Von: ka
Moncalieri – Ein brutaler Raubüberfall auf einen Supermarkt schlug vor mehreren Monaten in Italien hohe Wellen. Am Mittwoch konnten die Verantwortlichen dingfest gemacht werden.
Die Bilder sind vom 12. September letzten Jahres. Es war kurz nach 20.00 Uhr und es fehlte nur mehr eine Viertelstunde bis zur Schließung des Supermarkets Esselunga von Moncalieri bei Turin im Piemont. Plötzlich fuhr vor dem Geschäft ein Pkw des Typs Skoda vor, aus dem vier schwer bewaffnete Männer, deren Gesichter mit Sturmmützen bedeckt waren, stiegen. Drei von ihnen hielten jeweils eine Pistole in der Hand, während der vierte mit einer Pumpgun bewaffnet war.
Sie drangen in den Supermarkt ein und liefen geradewegs auf die Supermarktkassen zu, auf deren Inkasso sie es abgesehen hatten. Im Supermarkt brach sofort Panik aus. Auf dem Video der Überwachungskamera ist zu sehen, wie Kinder, die an Tischen in einer Bar saßen, verzweifelt versuchten, aus der Schusslinie zu kommen. Mehrere Kunden des Supermarkts – zum Zeitpunkt des Überfalls sollen es ungefähr 80 Personen gewesen sein – wurden teilweise gezwungen, sich auf dem Boden hinzulegen oder niederzuknien. Beim Überfall zögerten die brutalen Banditen auch keinen Moment, ihre Waffen auch auf Frauen und Kinder zu richten. Im Nu plünderten die Räuber die Kassen, wobei sie etwas weniger als 6.000 Euro erbeuteten, und flüchteten mit dem Wagen, mit dem sie gekommen waren.
Etwas mehr als vier Monate später gelang es den Carabinieri der Antiraubabteilung des Ermittlungspools von Turin, alle Mitglieder der Bande zu verhaften. Dabei machten die Beamten die Entdeckung, dass drei von ihnen weniger als 20 Jahre alt waren.
Bei den Verhafteten handelt es sich um den 30-jährigen in Turin wohnhaften Albaner Lazaj Sajmir, um den 18-jährigen Michele Mercurio und den 34-jährigen Roberto Mercurio aus Turin, um den 19-jährigen Massimiliano Re und den ebenfalls 19-jährigen Rumänen Raimond Florian. Neben dem brutalen Überfall auf den Supermarkt werden den Festgenommenen zwei weitere Raubüberfälle – einen auf eine Spielhalle und einen weiteren auf ein anderes Lebensmittelgeschäft – zur Last gelegt.
Die Ermittler kamen den Räubern auf die Spur, weil sie einen entscheidenden Fehler begangen hatten. Als die Carabinieri das zurückgelassene Fluchtfahrzeug untersuchten, fanden sie heraus, dass auf das Originalkennzeichen des Pkw das Kennzeichen eines weiteren gestohlenen Autos aufgebracht worden war. Bei diesem Austausch hinterließen die unvorsichtigen Täter mehrere Fingerabdrücke. Auch im Fahrzeug selbst konnten die ermittelnden Beamten mehrere Abdrücke sicherstellen. Diese Spuren ermöglichten es den Carabinieri des Ris (Reparto investigazioni scientifiche, Abteilung für wissenschaftliche Untersuchungen, Anmerkung der Redaktion) von Parma, den Räubern einen Namen zu geben. Daraufhin klickten für die fünf mutmaßlichen Täter die Handschellen.
https://www.youtube.com/watch?v=5kON1Tpbu7w
Aber die Angst bleibt. Jene Kunden, die sich an jenem Septembertag während des Überfalls im Supermarkt befanden, werden diesen Tag nie wieder vergessen.