Von: ka
Rom – Ein Video, das von einer Aktivistin der Tierschutzorganisation „Essere Animali“ – https://www.essereanimali.org/ – mit einer versteckten Kamera in einer Fleischfabrik, in der Hähnchen gezüchtet werden, gedreht wurde, wühlt die italienische Öffentlichkeit auf. Die Aufnahmen offenbaren die ganze Brutalität der industriellen Fleischproduktion. Im Video ist zu sehen, wie die gerade erst geborenen Küken auf Förderbändern landen und aussortiert werden. Die Küken, die nicht „gebraucht“ werden, werden bei lebendigem Leib geschreddert.
„Essere Animali“ schleuste einer ihrer Aktivistinnen in eines der größten Brutanlagen Italiens, wo jede Woche bis zu einer Million Küken geboren werden, ein. Die Bilder, die die mit einer versteckten Kamera bewaffnete Tierschützerin dort einfing, sind nichts für zarte und sensible Seelen.
Der Weg der Küken beginnt im Brutraum, wo die Tiere in offenen Plastikkisten massenhaft aus den Eiern schlüpfen. Von dort werden sie von den Arbeitern wie Gegenstände auf ein Förderband geworfen. Auf dem übervollen Band ersticken bereits einige der Küken oder sie werden zwischen Band und Schiene eingeklemmt, sodass sie qualvoll sterben. Die Angestellten haben wegen des Arbeitsrhythmus auch keine Zeit, Küken, die vom Band auf den Boden fallen, aufzuheben. Diese werden früher oder später von den Füßen zerdrückt. In der Zwischenzeit werden die Küken – immer vom Band aus – erst je nach Geschlecht getrennt und später einzeln geimpft. Gerade bei dieser brutalen Prozedur, welche nur zwei Sekunden dauert, werden viele Küken verletzt.
Während dieser Arbeitsschritte werden einige Küken, welche krank sind oder „Fehler“ aufweisen, von den Arbeiterinnen aussortiert. Auf sie wartet ein ganz besonders grausames Schicksal. Sie werden bei lebendigem Leib geschreddert. Diese „Zerkleinerung“ genannte Vorgangsweise ist aber nach EU-Verordnung Nr. 1099/2009 vollkommen legal. Laut Gesetzestext „darf die Zerkleinerung nur bei Küken und bei nicht schlupffähigen Küken angewendet werden“ und „sind Küken sowie Brutrückstände dem Apparat so zuzuführen, dass jedes zugeführte Tier sofort getötet wird“.
Die Bilder der Aktivistin von „Essere Animali“ dokumentieren aber, dass die Küken, welche getötet werden sollen, bis zu mehreren Stunden auf ihre „Zerkleinerung“ warten und bis dahin in einem „Korb“ leiden müssen, was rechtlich mehr als zweifelhaft und moralisch, so die Tierschützer, zutiefst grausam und verwerflich ist.
Die Fleischindustrie, so „Essere Animali“, will der Öffentlichkeit weismachen, dass es den Tieren gut geht. In Wahrheit ist das Leben der Tiere ein Albtraum. Während die Küken, die nicht „erwünscht“ sind, geschreddert werden, werden die „brauchbaren“ Küken der Mast zugeführt, wo sie innerhalb von 40 Tagen zu fleischigen Hähnchen werden. Daraufhin werden sie geschlachtet und landen später für wenige Euros auf unseren Tellern.
Die Tierschützer von „Essere Animali“ hoffen, dass das Video die italienische Öffentlichkeit wach rüttelt und die Verbraucher zu bewusstem Einkaufen anregt. Wer im Supermarkt zum Hähnchen greift, sollte wissen, wie die günstigen „Giggerlen“ entstehen.