„Dunkle Triade, Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus, in ihm“ – VIDEO

„Der Mord an Giulia ist eine Reise ins Grauen“

Mittwoch, 13. November 2024 | 08:03 Uhr

Von: ka

Senago – Der Prozess gegen Alessandro Impagnatiello, der am 27. Mai 2023 seine im siebten Monat schwangere Freundin Giulia Tramontano ermordet hat, geht seinem Ende zu.

Da aus ihrer Sicht klar ist, dass der 31-Jährige nicht in Affekt gehandelt, sondern den Mord eiskalt geplant habe, fordert die Staatsanwältin, Alessandro Impagnatiello zu einer lebenslangen Haftstrafe verschärft durch eine Einzelhaft von eineinhalb Jahren zu verurteilen. „Der Mord an Giulia ist eine Reise ins Grauen. Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus stecken in ihm“, so Staatsanwältin Alessia Menegazzo, die von einer „dunklen Triade“ spricht. Die Verteidigung des geständigen Täters ist anderer Ansicht. „Von Schuld erdrückt, tat er alles, um entdeckt zu werden“, so die beiden Anwältinnen, die an eine Tat in Affekt glauben.

Facebook/Chiara Tramontano

„Alessandro Impagnatiello ist ein kalter, skrupelloser, krimineller Narzisst, der wochenlang geplant hat, wie er Giulia Tramontano und das Ungeborene beseitigen könnte. Um sie aus dem Weg zu räumen und seine Beziehung zu seiner Geliebten ungestört fortsetzen zu können, hat er sie mit 37 Messerstichen getötet“, so die Staatsanwältin Alessia Menegazzo.

Vom Mailänder Schwurgericht fordert die Staatsanwältin, den Angeklagten schuldig zu sprechen und ihn zu einer lebenslangen Haftstrafe mit 18 Monaten Isolationshaft bei Tage zu verurteilen. Für die Verteidigung hingegen ist der 31-Jährige ein „zerbrechlicher und unglücklicher Mann, der in Affekt jene Frau getötet hat, die seine Untreue entdeckt hatte“.

Nur wenige Meter von Giulias Familie entfernt sitzt Alessandro Impagnatiello mit gesenktem Kopf im Sicherheitskäfig der Angeklagten. Der 31-jährige ehemalige Barmann der VIP-Lokale im Zentrum von Mailand wirkt während der gesamten Verhandlung teilnahmslos. Er blickt ins Leere, als warte er auf den Schuldspruch, der für den kommenden 25. November erwartet wird. Er ahnt vermutlich, dass angesichts seines Geständnisses und der Schwere der ihm zur Last gelegten Taten – vorsätzliche Tötung, Verbergen einer Leiche und Herbeiführung eines Schwangerschaftsabbruches – die Strafe nur hoch sein kann.

ANSA/Alessandro Impagnatiello und Giulia Tramontano. ANSA

Der Mordprozess bezieht sich auf das schreckliche Verbrechen vom 27. Mai 2023, als Alessandro Impagnatiello seine im siebten Monat schwangere Freundin Giulia Tramontano in der gemeinsamen Wohnung in Senago bei Mailand erstochen hat. Die zum Zeitpunkt ihres gewaltsamen Todes 29 Jahre alte Frau hatte kurz zuvor die Untreue ihres Partners entdeckt und sich Impagnatiellos Liebhaberin, einer 23-jährigen Italo-Engländerin, anvertraut.

Nachdem der Versuch, ihre Leiche in der Badewanne zu verbrennen, gescheitert war, hat er sich der Leiche entledigt, indem er sie in ein Gebüsch in der Nähe seines Hauses geworfen hat. Um den Verdacht von sich zu lenken, hat er einen freiwilligen Fortgang Giulias vorgetäuscht und von einem möglichen Selbstmord gesprochen.

Als er drei Tage später verhaftet wurde, konnte er seine Täterschaft nicht leugnen. Da er laut den Psychiatern ein Narzisst ist, konnte Impagnatiello es nicht ertragen, vor seinen Kollegen in der Bar, in der auch seine Geliebte arbeitete, vor seiner und Giulias Familie, die sich eine glückliche Zukunft für das Paar und den gemeinsamen Sohn Thiago ausmalte, beschämt und gedemütigt zu werden.

