Von: luk
Trient – Die Finanzpolizei Trient hat erneut einen Bodypacker geschnappt, der Drogen verschluckt und im Magen-Darm-Trakt von Deutschland nach Italien schmuggeln sollte.
Der 30-jährige Mann aus Nigeria, der in Rom mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung lebt, befand sich in einem Fernbus von Düsseldorf nach Verona.
Beim Stopp in Trient führten die Drogenfahnder der Finanzpolizei mit den Spürhunden Nabuco und Apiol eine Kontrolle durch. Bei dem Nigerianer schlugen die Hunde an.
Weil er keine Drogen bei sich hatte, wurde er im Spital von Trient geröntgt und wie erwartet, schienen zahlreiche Kapseln im Bild auf. Wie die Finanzpolizei berichtet, hatte er über 100 Drogenkapseln geschluckt. Darin befanden sich ein Kilo Kokain und 500 Gramm Heroin bester Qualität. Das Rauschgift hätte wohl rund 200.000 Euro eingebracht.
Für den 30-Jährigen klickten die Handschellen. Er wurde ins Trientner Gefängnis gebracht.
In den vergangenen vier Monaten haben die Behörden im Trentino sechs Drogenschmuggler aus dem Verkehr gezogen. Sie waren alle von Deutschland nach Italien unterwegs und vornehmlich im Fernbus aufgegriffen worden. Insgesamt konnten so in wenigen Wochen rund zehn Kilogramm Drogen mit einem Marktwert von über einer Million Euro beschlagnahmt werden.
Das sogenannte Bodypacking ist beliebt, aber auch gefährlich. Würde eines der verschluckten Päckchen platzen, würde das wohl den sicheren Tod des Schmugglers bedeuten, wenn er nicht umgehend operiert wird. Auch in der Schweiz hat man einen Anstieg bemerkt, wie SRF berichtet. Bis zu 20 Gramm schwer sind die Päckchen, die die Kuriere – die sich für ein bisschen Geld verpflichten lassen – schlucken müssen. Um ihre Darmbelastung zu stärken, trainieren sie mit Lebensmitteln: erst mit unzerkauten Weintrauben, dann mit Pflaumen. Zur Entschleunigung des Darms nehmen sie Medikamente, damit sie die teure Fracht auf der Reise nicht verlieren.