Sharon Verzeni fiel "Zufallsmord" zum Opfer – VIDEO

“Das, was ich jetzt tun werde, tut mir leid!”

Montag, 02. September 2024 | 08:05 Uhr

Von: ka

Terno d’Isola/Bottanuco – Der mysteriöse Mord an der 33-jährigen Sharon Verzeni, der einen Monat lang ganz Italien in Atem hielt, ist aufgeklärt. Nach einem mehrere Stunden dauernden Verhör gestand der 31 Jahre alte Moussa Sangare, Sharon Verzeni, der er zufällig begegnete und die er in diesem Moment als sein Mordopfer auserkor, ermordet zu haben. “Das, was ich jetzt tun werde, tut mir leid!”, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er viermal mit einem der vier Messer, die er mit sich führte, zustieß. “Warum? Warum?”, schrie die 33-Jährige verzweifelt, deren einzige Schuld es war, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen zu sein.

Facebook/Sergio Ruocco

Der mysteriöse Mord an Sharon Verzeni, die in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli mit vier Messerstichen getötet worden war, hielt einen Monat lang Italien in Atem. Die Carabinieri arbeiteten wochenlang mit Nachdruck daran, den Mörder der jungen Frau zu finden, aber bis Freitag verliefen alle Bemühungen im Sande. Zunächst geriet der Lebenspartner von Sharon Verzeni, Sergio Ruocco, ins Visier der Ermittler. Der 37-jährige Hydrauliker befand sich zum Zeitpunkt der Bluttat in der nur 200 Meter vom Tatort entfernten gemeinsamen Wohnung des Paars. Wie er selbst aussagte und wie Aufnahmen von Überwachungskameras bestätigen, hatte er das Haus weder zusammen mit seiner Freundin noch allein verlassen. Zudem galt die Beziehung zwischen Sharon Verzeni und Sergio Ruocco, die seit 13 Jahren ein Paar waren und vor drei Jahren zusammengezogen waren, als ausgesprochen harmonisch. Das Paar, das erst vor kurzer Zeit einen Ehevorbereitungskurs beendet hatte, plante, im kommenden Jahr zu heiraten.

Facebook/Sergio Ruocco

Auch die Ermittlungen, die das Arbeitsumfeld der Frau betrafen, förderten keine Verdachtsmomente zutage. Sharon Verzeni, so ihr Arbeitgeber und ihre Kollegen, war eine fröhliche und fleißige Baristin, die sich auf die kommende Hochzeit freute. Auch der Verdacht, dass die 33-Jährige einen Unbekannten zurückgewiesen habe, von dem sie dann aus Rache ermordet worden sei, bestätigte sich nicht.

Da die klassischen Ermittlungsmethoden, abgesehen von der Bestätigung mehrerer Alibis, nur dürftige und kaum brauchbare Ergebnisse erbrachten, beschlossen die Ermittler ähnlich wie seinerzeit im Fall Yara Gambirasio DNA-Massentests durchzuführen. Zugleich fuhren die Carabinieri aber fort, die Aufnahmen von insgesamt über 80 Überwachungskameras auszuwerten. Dabei fiel ihnen auf, dass in den Videos die dunklen Umrisse von mindestens 20 Personen zu sehen waren, deren Identität sie bisher noch nicht feststellen konnten. Das auffälligste Videobild war jenes, das den dunklen Schatten eines Fahrradfahrers zeigte, der wie ein Zeuge berichtete, zur Tatzeit schnell fortgefahren war.

Facebook/Sergio Ruocco

Die Mutmaßung, dass Sharon Verzeni einem Zufallstäter begegnet sei, galt unter den Ermittlern zunächst als unwahrscheinlich, aber je mehr Tage vergingen und je weiter die Untersuchungen fortschritten, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen war.

Dies erklärt auch die bisher ergebnislosen Ermittlungen. Wenn sich Täter und Opfer nicht kennen, finden sich kaum Anhaltspunkte. Dank minutiöser Ermittlungen gelang es dennoch, den “Mann auf dem Fahrrad” zu identifizieren. Als entscheidend erwiesen sich die Zeugenaussagen zweier Marokkaner, die den mutmaßlichen Täter kurz vor der Bluttat gesehen hatten.

ANSA/COMBO OMICIDIO VERZENI – FRAME DELL’UOMO FERMATO QUALE INDIZIATO DI DELITTO Moussa Sangare

Am vergangenen Freitag wurde der 31 Jahre alte Moussa Sangare in seiner vollkommen verwahrlosten Wohnung in Suisio festgenommen.

Moussa Sangare bestritt zunächst, mit dem Mord etwas zu tun zu haben und zur Tatzeit in Terno d’Isola gewesen zu sein, verstrickte sich jedoch in mehrere Widersprüche. Obwohl er an seinem Rad einige Veränderungen vorgenommen hatte, konnten die Carabinieri sein Rad zweifelsfrei als jenes identifizieren, auf dem der Unbekannte in der Mordnacht in der Nähe des Tatorts unterwegs gewesen war. Zudem ist Moussa Sangare, der ursprünglich aus Mali stammt, aber die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, bereits polizeibekannt. Im Mai war er von seiner Mutter und seiner Schwester wegen häuslicher Gewalt angezeigt worden.

