Von: mho
Rom – Laut einer von der Fondazione Di Vittorio-Cgil e Tecnè in Auftrag gegebenen Umfrage sehen sich 32 Prozent der Italiener in ihrer wirtschaftlichen Situation schlechter gestellt als noch vor einem Jahr, 24 Prozent fühlen sich materiell unsicherer. Das Fazit: Die Schere zwischen arm und reich wird größer und auch ein Arbeitsplatz schützt einen nicht mehr unbedingt vor dem Armutsrisiko.
Immerhin 62 Prozent jener in der übersetzt “Vertrauen in die Wirtschaft, Ungleichheit und soziale Unischerheit” (Fiducia economica, diseguaglianze e vulnerabilità sociale) betitelten Studie befragten Italiener befanden, ihre Situation hätte sich in den letzten zwölf Monaten nicht großartig verändert. Nur Sechs Prozent konnten von sich behaupten, materiell besser da zu stehen als im Frühjahr 2016.
Zumindest in ihrer eigenen Wahrnehmung ist also bei den Betroffenen noch nichts von der jüngsten Verbesserung einiger makroökonimischer Parameter, wie dem Rückgang der Arbeitslosigkeit, zu spüren. Auch den kommenden Monaten sehen die Italiener nicht mit Zuversicht entgegen, 20 Prozent befürchten, die Situation würde sich noch weiter verschlechtern. Nur zehn Prozent üben sich in Optimismus und glauben, der Trend gehe langsam nach oben.
Istat: Fünf Millionen leben in absoluter Armut
Analysen des Nationalen Statistikinstituts (Istat) zufolge lebten im Jahr 2016 schätzungsweise 4.742.000 Italiener in “absoluter Armut”, dies betreffe 1,6 Millionen Familien. Vor Beginn der Finanzkrise waren im Jahre 2007 noch lediglich zwei Millionen Bürger von Armut betroffen. Die als “absolut” bezeichnete Armutsschwelle wird nach Parametern wie Verbraucherpreise, Familiengröße, Alter der Familienmitglieder sowie geografische Lage unterschiedlich berechnet. Als absolut arm gilt eine Familie demzufolge dann, wenn ihre monatlichen Ausgaben unter jenem monetären Richtwert liegt.