Von: ka
Codogno – In einem von Hiobsbotschaften geprägten Umfeld konnte Codogno – jene Kleinstadt, aus der der „Pazient eins“ stammt – mit einer guten Nachricht aufwarten. Nachdem bereits seit Tagen die Anzahl der Neuinfizierungen mit dem Coronavirus zurückgegangen waren, sank diese am Dienstag auf null. Die mit der Coronavirusepidemie gemachten Erfahrungen in Codogno, das zusammen mit weiteren neun Gemeinden bereits am 21. Februar unter Quarantäne gestellt worden war, bestätigten offenbar die Meinung von Experten, dass zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus harte Quarantänemaßnahmen ergriffen werden müssen. Kann auch Südtirol von diesen Erfahrungen lernen?
Tantissimi durissimi sacrifici da parte di una popolazione straordinaria e di grandissima responsabilità. Tantissimi…
Pubblicato da Pietro Foroni su Martedì 10 marzo 2020
Die harten Quarantänemaßnahmen, die von der römischen Regierung am Wochenende für ganz Italien – und damit auch für Südtirol – verfügt wurden, waren in der Kleinstadt Codogno und neun weiteren Gemeinden südlich von Lodi bereits am 21. Februar in die Tat umgesetzt worden. Nach drei Wochen harter Quarantäne zeigen die Maßnahmen, die tief in die Bewegungsfreiheit der rund 50.000 Einwohner zählenden ersten „Roten Zone“ eingegriffen hatten, erste Erfolge. Stolz verkündete der Bürgermeister von Codogna, Francesco Passerini, dass die bereits seit Tagen abnehmende Anzahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus am Dienstag auf null gesunken war.
„Wir sind der Beweis, dass Bürgersinn und die gründliche und genaue Einhaltung von Regeln zum Erreichen der Ziele führen. Wir hoffen, dass die Zahl der Neuansteckungen niedrig bleibt und dass die Anzahl der Genesenen ansteigt. Von diesem Virus kann man geheilt werden. Viele erholen sich allein schon davon, wenn sie zu Hause bleiben. Aber um dies zu erreichen, muss man zuerst die Anzahl der Neuinfizierungen eindämmen, weil die nationale Gesundheitsfürsorge nicht die Einrichtungen besitzt, alle Erkrankten aufzunehmen. Der Weg ist noch weit. Wir stehen erst am Anfang eines langen Kampfes. Die mit großer Opferbereitschaft angenommenen Verhaltensweisen der Bürger meiner Stadt müssen auf das ganze Staatsgebiet ausgedehnt werden“, so der erste Bürger von Codogno, Francesco Passerini.
Preparazione e distribuzione di generi alimentari per famiglie segnalate dai servizi sociali del comune di Codogno.
Pubblicato da Protezionecivilecodogno su Sabato 7 marzo 2020
Der für den Zivilschutz zuständige Assessor der Region Lombardei, Pietro Foroni, blies in das gleiche Horn. „99,94 Prozent der Bevölkerung der zehn Gemeinden haben die eisernen Regeln der ‚Roten Zone‘ befolgt. Die eisernen Regeln haben bewiesen, dass sie Wirkung zeigen“, so Pietro Foroni.
Se qualcuno si chiede perché la #RegioneLombardia ha indicato, come modello, la ex “zona rossa” di #Codogno che con la…
Pubblicato da Pietro Foroni su Martedì 10 marzo 2020
Aber der Optimismus des Bürgermeisters von Codogno und des Assessors für Zivilschutz wird nicht von allen geteilt. In der Ersten Hilfe des Krankenhauses von Lodi herrschte am Dienstag immer noch der Notstand. Von insgesamt 80 Patienten, die die Notaufnahme aufgesucht hatten, handelte es sich bei 38 Personen um schwere Fälle. „Ich würde vorsichtig dabei sein, zu sagen, dass es in der Stadt keine Neuansteckungen mehr gibt, weil aus meiner Sicht noch nicht alle diagnostiziert worden sind. Der Bürgermeister Francesco Passerini hat unterstrichen, dass das Modell „Rote Zone“ funktioniert hat. Das heißt aber nicht, dass die Notlage vorbei sei“, so der Hausarzt Marcello Natali.
Distribuzione delle mascherine per i residenti.
Pubblicato da Protezionecivilecodogno su Venerdì 6 marzo 2020
Aber bei aller Vorsicht gilt die Einrichtung der „Roten Zone“ Experten zufolge allein schon aufgrund aller eingegangenen Zahlen bereits heute als Erfolgsmodell für andere, von der Coronavirusepidemie betroffene Gebiete. Das gilt auch für Südtirol, wo seit einigen Tagen die Zahl der Neuansteckungen im Anstieg begriffen ist. Die harten, von der römischen Regierung verfügten und vom Land umgesetzten Maßnahmen könnten schon in zwei bis drei Wochen erste Früchte tragen.