Von: ka
Teggiano – Eine Oberschule in der Nähe von Salerno in Kampanien war am Mittwoch Schauplatz eines unglaublichen Vorfalls.
Ein 15-jähriger Schüler, der auf die Frage, warum er die Gesichtsmaske nicht trage, geantwortet hatte, dass er sie zu Hause vergessen hätte, wurde vom Lehrer an der Kapuze seines Pullovers und an den Haaren gepackt und geohrfeigt. Das Video des Angriffs auf den Schüler, der sich geweigert hatte, eine Gesichtsschutzmaske aufzusetzen, erlangte in den sozialen Netzwerken innerhalb kürzester Zeit große Verbreitung. Im Fall ermitteln nun die Carabinieri.
Angesichts der stetig ansteigenden Zahlen der Neuansteckungen – mit 4.458 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurde am Donnerstag ein neuer Höchststand erreicht – scheinen bei einigen Mitmenschen die Nerven durchzubrennen. Dies war vermutlich in einer dritten Klasse des Kunstlyzeums „Pomponio Leto“ in Teggiano in der Nähe von Salerno in Kampanien der Fall. Während des Unterrichts und vor den Augen seiner Mitschüler wurde ein 15-Jähriger von seinem Lehrer an der Kapuze seines Pullovers und an den Haaren gepackt und geohrfeigt.
Dem Angriff vorausgegangen war eine heftige Diskussion zwischen dem Schüler und seinem Lehrer. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte sich der 15-Jährige geweigert, eine Nasenmundschutzmaske anzuziehen, und hatte auf die Frage, warum er die Gesichtsmaske nicht trage, geantwortet, dass er sie zu Hause vergessen hätte. In der Folge gerieten der Oberschüler und sein Lehrer über die Frage, ob das Tragen von Gesichtsmasken während des Unterrichts sinnvoll sei, in einen heftigen Streit. Der Schüler, der die Meinung vertrat, dass die Einhaltung eines Mindestabstands von einem Meter genüge, wurde von seinem Lehrer mit immer heftigeren Aufforderungen dazu angehalten, eine Gesichtsmaske aufzusetzen. Obwohl der Schüler zuletzt nachgegeben und die Maske aufgesetzt hatte, riss dem offenbar überforderten Lehrer am Ende doch der Geduldsfaden.
Teggiano, schiaffi all’alunno: indagini su professore
Un video che immortala degli schiaffi da parte di un professore a un alunno. Succede a Teggiano in un istituto superiore. Ci sono accertamenti in corso.
Pubblicato da Giornale del Cilento su Mercoledì 7 ottobre 2020
Während er den Satz „Sbagli tu e sbaglio pure io“(„Du machst einen Fehler und ich mache auch einen“, Anmerkung der Redaktion) schrie, packte er den 15-Jährigen an der Kapuze seines Pullovers und an seinen Haaren und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Mindestens zwei Mitschüler, die schon während des Streits ihre Smartphones gezückt hatten, nahmen den Angriff auf. Die Videos, die bald auf den Chats der Schüler kursierten, erlangten in den sozialen Netzwerken innerhalb kürzester Zeit große Verbreitung.
Die Aufnahmen gelangten auch in den Besitz der Carabinieri von Sala Consilina. Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft von Lagonegro nahmen die Carabinieri Ermittlungen im Fall auf.
Die Direktorin des Kunstlyzeums „Pomponio Leto“, Maria D’Alessio, zeigte sich über die Gewalttat bestürzt. „Ich bin sprachlos. Es waren meine Mitarbeiter, die mich über dieses im Internet verbreitete Video informierten. Als ich es sah, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Ich kündige an, dass sich die Schule dem gerichtlichen Verfahren als Zivilpartei anschließen wird. Ich weiß nicht, was ein solch absurdes und sinnloses Verhalten, das in keinster Weise gerechtfertigt war und das wir ohne Wenn und Aber verurteilen, auslösen gekonnt hätte. Wir verurteilen das Verhalten des Lehrers auf das Schärfste und drücken dem Opfer unsere Solidarität aus“, so Maria D’Alessio.
Das Video lässt auch die italienische Öffentlichkeit ratlos zurück. Viele Leser und Kommentatoren meinen, dass die Corona-Notlage an den Nerven der Menschen zehre und dass Streitigkeiten um die Maskenpflicht in Zukunft öfters in Gewalt ausarten werden. Umso wichtiger wird es sein – so diese Stimmen – dass auf die durchaus sinnvollen Regeln der jeweiligen Situation angemessen hingewiesen werde.