Debatte spitzt sich weiter zu

Bärin im Trentino wenige Stunden nach Abschusserlass getötet

Dienstag, 30. Juli 2024 | 11:18 Uhr

Von: mk

Die Problembärin KJ1, die am 16. Juli einen französischen Urlauber angegriffen haben soll, ist am Dienstag im norditalienischen Trentino erlegt worden. Ein Team des Trentiner Forstkorps hatte das Tier in den Wäldern oberhalb der Ortschaft Padaro di Arco durch sein Funkhalsband lokalisiert. Wenige Stunden davor hatte der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti eine Verordnung für die Tötung der Problembärin erlassen, die mit drei Jungen unterwegs war.

Zugleich hatte Fugatti die beiden gleichlautenden Verordnungen aufgehoben, die in den vergangenen Tagen vom regionalen Verwaltungsgericht ausgesetzt worden waren. Mit dem neuen Dekret ordnete der Trentiner Landeshauptmann an, dass das Exemplar “unverzüglich” abgeschossen werden solle. Wie es in einer Mitteilung der Trientner Landesverwaltung hieß, habe es sich bei KJ1 um für den Menschen ein gefährliches Exemplar gehandelt. Dies war auch von der Umweltbehörde ISPRA bestätigt worden.

Tierschutzverbände reagierten empört auf die Tötung von KJ1. “Fugatti hat sich als grausam und arrogant erwiesen”, protestierte die Parlamentarierin und Ex-Tourismusministerin Michela Vittoria Brambilla, Präsidentin einer parlamentarischen Kommission für Tierschutz. Der italienische Tierschutzverband LNDC kündigte Klage gegen Fugatti an. Dieser habe das Dekrets nachts erlassen, um Tierschützer daran zu hindern, vor Gericht Einspruch gegen den Tötungsbefehl einzureichen.

Der Verbraucherschutzbund Codacons hat eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft eingereicht, um zu überprüfen, ob die Trientner Landesverwaltung angesichts des kurzen Zeitintervalls zwischen Unterzeichnung der Veordnung und Abschuss der Bärin die korrekte Vorgangsweise eingehalten habe.

Auch der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin reagierte kritisch auf die Tötung der Bärin. “Die Tötung einzelner Bären ist keine Lösung für das Problem. Ich verstehe die Bevölkerung, aber wir erleben heute die Auswirkungen eines Fehlers aus der Vergangenheit, der darauf zurückzuführen ist, dass Bären im Trentino vor 25 Jahren leichtfertig aus touristischen Gründen ausgenutzt wurden. Ein Ausweg ist sicherlich die Sterilisation, und wir arbeiten daran. Als Umweltminister bekräftige ich jedoch nachdrücklich, dass die Tötung der Bären nicht die Lösung sein kann”, so der Minister in einer Stellungnahme.

6.000 Unterschriften sind in vier Tagen gegen die wachsende Zahl von Bären im Trentino in Italien gesammelt worden. Die Petition wurde der Gemeinde Val di Sole im Trentino übergeben, damit soll ein Referendum zum Thema Bären organisiert werden, lautet die Forderung, wie lokale Medien berichteten.

Im Trentiner Caldes hatte im April 2023 eine Bärin einen 26-jährigen Jogger tödlich verletzt. Das Trentino hatte zuletzt einen Gesetzesentwurf gebilligt, mit dem die Population eingedämmt werden soll. Der Entwurf sieht die Möglichkeit vor, bis zu acht Tiere pro Jahr zu töten. Laut jüngsten Schätzungen beläuft sich die Zahl der Bären dort auf mehr als 100 Exemplare.

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte über das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Tierschützer fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten. Nach Angaben der Provinz Trient hat die Anzahl der Bären in dem Gebiet seit Beginn des EU-Ansiedlungsprojekts “Life Ursus” vor 25 Jahren massiv zugenommen. Statt wie geplant 50 haben sich etwa 100 Exemplare angesiedelt.

