Siziliens Landwirtschaft von Dürre schwer getroffen

Dürre und Pflanzenkrankheiten belasten die Felder in Italien

Dienstag, 13. August 2024 | 12:56 Uhr

Von: apa

Der Klimawandel bedroht die Obst- und Gemüseernten in Italien mit schweren Folgen für die Landwirtschaftsunternehmen. Diese leiden nicht nur unter steigenden Produktionskosten, sondern auch unter der ausländischen Konkurrenz und der sinkenden Kaufkraft der italienischen Familien.

Die schwere Dürre im Süden sowie die langanhaltenden Regenfälle der letzten Monate in Norditalien belasten die italienische Obst- und Gemüseproduktion, die in Italien einen Jahresumsatz von 16 Mrd. Euro generiert. Die Witterungsbedingungen führen nicht nur zu einer Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten, sondern wirken sich auch negativ auf Größe, Menge und Haltbarkeit der Landwirtschaftsprodukte aus, beklagt der Landwirtschaftsverband Confagricoltura in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Im norditalienischen Piemont sind Pfirsiche und Nektarinen stark vom Sharka-Virus befallen. In der Region Emilia Romagna wird über Monilia geklagt, eine Pilzkrankheit, die Obst wie Kirsch-, Pfirsich- und Marillenbäume wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in den Obstplantagen befällt. In Venetien wurde die Kirschenernte durch eine Pflanzenkrankheit beeinträchtigt, wegen der die Schale der Frucht aufgrund hoher Temperaturen oder sehr starker Regenfälle aufbricht.

Süditalien ist von der mehrmonatigen Dürre schwer belastet. Auf Sizilien haben die Landwirtschaftsbetriebe mit der schlimmsten Wasserkrise aller Zeiten zu kämpfen, sodass ganze Obstgärten aufgegeben werden mussten. Auch auf der Insel Sardinien und in der süditalienischen Adria-Region Apulien ist die Lage ernst, wie die Confagricoltura meldet.

Besorgniserregend ist auch der deutliche Rückgang des Verbrauchs von Sommerobst im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Wegen der Inflation und der sinkenden Kaufkraft haben die italienischen Familien den Erwerb von Sommerobst eingeschränkt, erklärte Michele Ponso, Präsident des Confagricoltura-Verbands.

Auch die Konkurrenz aus dem Ausland macht den italienischen Landwirten zu schaffen. Ausländische Produkte werden in den großen Einzelhandelsregalen zu niedrigen Preisen verkauft. “Das sind Preise, mit denen unsere Unternehmen nicht einmal ihre Produktionskosten decken können”, klagte Ponso.

Die Auswirkungen des Klimawandels haben sich auch auf die Weinlese ausgewirkt, die laut Coldiretti heuer so früh wie noch nie begonnen hat. Sie startete am 25. Juli auf Sizilien, zwei Wochen früher als sonst, und zwar wegen der Hitze und des fehlenden Regens, Faktoren, die die Reifung der Trauben, besonders im Süden, beschleunigt haben.

Die Halbinsel Italien ist derzeit zweigeteilt. Im Süden scheinen die Reben der Trockenheit besser widerstanden zu haben, während im Norden Wolkenbrüche und Hagelstürme schwere Schäden in den Weinbergen angerichtet haben. Die norditalienische Weingegend Franciacorta, wo die Weinlese diese Woche offiziell begonnen hat, wurde nach Angaben des lokalen Winzerkonsortiums vom regnerischsten Frühjahrsquartal (April-Juni) seit 1997 betroffen. Die Winzer der Franciacorta-Gegend mussten ihre Reben vor Pilzkrankheiten schützen, insbesondere vor dem Falschen Mehltau, der bei häufigem Regen und milden Temperaturen gut gedeiht.

Schwierig war heuer auch die Tomatenernte, ein Schlüsselsektor der italienischen Landwirtschaftsproduktion mit einem Jahresumsatz von 5 Mrd. Euro. Die Anfang August in der süditalienischen Adria-Provinz Foggia begonnene Tomatenernte habe sich als eine der schwierigsten aller Zeiten erwiesen, da Trockenheit und Rekordhitze die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigen, meldeten die Landwirte.

Kommentare

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13 Kommentare auf "Dürre und Pflanzenkrankheiten belasten die Felder in Italien"


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Universalgelehrter
2 h 16 Min

Alles weit weg, wir essen eh nur lokale Lebensmittel, unser Wein ist der beste, also weiter wie bisher, Südtirol bleibt in der Klimakatastrophe sicher eine Insel der Seligen und wer ohne Geld zu uns kommen will, wird an der Landesgrenze von den Förstern entnommen (oder vom Quästor abgeschoben), sollen doch die Inder etwas tun!

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
2 h 3 Min

Ach Info, ach Info😂

Pyrrhon
Pyrrhon
Universalgelehrter
1 h 42 Min

@info, Speicherbecken in denen Regenwasser aufgefangen wird um bei Trockenheit Wasser zur Verfügung zu haben, dürfen nicht gebaut werden, PSM dürfen auch nicht eingesetzt werden, wie soll man da zu einer vernüftigen Ernte kommen ?
Wenn Verbrecher nicht abgeschoben werden, verbessert sich dann das Klima ?

Bissgure
Bissgure
Superredner
1 h 35 Min

weil mir die gonze Welt rettn missn ??

Neumi
Neumi
Kinig
1 h 22 Min

@Bissgure Ein Teil davon reicht schon. Wir sind zwar die Bestesten, aber noch nicht mal wir sind so mächtig.

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Universalgelehrter
36 Min 24 Sek

@Bissgure
Hier haben wir die Wahl, das Wissen und die Mittel, das bringt Verantwortung mit sich, für unseren Teil.

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Universalgelehrter
34 Min 49 Sek

@Pyrrhon
Für dich sind also Menschen, die vor den Folgen des Klimawandels flüchten, Verbrecher und nicht die, die für den Klimawandel verantwortlich sind? Interessant

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Kinig
28 Min 55 Sek

@ Info
Vergiss in Zukunft nicht, ironische Beiträge als solche zu kennzeichnen. Zu viele Usern auf SN “checken” das sonst nicht und nehmen das, was du geschrieben hast, ernst😉

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
13 Min 53 Sek

@Bissgure
Unsere Welt vielleicht, ist unsere einzige.
Aber vielleicht bist schon so alt das dich nicht mehr juckt.
Wäre dann aber schon ein wenig assi, oder ?

sophie
sophie
Kinig
1 h 15 Min

Für die schwache Kaufkraft in Italien hat nicht der Klimawandel, sondern die Regierung und Gewerkschaften die Schuld

So ist das
57 Min 46 Sek

Fazit. Die Preise steigen 😳

traktor
traktor
Kinig
48 Min 41 Sek

keine wasserspeicher gebaut? gottseidank können wir unser wasser nicht bis sizilien lenken….

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Universalgelehrter
22 Min 31 Sek

bei deiner Solidarität bin ich froh, dass du nicht mein Nachbar bist, traktor

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