Von: ka
Montano Lucino/Mailand – Während sich die Einwohner von Montano Lucino über geschenkte Mundschutzmasken freuen durften, musste sich der für die Gesundheit zuständige Assessor der Lombardei über vollkommen unbrauchbare „Schutzmasken“ ärgern.
Unter den vielen Initiativen, die von der Coronavirusepidemie betroffene Gemeinden für ihre Bürger in die Wege leiten, sticht jene von Montano Lucino – eine Großgemeinde in der Nähe von Como in der Lombardei – heraus. Ein Geschenk des von chinesischen Unternehmern geführten Bekleidungsunternehmens „Max Factory“ ermöglichte es der Gemeinde, allen rund 1.500 Familien zwei Schutzmasken zuzusenden.
Grazie mille🌈❤️
Pubblicato da Mapi Boarin su Venerdì 13 marzo 2020
Am Freitag fanden die Familien von Montano und Lucino – zwei Ortschaften in der Nähe von Como, die eine Gemeinde bilden – in ihren Postfächern ungewöhnliche Post. Neben einem Brief der Gemeinde befanden sich im Umschlag zwei Atemschutzmasken. Die Schutzmasken waren der Gemeinde vom von chinesischen Unternehmern geführten Bekleidungsunternehmen „Max Factory“ geschenkt worden. Da die Mundschutzmasken nicht für alle 5.300 Einwohner von Montano Lucino reichten, beschloss die Gemeinde, an alle Familien zwei Atemmasken zuzusenden.
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„Liebe Mitbürger, heute findet ihr in eurem Postfach zwei Mundschutzmasken. Aus praktischen Gründen sind es zwei, weil wir nicht für alle 5.300 Einwohner genug von ihnen haben. Aus diesen Gründen haben wir entschieden, dass alle Familien wenigstens zwei erhalten. Jene, die alleine leben, bitte ich darum, eine Mundschutzmaske ihrem Nachbarn, ihrem Freund oder ihrem Bekannten, der eine kinderreiche Familie hat, abzutreten“, so der Brief der Gemeinde.
Grazie di♥️da parte dei miei genitori anziani ♥️🇮🇹
Pubblicato da Milena Cappelletti su Sabato 14 marzo 2020
Das Schreiben schließt mit einem Dank an die chinesischen Unternehmer der „Max Factory“, die in der Gemeinde ein Bekleidungsgeschäft betreiben, und dem eindringlichen Aufruf, in diesen schwierigen Zeiten zu Hause zu bleiben, sich aber aus der Ferne „zu umarmen“. Ein Herzchen mit dem Motto „Tutto andrà bene“ (Alles wird gut, Anmerkung der Redaktion) rundet das Bild dieser solidarischen Initiative, von denen es in Italien mittlerweile viele gibt, ab.
La Regione Lombardia contro il Governo di incapaci, #Gallera: "Mascherine? Da Roma hanno inviato carta igienica." #RadioSavana #CoronaVirus #GovernoDelContagio #COVID19 #COVIDー19 pic.twitter.com/eR6oOEGIlQ
— RadioSavana (@RadioSavana) March 14, 2020
Lombardei erhält unbrauchbare „Schutzmasken“
Weniger Freude mit „geschenkten“ Mundschutzmasken hatte hingegen der für die Gesundheitsfürsorge zuständige Regionalassessor der Region Lombardei, Giulio Gallera. 250.000 „Mundschutzmasken“, die der Lombardei vom italienischen Zivilschutz zugesandt worden waren und eigentlich für die Ärzte und das Pflegepersonal der lombardischen Krankenhäuser bestimmt waren, erwiesen sich als vollkommen unbrauchbar. Die sehr simplen „Schutzmasken“ – eigentlich nur ein Streifen mit zwei für die Ohren bestimmte Löcher – wurden von den Experten und zuständigen Ärzten der lokalen Sanitätsbetriebe als vollkommen unbrauchbar und ungeeignet dafür eingeschätzt, Ärzte und Pflegepersonal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.
„Laut dem Zivilschutz sollen das geeignete Mundschutzmasken sein, um in den Krankenhäusern zu arbeiten. Beurteilt selbst, ob sie für unsere Ärzte und Pflegekräfte, die mit Coronavirus-Patienten arbeiten, geeignet sind“, erklärte der sichtlich erzürnte Giulio Gallera anlässlich einer Pressekonferenz.
Elisa
Pubblicato da Alessia Somaini su Giovedì 12 marzo 2020