Jede dritte Wasserprobe mit erhöhten Bakterienzahlen belastet

Ekel-Alarm an Italiens Stränden

Samstag, 12. August 2023 | 06:29 Uhr

Von: luk

Rom – Da wo Urlauber und Italiener an den Mittelmeer-Stränden baden, ist es oft nicht so sauber und rein, wie es eigentlich sein könnte.

Die italienische Umweltschutzorganisation Legambiente hat pünktlich zum Höhepunkt der Tourismussaison die Wasserverschmutzung an Italiens Stränden thematisiert. Demnach sei jede dritte Wasserprobe in Italien ist mit erhöhten Bakterienzahlen belastet.

Die meisten Verunreinigungen – etwa mit Kolibakterien – fanden sich an Mündungen von Flüssen und Kanälen, wo ungeklärte Abwässer eingeleitet wurden. Oft seien auch in der Nähe von Badeanstalten oder Stränden erhöhte Bakterienwerte festgestellt worden.

Die Wasserproben wurden im Labor des Legambiente-Schiffes “Goletta Verde” analysiert. Von den insgesamt 387 Proben, die in den Meeres- und Seegewässern Italiens entnommen wurden, lagen 32 Prozent (124 von 387) über dem gesetzlichen Grenzwert.

Der Umweltverband fordert Rom nun zu mehr Investitionen auf. Kläranlagen sollten endlich effizienter werden. Laut Legambiente werden 40 Prozent der Abwässer in italienischen Städten nicht ausreichend gereinigt.

Das Problem ist auch in Brüssel bekannt: Die EU hat Italien bereits mehrfach gewarnt und vier Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichteinhaltung der europäischen Abwasserrichtlinie eingeleitet. “Bis heute haben die Bußgelder unser Land mehr als 142 Millionen Euro gekostet”, heißt vonseiten von Legambiente.