„Alessandro Impagnatiello gestand erst, als er sich durch die unwiderlegbaren Beweise in die Enge getrieben sah. An seiner Schuld bestehen keine Zweifel. Was sich hingegen ändern kann, ist das Strafmaß, das davon abhängt, wie das Gericht die Fakten bewertet. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Reise ins Grauen ist die dunkle Triade, die in Alessandro Impagnatiellos Persönlichkeit Psychopathie, Narzissmus und Machiavellismus vereint. Für die Staatsanwaltschaft hat der Mann den Mord ab Dezember 2022 geplant. Mit der Offenbarung, dass sie von ihm schwanger sei, hat Giulia ohne es zu wissen ihr Todesurteil unterschrieben“, so die Staatsanwältin.

Facebook/Chi l’ha visto?/Giulia Tramontano

„Monatelang hat er ihr im Schlaf Rattengift verabreicht. Er hat geplant, die werdende Mutter und das Ungeborene langsam zu ermorden, aber nachdem Giulia und seine Liebhaberin ihn entlarvt hatten, hat er beschlossen, sie sofort zu töten. Es handelt sich um ein Verbrechen, das zeigt, dass der Mensch in der Lage ist, aus Grausamkeit schreckliche Dinge zu tun. Es ist die Banalität des Bösen, für die Impagnatiello keine mildernden Umstände verdient“, plädiert Staatsanwältin Alessia Menegazzo für das höchste Strafmaß, das das italienische Strafrecht vorsieht.

Diese Meinung wird von den Anwältinnen Giulia Geradini und Samanta Barbaglia, die Alessandro Impagnatiello vor Gericht vertreten, nicht geteilt. Ihnen zufolge habe Impagnatiello nach der Nachricht vom Treffen zwischen den beiden Frauen den Verstand verloren. „Die in einem psychopathischen Menschen dadurch verursachte narzisstische Verletzung hat nach ihrer Heimkehr zum Angriff auf die Frau geführt“, so Giulia Geradini und Samanta Barbaglia. „Die von ihm nach der Tat begangenen Fehler zeigen, dass er von seiner Schuld erdrückt alles tat, um entdeckt zu werden“, meinen die beiden Anwältinnen.

Gerichtsbeobachtern zufolge dürfte das Urteil davon abhängen, welche Bedeutung die Richter des Schwurgerichts dem psychiatrischen Gutachten beimessen. Sollten sie der Meinung der Staatsanwaltschaft von der „dunklen Triade“ folgen, dürfte Alessandro Impagnatiello zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt werden.

Kommentare

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7 Kommentare auf "„Der Mord an Giulia ist eine Reise ins Grauen“"


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Homelander
8 Tage 7 h

NG@ lies dir mal den Artikel durch, dann erklärst mir den Unterschied zu diesem Mord und zu dem tragischen Unglück in Luttach! Finde den Fehler NG!!

N. G.
N. G.
Kinig
8 Tage 5 h

Es war kein Unglück! Es war laut GERICHT, fahrlässige Tötung im Straßenverkehr.
War der Unfall geplant? Nein! Aber er wurde in Kauf genommen. Wer sich besoffen ins Auto setzt nimmt wissendlich in Kauf sich und andere zu schädigen! Dafür wurde er bestraft und das zu lasch. Für Ähnliches in Deutschlands wurden solche Typen zu Lebenslang verurteilt.
Vor vielen Jahren hat beim Sreger Markt ein Besoffene vom Fest ein Kleinkind auf dem Gehweg tot gefahren. Kreuz steht da immer noch.. War das Pech? Für das Kind , für den Fahrer? Ein stinknormaler Unfall?

N. G.
N. G.
Kinig
8 Tage 5 h

Deine Posts dazu sind an Menschenverachung nicht zu überbieten! Bei dir ist der Täter das unglaubliche Opfer das Pech hatte!

Dagobert
Dagobert
Kinig
8 Tage 6 h

Bei selle feigen … waret i für die Todesstrafe! 🤮

N. G.
N. G.
Kinig
8 Tage 5 h

Todesstrafe bringt keine Gerechtigkeit! Auch keine Genugtuung!

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
8 Tage 13 Min

Stimmt aver es würde verhindern das so ein “tragische Unglück” jemand anderem, durch die gleiche Person, erneut widerfährt. Zumindest sollte alles getan werden damit es dazu nicht kommt. Sollte auch nur die geringste Chance bestehen dass diese Person je wieder freien Fuß auf die Straße setzt läuft etwas ganz falsch.

user6
user6
Universalgelehrter
8 Tage 7 h

eiskalt wie der nord pol.

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