Der Mord an seiner Ex-Partnerin war vermutlich geplant

“Benon”: Igor Moser [45] nach Bluttat eiskalt

Samstag, 13. Januar 2024 | 10:51 Uhr

Von: luk

Valfloriana – Nach dem Frauenmord in Valfloriana in der Provinz Trient gleich hinter der Grenze zur Südtiroler Gemeinde Altrei kommen immer mehr Details ans Licht.

“Benon” (Ganz gut) sagte Igor Moser (45) einer Nachbarin auf die Frage, wie es ihm denn ginge. In diesem Moment kam er gerade aus der Wohnung seiner soeben ermordeten Ex-Partnerin, Ester Palmieri (37) und begab sich auf dem Weg in seine Wohnung in Castello di Fiemme. Dort erhängte er sich an einem Dachbalken.

In jenen Balken rammte er auch ein Jagdmesser. Es handelt sich um die Tatwaffe. Auf der Klinge wurden Blutspuren gefunden. Der Umstand, dass Moser das Messer mitgenommen hat, als er Palmieri am Donnerstagvormittag besuchte, deutet darauf hin, dass er bereits im Sinn hatte, die dreifache Mutter zu ermorden.

Auf die Nachbarin wirkte der Waldarbeiter nach seinem 15-minütigen Besuch bei Palmieri normal und nicht aufgeregt. Auch das deutet darauf hin, dass Moser mit Vorbedacht gehandelt haben könnte.

Zwölf Jahre waren Igor Moser und Ester Palmieri ein Paar. Seit einigen Monaten lebten sie aber im Zuge der Trennungsphase in getrennten Wohnungen. Tage vor der Tat wurde Moser von der Anwältin von Palmieri kontaktiert. Es ging um eine Mediation für das Sorgerecht. Wie die Zeitung Alto Adige berichtet, dürfte es Moser in diesem Moment klar geworden sein, dass es kein Zurück gibt und die Partnerschaft endgültig vorbei ist. Am 11. Jänner wurde er dann gegen 9.00 Uhr bei Palmieri in Valfloriana vorstellig. Abgemacht war dieses Treffen vorher nicht.

Moser brachte sein Jagdmesser mit, das er in einen Karton umhüllt in seine Jacke gepackt hatte. Er wartete vermutlich einen günstigen Moment ab. Rekonstruktionen zufolge dürfte Palmieri vom Angreifer von hinten überrascht worden sein. Laut Obduktion wurde ihre Halsschlagader mit einem einzigen Schnitt durchtrennt. Die 37-Jährige starb innerhalb weniger Minuten am Blutverlust. Gegen 14.30 hat ihre Mutter den Leichnam entdeckt.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass Igor Moser auch ökonomische Motive getrieben haben könnten. Offenbar wurde der 45-Jährige finanziell auch von Ester Palmieri unterstützt, solange sie ein Paar waren. Die Aussicht, künftig in dieser Hinsicht alleine dazustehen und Unterhaltszahlungen leisten zu müssen, könnten laut den Behörden ein zusätzliches Motiv neben der Nicht-Akzeptanz des Verlusts der Beziehungen sein.