Von: mk
Feltre – Das Erbe eines Jägers aus Feltre in Südtirols Nachbarprovinz Belluno, der im Alter von 82 Jahren verstorben ist, hat die Carabinieri auf den Plan gerufen. Eine beachtliche Sammlung an ausgestopften Wildtieren soll zum Teil an Freunde des Mannes übergehen, ein weiterer Teil wurde dem Naturmuseum von Jesolo vermacht. Die Ermittler fragen sich nun, woher die Tiere überhaupt stammen.
Die Sammlung erinnert im ersten Moment an ein bizarres Wachsfigurenkabinett: Neben Bären, Löwen, Tiger und Jaguaren sind sogar Antilopen vorhanden, die in der Wildnis als ausgestorben galten und in Eritrea nach einem Zuchtprogramm in Gefangenschaft wieder ausgesiedelt wurden.
Italienischen Medienberichten zufolge soll es sich um Tiere handeln, die von Menschen aus aller Welt bei Safaris erlegt wurden, als die Großwildjagd noch erlaubt war und man die erlegten Tiere als Trophäen noch mit nach Hause nehmen durfte.
Weil die ausgestopften Exemplare von großem Wert sind, wollen die Carabinieri der Sache nun auf den Grund gehen.
Die Frage um die Herkunft des Vermächtnisses ist erst aufgetaucht, nachdem der Wunsch des Jägers bekannt geworden war, die meisten Exemplare dem Naturmuseum in Jesolo zu überlassen. Verwandte des 82-Jährigen haben sich dagegen gewehrt.
Museumsleiter Roberto Basso erklärte gegenüber dem Corriere del Veneto: „Ich habe einen Freund verloren, wir haben uns oft getroffen. Er war ein wirklich guter Mensch. Er wollte dem Museum einen Teil der Sammlung schenken, wie aus den Briefen hervorgeht, die er mir geschrieben hat.“ Nun wisse er nicht, wie es weiter geht.
Laut Basso habe die Sammlung keinen finanziellen Wert, weil ein Verkauf der Trophäen mittlerweile verboten sei. Erlaubt seien heutzutage nur Spenden.