Von: ka
Rom – Ausgerechnet vor dem Tag gegen Gewalt an Frauen haben die Verantwortlichen der Rai-Nachmittagssendung „Detto Fatto“ offenbar nichts dabei gefunden, einen zutiefst sexistischen Beitrag auszustrahlen. Dieser sollte Frauen dabei helfen, im Supermarkt auf Männerjagd zu gehen.
Im Sendebeitrag, bei dem es sich um eine Art „Tutorial“ handelt, zeigt die bekannte Sängerin und Poledancerin Emily Angelillo den Zuschauerinnen, wie sie, um die Aufmerksamkeit der Männer zu erregen, sich auf Stöckelschuhen zusammen mit dem Einkaufswagen bewegen sollen. Emily Angelillo gibt auch Tipps, auf welche Art und Weise Frau beim Ziehen von Produkten aus dem Regal auf ein männliches Auge möglichst sinnlich und erotisch wirken kann.
Aufgrund der offensichtlich sexistischen Inhalte geriet die „Detto Fatto“-Sendung vom 24. November schnell ins Kreuzfeuer der Kritik. Viele Nutzer und Kommentatoren merkten an, dass „Detto Fatto“ die Frau „als Supermarktware“ herabwürdige und ausgerechnet wenige Stunden vor dem Tag gegen Gewalt an Frauen weibliche Stereotypen fördere, die im erheblichen Ausmaß zu Angriffen auf Frauen beitragen würden. Später entschuldigte sich der Direktor von Rai 2 für die Sendung und nahm „Detto Fatto“ vorläufig aus dem Programm.
Die Rai-Nachmittagssendung „Detto Fatto“ begann mit einem Paukenschlag, als Emily Angelillo im Studio erschien. Die bekannte Sängerin und Poledancerin war eigens dafür eingeladen worden, um den Zuschauerinnen zu zeigen, wie einkaufende Frauen sich im Supermarkt am vorteilhaftesten, sinnlichsten und erotischsten präsentieren sollen, um die Aufmerksamkeit interessanter Herren zu erregen. Die mit einem nabelfreien Top, einer kurzen, eng anliegenden schwarzen Hose und Schuhen mit hohen Absätzen bekleidete Emily Angelillo kam gleich zur Sache und nahm einen Einkaufswagen zur Hand.
„Mithilfe des Wagens gehe ich mit ausgestrecktem Knie. Ich laufe durch die Gassen zwischen den Regalen, die zu meiner Bühne werden. Wenn ich ein Produkt aus dem obersten Regal nehmen will, kann diese Gelegenheit ein wenig anregender gestaltet werden, indem ich das Knie ein wenig anhebe“, so Emily Angelillo.
„Aber was ist, wenn ein Produkt auf den Boden fallen sollte, während er vorbeikommt?“, fragt die Moderatorin der Nachmittagssendung.
Emily Angelillo lief dann zur Hochform auf. Die schöne Poledancerin zeigte den Zuschauerinnen, wie Frau sinnlich und betörend in die Hocke geht und – um nicht vulgär zu wirken – dabei die Beine gleichzeitig geschlossen hält. Anschließend erhob sie sich, wobei sie das weibliche Publikum daran erinnerte, dabei „den Hintern etwas anzuheben“.
Die „Detto Fatto“-Sendung vom 24. November geriet schnell ins Kreuzfeuer der Kritik. Viele Nutzer und Kommentatoren merkten an, dass „Detto Fatto“ die Frau „als Supermarktware“ herabwürdige und ausgerechnet wenige Stunden vor dem Tag gegen Gewalt an Frauen weibliche Rollenbilder fördere, die im erheblichen Ausmaß zu Angriffen auf Frauen beitragen würden. Später entschuldigte sich der Direktor von Rai 2, Ludovico Di Meo, für den Beitrag und bezeichnete die Sendung als „gravierenden Fehler“. Daraufhin beschloss er, „Detto Fatto“ vorläufig aus dem Programm zu entfernen.
Das schnelle Eingreifen von Ludovico Di Meo dürfte den heftigsten Polemiken Wind aus den Segeln nehmen, aber der Auftritt der Poledancerin Emily Angelillo zeigt einmal mehr, dass bezüglich sexualisierter Darstellung von Geschlechterrollen Italien noch einen weiten Weg vor sich hat.