Von: luk
Caldes – Rund 3.000 Menschen haben am Mittwochnachmittag an der Trauerfeier für Andrea Papi teilgenommen. Darüber hinaus wurde in den Gemeinden im Val di Sole im Trentino eine Schweigeminute abgehalten. Die Anteilnahme und Trauer sind groß. Der 26-Jährige ist vor einer Woche von einem Bären getötet worden, als er am Monte Peller Joggen war.
Bei der Beerdigung ergriff auch sein Vater, Carlo Papi, das Wort: “Die Nächte sind lang, sie sind voller Erinnerungen, voller Nostalgie, aber auch voller Zorn gegenüber denjenigen, die nicht rechtzeitig reagiert haben. Wir sind wütend, weil man früher hätte handeln können. Nun ist es zu spät und man kann die Uhr nicht zurückdrehen.”
Als der Vater des Verstorbenen seine Trauerrede sprach, ist es still in den Straßen und Gassen von Caldes. Nur seine Stimme ertönt über die Lautsprecher und sie klagt an: “Doch wir sind nicht die einzigen, die keinen Schlaf finden. Auch die Verantwortlichen für das Geschehene können keine Ruhe finden.” Dann richtete er Worte an seinen Sohn: “Andrea hilf uns, Vergebung zu finden. Wenn jemand Fehler gemacht hat, soll er sich dazu bekennen und es zugeben.”
Bei dem Bären, der Andrea Papi umgebracht hat, handelt es sich um die Bärin JJ4, die schon in der Vergangenheit Menschen angegriffen hat. Sie ist eines der ältesten Exemplare der Trentiner Population. Sie sollte bereits nach dem ersten Vorfall entnommen werden. Das Verwaltungsgericht hat aber die Erlaubnis dafür zurückgenommen. Nun wurde die Bärin zum Abschuss freigegeben. Die Suche nach dem Raubtier läuft.