Von: ka
Anzio/Rom/Latium – In Anzio, einer Hafenstadt in Latium, wurden drei Fälle von Chikungunyafieber – einer von infizierten Stechmücken übertragenen, viralen, fiebrigen Erkrankung, die mit schweren Gelenkschmerzen einhergeht – entdeckt.
Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, geht es den drei im Gemeindegebiet von Anzio erkrankten Personen den Umständen entsprechend gut. Mit einem am Freitag veröffentlichten Rundschreiben wurde aber sicherheitshalber allen Personen, die sich in Anzio aufgehalten hatten, für 28 Tage das Spenden von Blut verboten.
Die an Chikungunyafieber – https://de.wikipedia.org/wiki/Chikungunyafieber – Erkrankten gaben den Ärzten an, dass die ersten Symptome des Fiebers im August aufgetreten wären und dass keiner von ihnen innerhalb des Zeitraums von 15 Tagen das Land verlassen hätte. Daher nehmen die Behörden an, dass sich die drei Patienten in der Umgebung von Anzio infiziert hätten.
Auch wenn es sich nach Meinung der Experten um einen klar umrissenen Infektionsherd handeln soll, so wurde die Stadtgemeinde Anzio doch von der Region Latium angewiesen, einen Teil ihres Gebiets von den Stechmücken zu säubern. In den letzten Tagen wurden von Mitarbeitern des Instituts für experimentelle Seuchenbekämpfung von Latium und Toskana im betreffenden Gebiet mehrere Stechmücken, die das Fieber übertragen, entdeckt. Zudem wurden spezielle Köder ausgelegt, um das Gebiet, in denen die Larven der Stechmücken vorkommen, genau eingrenzen zu können. Sind diese Untersuchungen abgeschlossen, wird die Gemeinde Anzio auf Anweisung der Gesundheitsbehörden die betreffenden Gebiete von den infizierten Stechmücken säubern. Die Region Latium informierte alle Basisärzte über die Krankheitsfälle sowie die Gegenmaßnahmen und lud alle Bürger, bei denen eine fiebrige Erkrankung aufgetreten war, dazu ein, für eine vorsorgliche Untersuchung den Hausarzt aufzusuchen.
In Italien ist es nicht das erste Auftreten von Chikungunyafieber. Bereits im August 2007 wurden in der Region Emilia Romagna die ersten „einheimischen“ Fälle des Fiebers gemeldet. Das Auftreten dieser für Italien „fast neuen“ Krankheit hat in der italienischen Öffentlichkeit große Besorgnis ausgelöst. Da Stechmücken der Gattung „Aedes“, zu der unter anderem die Tigermücke gehört, als potenzielle Überträger der Krankheit gelten und diese in Italien weit verbreitet sind, ist die Furcht groß, dass vormals tropische Krankheiten, wie das Chikungunyafieber, in Zukunft häufiger auftreten könnten.