Kommentare

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35 Kommentare auf "Bärin im Trentino wenige Stunden nach Abschusserlass getötet"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Doolin
Doolin
Kinig
2 h 25 Min

…ein mit einem Sender ausgestattetes Tier zu erlegen ist eine waidmännische Tat…

nixischfix
nixischfix
Superredner
2 h 6 Min

eher geht’s wohl um die Sicherheit der Bevölkerung als ums Waidmannsheil.. glaube kaum dass sich die Forstbehörde damit prüstet das Tier erlegt zu haben..

HansPl
HansPl
Grünschnabel
1 h 35 Min

Wer spricht von einer waidmännischen Tat? Der Abschuss wurde nicht von Jägern durchgeführt sondern von den Forstorganen nach Ermessen der ISPRA und Anordnung des Landeshauptmann als Verantwortlicher für UNSERE Sicherheit!

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 h 26 Min

@Doolin
Ich denke, der Mitarbeiter der Forstwache war nicht auf eine waidmännische Trophäe aus.

Holz Michl
Holz Michl
Universalgelehrter
1 h 25 Min

Nein es war eine Notwendige tat

tuttmichl heiner
tuttmichl heiner
Grünschnabel
1 h 7 Min

des isch a koane jagd sondern eine entnahme…und die richtige entscheidung meiner meinung noch….

Doolin
Doolin
Kinig
1 h 2 Min

…ok, dann eben keine waidmännische Tat…

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
40 Min 10 Sek

Doolin@ mach dir nichts draus, NG kassiert täglich das 3 fache an Dislikes..😂😂

Sag mal
Sag mal
Kinig
2 h 20 Min

Das Tier hatt Mutter Gefühle wie Jede gute Mutter!!

Ninni
Ninni
Kinig
2 h 1 Min

@ Sag mal

ja sicherlich,
jedoch nicht jede Mutter greift gleich Wanderer an..

ein sehr heikles Thema ..oder ? 🥺🥺🥺🥺

wos woas i
wos woas i
Tratscher
1 h 51 Min

Muttergefühle hin oder her wenn so a Tier gfärlich wert kearts weck und zudem lernen die Jungen a des verholtn

info
info
Universalgelehrter
2 h 21 Min

Notwendiger Schritt, um das Projekt zu retten. Jetzt wäre halt auch noch die jahrelang vernachlässigte Aufklärungsarbeit nachzuholen

supersonic
supersonic
Tratscher
1 h 29 Sek

Unsere Jägerschaft und Wilderer und Blutrünstige Menschen sowie Herr Fugatti mit den restlichen Verantwortlichen werden heute richtig feiern zum so ersehnten Sieg über ein Tier welches ihre Jungbären beschützen wollte und nach ihrem mütterlichen Instinkt handelt.Zum Tode verurteilt weil sie ja so schrecklich gefährlich ist .
Es ist einfach so traurig und abscheulich wie Menschen einfach mit Flinten reagieren und keiner von denen wird mit Verantwortung belastet.
Einfach zum kotzen und unheimlich traurig.

monia
monia
Superredner
1 h 10 Min

ENDLICH!!!

Bär & Wolf gehören nach Sibirien und nicht in die Alpen!

giftzwerg
giftzwerg
Tratscher
45 Min 50 Sek

tierschutzverbände sollen die bären einzäunen, so wie man die schafe auch einzäunen soll

rex
rex
Tratscher
1 h 40 Min

Endlich Nägel mit Köpfen.👍

Dagobert
Dagobert
Kinig
1 h 13 Min

Alle wildlebende Tiere abknallen, damit sich der GELD und BESITZGIERIGE Mensch bis in den letzten Winkel der Erde behaupten kann 😡😡

werner
werner
Tratscher
2 h 6 Min

Sehr vernünftig , endlich eine gute Nachricht !

gutergeist
gutergeist
Superredner
2 h 6 Min

Wenn alle Tiere gleichgestellt sind, dann die Frage, wo sind diese “etwas anderen” Tierschützer wenn es um Millionen anderer Tiere geht? Fische, Vögel, Schafe,…. Die meisten dieser selbsternannten “heiligen” Tierschützer haben eher wenig Ahnung, das sieht man ja schon wie sie mit ihren Hunden umgehen. Ich tu auch keiner Fliege etwas zu leide, aber den Unterschied zwischen Mensch und Tier sollte man kennen.

kaisernero
kaisernero
Universalgelehrter
1 h 41 Min

Endlich, oaner weniger…… iatz di nagschtn 100 oder mea

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 h 40 Min

Betäuben und nach Sibirien bringen hätte es auch getan… 

Faktenchecker
1 h 36 Min

Das wird sicher ein gerichtliches Nachspiel haben.