Sharon, uccisa senza un perché. Per la famiglia finite le insinuazioni

#SharonVerzeni Dopo ore di interrogatorio il 31enne disoccupato Moussa Sangare ha confessato il delitto e ha fatto ritrovare l'arma. Non c'è un movente per il suo folle gesto. Ripercorriamo la tragica vicenda con i racconti di Elena Baiocco e Claudio Vigolo #GR1

Posted by Radio1 Rai on Saturday, August 31, 2024

Schlussendlich brach der 31-Jährige im Verhör zusammen und gestand den Mord. Moussa Sangare schilderte den Ermittlern alle Details des Mordes.

Facebook/Sergio Ruocco

Das polizeiliche Protokoll seines Geständnisses misst nicht weniger als 20 Seiten. Nach einem Abend mit Freunden kehrte er zu seiner Wohnung in Suisio zurück. Mit der festen Absicht, jemanden zu töten, brach er gegen Mitternacht mit vier Messern in der Tasche mit dem Rad in Richtung des Nachbarorts Terno d’Isola auf. In der Via Castegnate begegnete er der joggenden Sharon Verzeni. “Ich sah, wie sie spazieren ging und die Sterne betrachtete, und ich spürte ein Feeling”, so der 31-Jährige.

In diesem Moment wählte Moussa Sangare genau sie als sein Opfer aus. Um sie von hinten zu überraschen, kehrte er auf dem Dorfplatz um. “Das, was ich jetzt tun werde, tut mir leid!”, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er viermal mit einem der vier Messer, die er mit sich führte, zustach. “Warum? Warum?”, schrie die 33-Jährige verzweifelt, deren einzige Schuld es war, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen zu sein.

“Ich tötete, um zu töten”, antwortete der geständige Mörder auf die Frage nach dem Motiv.

"Nessun raptus, c'è premeditazione"La famiglia di Sharon Verzeni, attraverso il suo avvocato, respinge l'ipotesi del raptus: "Sangare era uscito con quattro coltelli, c'è premeditazione". Nel suo paese, il reo confesso dell'omicidio viene descritto come "un ragazzo pericoloso".L'inviato Alvise Losi e Diana Fichera per il Tg3 delle 19 del 31 agosto 2024

Posted by Tg3 on Saturday, August 31, 2024

Nach dem Geständnis des Täters steht Italien unter Schock. Die Tatsache, dass vor einem Monat ein Mann mit der festen Absicht durch die Nacht gezogen ist, um irgendeine Person zu ermorden, macht viele Italiener fassungslos.

La criminologa Bolzan al Tg3L'omicidio senza movente di Sharon Verzeni suscita domande alle quali perfino gli esperti faticano a dare una spiegazione. Al Tg3 il parere della criminologa Flaminia Bolzan.Alessia Gizzi per il Tg3 delle 19 del 31 agosto 2024

Posted by Tg3 on Saturday, August 31, 2024

Ein grauenvolles Schicksal wollte es, dass Sharon Verzeni genau in dieser Nacht auf ihren Mörder treffen sollte.

Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

11 Kommentare auf "“Das, was ich jetzt tun werde, tut mir leid!”"


Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
Doolin
Doolin
Kinig
3 h 31 Min

…in Europa laufen zu viele afrikanische Messerstecher durch die Gegend…

sophie
sophie
Kinig
3 h 54 Min

Ein Wahnsinn dieser Mord,
diesen Bericht zu lesen,
da wird einem nur mehr komisch.
Mein Beileid den Hinterbliebenen,
für so eine Tat wird es für deren Partner und Angehörigen wohl nie eine Antwort geben.
Was geht in so einem Menschen vor sich?????

user6
user6
Superredner
3 h 44 Min

ich hoffe auf karma

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 h 47 Min

user6 manchmal klappt das mit dem Karma auch nicht immer… do war schun wos ondos zi tian…

Bavarese
Bavarese
Neuling
3 h 39 Min

So sinnlos. So unfassbar traurig.
Alle Kraft den Hinterbliebenen!

sophie
sophie
Kinig
2 h 54 Min

Es ist ganz einfach ein Messer zu kaufen, als eine Pistole, denn dafür braucht man einen Waffenschein, deswegen geschehen immer mehr solche Hinterlistige Taten immer öfters.

krokodilstraene
2 h 53 Min

Es laufen zuviele dieser Verrückten frei herum!

Wenn du das Pech hast, diesen zu begegnen….
😥😥

Ninni
Ninni
Kinig
3 h 17 Min

Der arme Partner und Familienangehörige…

da fällt einem der Atem …

Was haben wir für herzlose, verrückte Menschen auf der Erde

Dagobert
Dagobert
Kinig
2 h 41 Min

Und mir tats nit leid, wos i mit den Typ täte! ☝️

Apuleius
Apuleius
Tratscher
2 h 57 Min

Oh, tat i wissn, wos mit sette gstolltn ztian gheret…

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
3 h 27 Min

Traurig, fassungslos, unglaublich, tragisch… und nach ein paar Momenten der Bestürzung passiert… nichts. Sicher der Mörder wird eine Strafe erhalten. Man darf hoffen sie wird so ausfallen, dass er nie mehr die Gelegenheit erhält eine solche Tat zu wiederholen. Auch die Erkenntnis man hätte schon früher ahnen, wissen, müssen das er gemeingefährlich ist, hilft dem Opfer nicht mehr. Es liegt wohl in der Natur der Dinge, dass solche Taten nicht vorhersehbar oder vermeidbar sind. Erklärbar sind sie genauso wenig.

wpDiscuz