Von: apa
Der italienische DJ Gigi D’Agostino zeigt sich darüber schockiert, dass Radiosender und die UEFA sein Lied “L’amour toujours”, zu dem bei mehreren Anlässen rassistische Parolen gegrölt wurden, künftig meiden. “Einen Song einfach zu verbieten, das ist wie eine Rückkehr ins Mittelalter. Dabei ist es doch ganz klar. Rassismus lässt sich nicht stoppen, indem man Musik verbietet”, so der 55-Jährige im Interview mit der “Kronen Zeitung”.
“Wenn jemand ein Lied missbraucht, um rassistische Botschaften zu verbreiten, dann macht er das auch beim nächsten und beim übernächsten Lied. Diese ganze Angelegenheit ist grotesk.” Sein Song handle “von der universellen Liebe und von Menschen, die sich in den Armen liegen und sich vereint fühlen.”
Das Sylt-Video, in dem ein paar junge Erwachsene aus gutem Elternhaus die rassistischen Parolen „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ zu Gigi D’Agostinos Hit L’Amour toujour grölen, hat zuletzt hohe Wellen geschlagen. Auch der Südtiroler Moderator Markus Lanz hat sich erst kürzlich dazu geäußert.
D’Agostino sieht einen “kompletten Widerspruch zu dem, was da gerade passiert: Die UEFA hat mein Lied verboten? Das ist eine rassistische Botschaft. Diese Entscheidung ist rassistisch. Ich bin immer noch schockiert, ich kann es nicht glauben. Diese Entscheidung der UEFA ist eine explizite Absage an die Liebe.”
Der Musiker stellt in dem Interview die Frage, warum man nicht gegen Rassismus (etwa in den Sozialen Medien), sondern gegen sein Lied vorgehe: “Wenn Rassismus gegen das Gesetz ist, wie kann es sein, dass niemand eingreift?”
Bei seinen nächsten Österreich-Auftritten, die er nach zweijähriger gesundheitlicher Pause ab Herbst in Graz, Klagenfurt und Dornbirn absolvieren wird, werde er “L’amour toujours” mit Sicherheit spielen, kündigte er an. “Sollen sie sagen, was sie wollen. Jeder, der das Lied hört, kann bestätigen, dass es um die Liebe und nur um die Liebe geht.”