Suedtiroler89
Suedtiroler89
Tratscher
1 h 24 Min

ENDLICH!!

Rucksock
Rucksock
Grünschnabel
1 h 14 Min

No 100 nor passts

lumbumba
lumbumba
Grünschnabel
1 h 3 Min

das leben von bären und wölfen in den dichtbesiedelten alpen ist eine qual für beide seiten…..die alpen sind kein lebensraum mehr für diese tiere…sie gehören nach kanada russland oder nordamerika…..nur verstehen die damen und herren in brüssel und rom nicht das die armen tiere und menschen beide nur draufzahlen….schafe,kühe….usw….am ende noch menschen die durch den natürlichen drang dieser wildtiere in mitleidenschaft gezogen werden….man tut diesen wildtieren im wahrsten sinn des wortes einen BÄREDIENST

schwarzes Schaf
schwarzes Schaf
Universalgelehrter
2 h 11 Min

Gott sei dank gibt es eine nätürlichen feind: den Jäger. Und ob mit oder ohne senderDoolin hauptsache weg und nun dürfen die umweltschützer wieder gegen den Abschuss rekurs einlegen, hilft nun auch nichts mehr. Ein bisschen Blei noch für die Wölfe und das nächste Problem weniger

Pharisaeer
Pharisaeer
Neuling
2 h 10 Min

Die großen Tierschützer, welche selbst kaum in den Wäldern zu finden sind, und trotzdem zu allem eine Meinung haben, werden jetzt wohl vor Wut kochen. Gut, dass endlich etwas umgesetzt wird.

N. G.
N. G.
Kinig
1 h 51 Min

Na dann, stimmt schon mal eure Freudengesänge an! “Jeder tote Bär ist ein guter Bär”!. Wer von den Befürwortern meldet sich jetzt um ihn aufzuessen? Es gibt ja immer wieder den Vorschlag Tierschützer sollten sie aufnehmen.
Bitte öffentlich, man könnte in der Gegend ja ein Dorffest daraus machen, nicht wahr. Da kämen sicher viele..!

Der Wahrhaftige
Der Wahrhaftige
Tratscher
1 h 34 Min

Bravo, mal ein guter erster Schritt

Funny17
Funny17
Neuling
1 h 24 Min

@ Doolin nuar konnsch jo is nägschtimo mit an Lasso und uhne technischa Hilfsmittl startn …😅

Doiger
Doiger
Tratscher
1 h 14 Min

Stellungsnahme der Projektträger selbst? Fehlanzeige.
De Vollstreckung hobmse selber zu verantworten und wert do net interveniert werden weitere Entnahmen folgen.

Die Leit hettn ein viel größeres Verständnis wenn do transparent und zum Wohle aller (Tier und Mensch) informiert werdn tat.

Wos ober schun relevant isch … die gonzn Risse von Nutztiere sein do net amol Thema. Wegn sem wert a nia koane Entnahme getätigt werden. Do geats rein um Angriffe auf Menschen. Bei dieser Bärin wird von 7 an der Zahl berichtet. Do het man nochn erstn schun gekennt handeln. Bärenspray, Aufklärung, gleich Entnehmen oder was auch immer.

Joan
Joan
Grünschnabel
1 h 34 Min

👍👍👍

PippiLangstrumpf
2 h 9 Min

Die Bären- und Tierschützhasser sind jetzt hoffentlich zufrieden. 

traktor
traktor
Kinig
2 h 8 Min

lebt der killerbär von papi noch?

magg
magg
Superredner
1 h 34 Min

An die Bärengegner, ihr habt euren Willen durchgesetzt, nun habt wenigstens den Anstand und macht keine belustigende Kommentare oder keine billigen Hetze. Die Bärin war leider auch nur ein Opfer und der Schuldige sitzt weiterhin auf dem hohen Sessel.
Man hätte wenigstens 1-2 Monate warten können, bis die Jungen selbstständig sind.

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