Von: luk
Rom – Anlässlich der bevorstehenden Tourismussaison in Italien hat die Lernplattform Preply untersucht, welches Verhalten von Urlaubern die Einheimischen am meisten nervt.
Italien empfängt jährlich rund 120 Millionen Urlauber aus dem In- und Ausland und ist damit eines der meistbesuchten Reiseziele der Welt. Rund 1,5 Millionen Italiener arbeiten in der Tourismusbranche.
Die repräsentative Preply-Umfrage zeigt, wie stolz die Italiener auf ihre Kultur, ihre Umwelt und ihre kulinarischen Traditionen sind. Die Ergebnisse sollen Touristen für unangemessenes Verhalten sensibilisieren. Deshalb werden sie zusammen mit wertvollen Verhaltenstipps auch in Ländern verbreitet, aus denen Italien viele Besucher empfängt, wie etwa Deutschland. Ziel ist es, Konflikte zu reduzieren und ein besseres Miteinander von Einheimischen und Touristen zu fördern.
Dabei sind es oft gar nicht so sehr die groben Schnitzer, um im Urlaub negativ aufzufallen:
So stören sich 19 Prozent der Einheimischen daran, wenn Gäste im Urlaub keine typisch italienischen Gerichte bestellen. 18 Prozent stört es, wenn Urlauber die Nudeln schneiden.
Für zwölf Prozent ist es ein No-Go, nach 12.00 Uhr einen Cappuccino zu bestellen. Und ebenso viele finden es unmöglich, in einer Fremdsprache angesprochen zu werden.
Die Spitzenreiter des nicht angebrachten Verhaltens von Touristen fallen allerdings schon fast nicht mehr in die Kategorie Fettnäpfchen. So ärgert es mit 69 Prozent die meisten Einheimischen, wenn sich Urlauber an Denkmälern und Kulturgütern respektlos verhalten und diese sogar beschmieren. Auch Lärm und das Hinterlassen von Müll sind für die Anwohner ein großes Ärgernis (24 Prozent).
Außerdem stört es einen von zehn Italienern, wenn Gäste sie ständig in Smalltalk verwickeln wollen. Sieben Prozent der Italiener kommt es unhöflich vor, wenn Urlauber im Restaurant nicht warten, bis sie platziert werden.
Fünf Prozent der Italiener stört es hingegen, wenn Touristen nicht einmal Hallo (Ciao) oder Danke (Grazie) auf Italienisch sagen können.
Die Umfrage mit ihren teils amüsanten, aber ernst gemeinten Antworten gibt einen Einblick in die Seele der Italiener und eigentlich ist es ganz einfach, als Gast gut aufgenommen zu werden. Respekt, auch vor der Ess- und Trinkkultur und ein paar Worte auf Italienisch sind der Schlüssel dazu.
Das Fazit der Untersuchung lautet daher: “Nur ein respektvoller Tourismus ist ein nachhaltiger Tourismus”
“Die Begeisterung der Besucher für Italien ist außergewöhnlich, führt aber an manchen Orten zum Phänomen des Übertourismus, mit Folgen sowohl für die Touristen als auch für die Einheimischen. Es ist daher wichtig, dass sich die Touristen stärker bewusst werden, dass hinter jeder Attraktion, jeder Sehenswürdigkeit und jedem Restaurant echte Menschen und Gemeinschaften stehen, deren Kultur, Lebensweise und Privatsphäre respektiert werden müssen. Nur so können wir sicherstellen, dass der Tourismus langfristig keine negativen Auswirkungen auf Italien hat.”