Von: ka
Bari – Einen wahrlich nicht alltäglichen Fund machte die Polizei der süditalienischen Hafenstadt Bari. Als die Polizisten des mobilen Einsatzkommandos die Wohnung des Bosses eines kriminellen Clans im Stadtteil Japigia von Bari durchsuchten, fanden sie in einer Zwischenwand eingemauert nicht weniger als eine Million Euro.
Die Wohnung des polizeibekannten Kriminellen wurde im Rahmen von Polizeiaktionen, die nach mehreren schweren Bluttaten in Bari und Umgebung durchgeführt wurden, durchsucht. Bei einer Kontrolle der Wände, entdeckten die Ermittler, dass diese hohl waren. Mithilfe eines Vorschlaghammers schlugen die Beamten ein Loch in die Mauer und fanden eine Unmenge von Säckchen mit Banknoten vor. Die Scheine waren zuerst fein säuberlich geordnet, in Plastiktüten eingeschweißt und daraufhin in die Wand eingemauert worden. Eine Zählung ergab später die erkleckliche Summe von 936.000 Euro.
Laut den Polizeibeamten und der ermittelnden Staatsanwaltschaft soll die immense Summe aus dem Drogenhandel stammen. Dem Besitzer der Wohnung, der zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung abwesend war, waren bereits im vergangenen Mai bei einer Kontrolle 60.000 Euro beschlagnahmt worden. Auch in diesem Fall mussten die Polizisten gleich wie bei einem Waffenhort, der am 8. September entdeckt worden war, zuerst einem geschickt aus Trennwänden gebauten Versteck auf die Schliche kommen. Nach der Hausdurchsuchung und der Beschlagnahme wurde auch eine Frau wegen erschwerter sachlicher Begünstigung in das Ermittlungsregister eingetragen.
Mit den Kontrollen hofft die Polizei weitere Bluttaten, die auf einer Blutfehde verfeindeter Clans um die Kontrolle des Viertels Japigia in Bari zurückzuführen sind, zu vermeiden. Ob das gelingen kann? Immerhin ist die Kriegskasse eines der Kontrahenten seit Samstag wesentlich kleiner geworden.
