Von: mk
Rom – Der italienische Premier Giuseppe Conte hat eine Verordnung unterzeichnet, die am Montag in Kraft tritt und bis zum 24. November gültig sein wird, wie italienische Medien berichten.
Neben den Einschränkungen in der Gastronomie soll der Fernunterricht in den Oberschulen auf 75 Prozent ausgedehnt werden. Bürgern wird geraten, so wenig wie möglich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Fitness-Studios und Schwimmhallen werden geschlossen, ebenso wie Kinos, Theater, Konzertsäle, Spielhallen und Bingo-Säle. Den Inhalt des neuen Dekrets hat Conte bei einer Pressekonferenz am Sonntag vorgestellt.
„Wir müssen unser Möglichstes unternehmen, um die Gesundheit und die Wirtschaft zu schützen“, erklärte Conte.
Die Zahl der Corona-Infektionen in Italien ist am Samstag leicht gestiegen. 19.644 Neuansteckungen wurden am Samstag registriert, am Freitag waren es noch 19.143 Fälle gewesen. Außerdem wurden 151 Todesopfer vermeldet, am Vortag waren es 91. Die Zahl der Toten in Italien mit oder an Covid-19 seit Beginn der Epidemie im Februar stieg auf 37.210. Innerhalb eines Tages wurden 177.000 Tests durchgeführt.
Eine allgemeine Ausgangssperre wird in Italien durch das neue Dekret nicht verhängt, auch wenn eine nächtliche Ausgangssperre in einigen Regionen bereits in Kraft ist. Dennoch empfiehlt die Regierung in Rom, die eigene Wohnung lediglich aus Arbeits- oder Gesundheitsgründen, aus Gründen des Studiums oder in Notsituationen zu verlassen. Außerdem sollten keine Personen in den eigenen vier Wänden empfangen werden, die nicht zum familiären Kern gehören.
Ebenso möglich ist, dass bestimmte Straßen und Plätze ab 21.00 Uhr abends gesperrt werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. An den Grund- und Mittelschulen gibt es weiterhin Unterricht in der Klasse, auch die Kinderhorte und Kindergärten sollen geöffnet bleiben.
„Italien ist ein großes Land, das haben wir im Frühjahr bewiesen. Wir haben es in der ersten Phase geschafft und schaffen es auch dieses Mal“, erklärte Conte. Auf diese Weise werde es gelingen, dem Advent und der Weihnachtszeit im Dezember mit mehr Unbeschwertheit zu begegnen.
Neue finanzielle Hilfen
Die Sperrstunde für Restaurants, Bars und alle anderen Lokale wird auf 18.00 Uhr vorverlegt, am Sonntag dürfen die Restaurants allerdings öffnen. Skigebiete müssen bis 24. November geschlossen bleiben, Kongresse und Messen werden ebenfalls verboten. Auch private Feste, wie etwa nach Hochzeiten sind nicht mehr erlaubt.
Um wirtschaftliche Schäden in Grenzen zu halten, plant die Regierung neue Finanzhilfen für Betroffene. Neben neuen Beiträgen bei Verlusten soll die zweite IMU-Rate ausgesetzt werden, die bis 16. Dezember fällig ist, und es soll Kredite für Pachtverträge geben.
Impfungen für Risikogruppen
Ministerpräsident Giuseppe Conte bestätigte bei der Pressekonferenz auch, dass Italien erste Impfdosen im Dezember erhalten soll. Impfungen sollen allerdings zuerst Risikopatienten und medizinischem Personal verabreicht werden.