Bären im Trentino

Das sind die schlimmsten Morddrohungen, die Fugatti erhält

Montag, 26. Februar 2024 | 07:37 Uhr

Von: mk

Trient – Militante Tierschützer im Trentino rufen erneut die Ordnungskräfte auf den Plan. Landeshauptmann Maurizio Fugatti ist in den sozialen Medien im Internet erneut beschimpft und bedroht worden. Zum Teil handelt es sich sogar um Morddrohungen. Um der Öffentlichkeit einen Eindruck zu vermitteln, hat Fugatti die schlimmsten davon auf Facebook veröffentlicht. Unterkriegen lassen will er sich allerdings nicht.

Die Antiterrorpolizei Digos und die Postpolizei haben unterdessen 30 Personen identifiziert, drei Anzeigen wegen Bedrohung erstattet und ein dreijähriges Aufenthaltsverbot für die Stadt Trient ausgesprochen. Dies ist nur das erste Ergebnis der Ermittlungen nach den jüngsten Einträgen in den sozialen Medien.

Tierschützer stören sich daran, dass Fugatti mehrere Abschussdekrete für Problembären unterzeichnet hat.

Anfang Februar wurde der Bär M90 im Val di Sole-Tal im Trentino von Förstern abgeschossen. Das Männchen hatte seine natürliche Scheu vor Menschen verloren und in der Vergangenheit mehrmals bewohntes Gebiet aufgesucht. Des Öfteren waren Personen von dem Bären verfolgt worden – zuletzt am 28. Jänner: Das Tier rannte damals über einem halben Kilometer auf einer Forststraße in der Gegend von Mezzana einem Paar hinterher, das eine Wanderung unternommen hatte.

Am 5. April 2023 ist im Val di Sole im Trentino der 26-jährige Andrea Papi beim Joggen von einer Bärin angefallen und getötet worden.

Wie Fugatti unterdessen auf Facebook erklärt, sind nach den jüngsten Morddrohungen die Ermittlungen der Antiterrorpolizei Digos und der Postpolizei noch nicht abgeschlossen.

Facebook/Maurizio Fugatti/Screenshot

„Das sind nur die schwerwiegendsten Drohungen, die ich in diesen Monaten erhalten habe. Es sind Drohungen, vor denen ich mich nicht fürchte. Ich werde meine Arbeit weiterhin mit größter Gelassenheit fortsetzen. Ich möchte all jenen danken, die mir in den letzten Tagen nahegestanden sind und mir Solidarität mit einer Nachricht oder einer Reise durch das Trentino bekundet haben“, schreibt Fugatti.

Gleichzeitig bedankt er sich auch bei den Ordnungskräften für ihre Ermittlungen und für den Polizeischutz, der ihm zur Verfügung gestellt wurde.

Es sei notwendig, wieder Vernunft und Maß in die Angelegenheit zu bringen – „nicht aus persönlichem Interesse, sondern vor allem, weil Ausübung der Demokratie bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, die über die Interessen des Einzelnen oder einzelner Gruppen hinausgeht“, so Fugatti.

Manche Entscheidungen seien manchmal schwierig und unbequem, aber es sei richtig, sie zu treffen.