!

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