Gewalttätigkeit des Mörders war bereits der Justiz bekannt – VIDEO

Brutaler Femizid: 17-Jähriger ermordet seine 16-jährige Freundin

Donnerstag, 14. September 2017 | 11:47 Uhr
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Von: ka

Specchia – Zehn Tage nach ihrem Verschwinden fanden die Ermittler bei Castrignano del Capo, einer Ortschaft im Süden der apulischen Halbinsel Salento, die Leiche der 16-jährigen Noemi Durini. Der geständige Mörder, ihr 17-jähriger Freund, führte selbst die Carabinieri zum Brunnenschacht, wo er vor zehn Tagen die 16-Jährige unter einem Steinhaufen verscharrt hatte. Auch der 41-jährige Vater des minderjährigen Mörders wurde wegen mutmaßlicher Beihilfe in das Ermittlungsregister eingetragen.

Twitter/Specchia

Es war der Sonntagmorgen des 3. Septembers, als die Mutter von Noemi Durini bemerkte, dass ihre Tochter nicht in ihrem Zimmer war. Sofort gab die Mutter eine Vermisstenanzeige auf und verständigte die Carabinieri. Über mehrere Tage hinweg waren mehrere Suchmannschaften mit Spürhunden im Einsatz, die vergebens die ganze Umgebung nach dem Mädchen absuchten. Die Ermittlungen konzentrierten sich aber sofort auf den Freund, mit dem Noemi Durini seit einem Jahr zusammen war.

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Der 17-Jährige, der Noemi Durini als Letzter lebend gesehen hatte, wiederholte vor den Carabinieri immer wieder seine Aussage, dass er seine Freundin am frühen Sonntagmorgen zuerst getroffen und sie später in Specchia in der Nähe ihres Elternhauses wieder abgesetzt hatte. Im Auto des 17-Jährigen, einem Fiat 500, fanden die Carabinieri zunächst keine Spuren. Die Bilder der Überwachungskameras der Umgebung ließen aber die Worte des Jugendlichen als wenig glaubwürdig erscheinen. Wenige Stunden, nachdem das Jugendgericht gegen ihn ein Verfahren wegen vorsätzlichen Mord eröffnet hatte, brach der 17-Jährige im Verhör zusammen und gestand den Mord an seiner Freundin.

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Die Tatsache, dass dieser Mord womöglich hätte verhindert werden können, löste weit über Apulien hinaus eine heftige Diskussion aus. Die Mutter von Noemi Durini, die strikt gegen die Verbindung ihrer Tochter mit dem Jugendlichen war und diesen für einen Tunichtgut hielt, hatte den 17-Jährigen bereits vor mehreren Wochen wegen Gewalttätigkeit beim Jugendgericht angezeigt. Dieses hatte zwar ein Strafverfahren wegen Körperverletzung eröffnet, aber sonst keine Maßnahmen ergriffen, um das gewalttätige Verhalten des Jugendlichen zu verhindern und das Mädchen zu schützen.

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In ihrem letzten Facebook-Eintrag schrieb Noemi Durini, die offenbar von ihrem Freund nicht loskam, den Satz „Non è amore se ti fa male“(„Es ist nicht Liebe, wenn er dir wehtut“, Anmerkung der Redaktion).

Mutmaßlicher Täter beinahe gelyncht

Der Jugendliche soll Noemi mit einem Messer getötet haben, das sie bei sich trug, als sie die Wohnung verließ. Dies erklärte er im Rahmen des Geständnisses. Die Aussage des 17-Jährigen wurde von den Carabinieri im Beisein seines Anwalts aufgenommen.

Das Verhör hat mehrere Stunden gedauert. Auch die Oberstaatsanwältin am Jugendgericht, Maria Cristina Rizzo, war anwesend.

Als er die Station der Carabinieri verließ, wäre der mutmaßliche Täter beinahe gelyncht worden. Sein provokantes Verhalten hatte die Schaulustigen und die Empörten vor der Station weiter aufgebracht. So hatte er die Hand zum Gruß erhoben, während er von der Menge ausgepfiffen worden war.

Auch gegen den Vater wird ermittelt

Ein Ermittlungsbescheid wegen Personenentführung und Verbergen eines Leichnams wurde dem Vater des 17-Jährigen zugestellt. Das Haus der Familie wurde durchsucht.

Am Fundort der Leiche waren Blutspuren sichtbar. Der Leichnam war im Brunnenschacht in der ländlichen Gegend mit Steinen bedeckt worden.