Von: mho
Rom – In dem jüngst verhandelten Regierungsvertrag zwischen der 5-Sterne-Bewegung und der Lega geht es unter Anderem auch um den seit Jahren umstrittenen Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Turin und Lyon (Tav). “Dieses Großprojekt ist nutzlos, wir werden mit Frankreich sprechen und ihnen sagen, dass die Turin-Lyon-Verbindung vielleicht vor dreißig Jahren von Wert gewesen wäre, aber nicht mehr heute”, so der Anführer M5S, Luigi Di Maio. In seiner Rede in Ivrea definierte Di Maio den Kampf gegen die so genannte Tav als “eine historische Schlacht, die vor vielen Jahren begann”.
Währenddessen haben sich Tausende von Menschen im unteren Susa-Tal versammelt, um an dem “No Tav”-Protestmarsch von Rosta nach Avigliana teilzunehmen. Unter den Anwesenden befanden sich auch einige Mitglieder der 5-Sterne-Bewegung sowie M5S-Stadträte von Turin. Die Parade wurde von den Bürgermeistern verschiedener Dörfer im vornehmlich vom Projekt betroffenen Tal eröffnet.
Mit Sympathien haltet sich die Protestbewegung allerdings zurück. “Es gibt keine befreundeten Regierungen. Niemand möge beleidigt sein”, so Alberto Perino, der historische Führer der No Tav-Bewegung, am Ende der Parade im unteren Susa-Tal in Avigliana. “Es mag weniger feindliche Regierungen geben”, fügte er hinzu, “die unsere eigenen Ziele verfolgen. Aber die Regierungen haben Einschränkungen, die die No-Tav-Bewegung nicht hat.” Die Bewegung gehe ihren eigenen Weg weiter.