Von: ka
Rimini – Nach einer groß angelegten Aktion, an der in ganz Italien mehr als 200 Beamte der Finanzwache teilnahmen und in deren Rahmen 35 Personen festgenommen und in den Hausarrest oder in eine Haftanstalt überstellt wurden, wurden neue Details dieses ungeheuerlichen Betrugs um Corona-Hilfsgelder bekannt.
Den Festgenommenen – insgesamt erhielten 78 Personen Ermittlungsbescheide – wird zur Last gelegt, zu einem riesigen Betrugsnetzwerk zu gehören, dessen Ziel es war, möglichst viele finanzielle Unterstützungsmaßnahmen abzugreifen, die von der römischen Regierung im Zuge der Covid-19-Notlage mit dem Dekret 34/2020 eingeführt worden waren. Durch gefälschte Kredite und Mietverträge sowie durch unrechtmäßig ausgeschüttete Beiträge entstand dem Staat ein Schaden von rund 440 Millionen Euro. Mehrere Telefonmitschnitte offenbarten eine schauerliche Mentalität der Betrüger. „Das Virus bringt uns Glück. Ich weiß nicht, wo ich noch Konten eröffnen soll“, so einer der Verhafteten.
Von Rimini ausgehend, das laut den Ermittlern das „logistische Zentrum“ des kriminellen Netzwerks war, wurde dem Staat ein Schaden von 440 Millionen Euro zugefügt. Diese Mittel, die eigentlich für Unternehmen bestimmt waren, die aufgrund der Coronanotlage in Schwierigkeiten geraten waren, landeten auf betrügerische Weise in den Händen von Freiberuflern, Wirtschaftsberatern und Unternehmern, die nicht Anrecht auf diese Hilfen hatten. „Ich weiß nicht, wo ich noch Konten eröffnen soll“, so ein Verdächtiger in einem Telefonmitschnitt. Bei der Hausdurchsuchung wurde der gleiche Beschuldigte in Besitz von Koffern voller Geldscheine angetroffen.
Maxi Frode fiscale per 440 Milioni di euro di falsi crediti di locazione, #sismabonus e bonus facciate.#GDF #Rimini ha eseguito 35 #misurecautelari, 80 perquisizioni in varie regioni ed il sequestro di beni e assetti societari per il reato di indebita percezione di erogazioni ai danni dello Stato. I proventi illeciti venivano reinvestiti in #criptovalute e metalli preziosi.#NoiconVoi
Posted by Guardia di Finanza on Monday, January 31, 2022
Die Beamten der Finanzpolizei konnten nachweisen, dass mehrere führende Mitglieder des Betrugsnetzwerks Inhaber von mehr als 100 Unternehmen waren, die allein zum Zweck gegründet worden waren, um Mietbeiträge, Beiträge für erdbebensichere und energetische Sanierungen sowie für Fassadensanierungen zu erhalten. Die Erlöse des betrügerischen Treibens wurden später in Kryptowährungen und Edelmetalle investiert.
In den Telefonmitschnitten prahlten die Betrüger mit ihren kriminellen Erfolgen. „Der italienische Staat ist verrückt. Er will praktisch über den Tisch gezogen werden“, so Nicola Bonfrate. Nicola Bonfrate, der rechtlicher oder faktischer Verwalter zahlreicher Unternehmen, die in die mutmaßlichen Straftaten verwickelt sind, ist, gilt den Ermittlern der Finanzwache zufolge als Gründer und Kopf des Betrugsnetzwerks. „Das Virus bringt uns Glück“, so einer der führenden Betrüger des riesigen kriminellen Netzwerks, das von der Finanzwache im Rahmen der Operation „Free Credit“ aufgedeckt wurde. Die Gier der Betrüger schien kaum Grenzen zu kennen. Neun Verdächtige besaßen sogar die Dreistigkeit, um das Bürgergeld anzusuchen.
Allerdings rechneten sie nicht mit den Finanzbeamten, deren Aufmerksamkeit sie mit ihrem kriminellen Treiben erregt hatten. Nachdem die Finanzbeamten durch Telefonmitschnitte und weitere Überwachungsmaßnahmen genug belastendes Material gesammelt hatten, schlugen sie zu. Im Rahmen einer groß angelegten Aktion, an der insgesamt mehr als 200 Finanzbeamte – darunter auch Mitglieder der Sondereinheit für die Bekämpfung des Organisierten Verbrechens sowie der Einheit, die auf digitalem Betrug spezialisiert ist – aus mehreren Regionen teilnahmen, wurden 35 Personen festgenommen und in den Hausarrest oder in eine Haftanstalt überstellt. Die insgesamt 78 Verdächtigten werden beschuldigt, dem riesigen Betrugsnetzwerk zugehört zu haben.
Im Rahmen der Operation „Free Credit“ wurden wegen unberechtigten Erhalts finanzieller Beiträge zum Schaden des Staates Vermögenswerte, Unternehmensanteile und gefälschte Kredite beschlagnahmt und insgesamt 80 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Während der Hausdurchsuchungen kam auch eine Hundestaffel sogenannter „Cashdogs“ – Hunde, die darauf trainiert sind, den Geruch von Geld zu erschnüffeln – zum Einsatz. Dank dieser Hunde konnten Trolleys voller Geldscheine, die in Hohl- und Zwischenräumen versteckt waren, entdeckt werden.
Für die Betrüger kommt es nun knüppeldick. Anstatt zum Schaden der Allgemeinheit dem schönen Leben zu frönen, dürfte auf nicht wenige von ihnen ein Platz in einer Gefängniszelle warten.
Truffa da 440 milioni sui sostegni alle imprese
Truffa da 440 milioni sui sostegni alle impreseScoperta dalla Guardia di finanza di Rimini una mega truffa sulle misure di sostegno decise dal Governo per le attività messe in crisi dalla pandemia. Tra bonus case e falsi crediti d'imposta, si parla di una cifra complessiva intorno ai 440 milioni di euro.Serena Biondini per il Tg3 delle 12 del 31 gennaio 2022
Posted by Tg3 on Monday, January 31, 2022