Römischer Kinderarzt schlägt Alarm – VIDEO

„Eltern, impft eure Kinder, Long Covid trifft auch die Kleinen“

Dienstag, 09. November 2021 | 08:04 Uhr

Von: ka

Rom – Der Leiter der Covid-19-Abteilung des römischen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesù“, Andrea Campana, warnt davor, die Folgen von Corona bei Kindern zu unterschätzen und ruft die Eltern dazu auf, ihre Kinder, sobald die Möglichkeit dazu besteht, impfen zu lassen.

Es sind insbesondere die Symptome des sogenannten Long Covid, die nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder betreffen können, die Andrea Campana zu denken geben. Noch lange nach der überstandenen Krankheit machen den kleinen Patienten Fieber, Übelkeit, Herzklopfen oder auch Konzentrationsschwäche sowie Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Wachsein zu schaffen. Diese Symptome können auf Long Covid zurückzuführen sein, die vor allem bei Kindern nicht immer leicht als solche zu erkennen sind. Ohne zu wissen, worum es sich eigentlich handelt, werden sie von den Eltern oft unterschätzt. Das kann zu einer verspäteten Diagnose führen, was langfristige Folgen nach sich ziehen kann.

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„Unter Long Covid bei Kindern versteht man eine Reihe von Symptomen, die zwei bis vier Wochen nach der Infektion auftreten können. Sie reichen von Unwohlsein und Konzentrationsschwäche über Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Wachsein bis hin zum Abfall der schulischen Leistungen. Gerade weil die Beschwerden vielfältig sind, ist es schwierig, sie zu diagnostizieren. Die Zahl der betroffenen kleinen Patienten zeigt jedoch, wie real diese Symptomatik ist, die auch organspezifisch sein kann. Wir beobachten daher auch Darmstörungen, Übelkeit, Auftreten von Hauterscheinungen, Schwindel, Herzklopfen und Fieber. In besonders schweren Fällen kann auch das Multisystemische Entzündungssyndrom bei Kindern, MIS-C, auftreten. Dieses Syndrom wird in der Regel aber getrennt von der Long Covid-Problematik bei Kindern betrachtet“, so Andrea Campana.

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Cosa vuol dire "Long Covid"? Quali possono essere i disturbi più comuni dopo essersi ammalati di Covid-19? Il dottor Campana risponde alle perplessità dei genitori.Inviateci le vostre domande, risponderemo in diretta!

Posted by Ospedale Pediatrico Bambino Gesù on Wednesday, November 3, 2021

Der Leiter der Covid-19-Abteilung des römischen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesù“ warnt aber davor, diese Symptome mit anderen Faktoren zu verwechseln. Das Kind könnte beispielsweise während der Pandemie Stress durch miterlebte, familiäre Probleme wie unter anderem pandemiebedingter Arbeitslosigkeit der Eltern ausgesetzt gewesen sein. Diese Umstände – so Andrea Campana – könnten bereits vorhandene Schwächen des Kindes vergrößert haben.

Andrea Campana fügt hinzu, dass es derzeit aber noch zu verfrüht sei, abschließend über mögliche bleibende Langzeitfolgen zu diskutieren. Um die Frage zu klären, woher der „kognitive Nebel“ kommt, sei aber in jedem Fall eine frühe Diagnose von außerordentlicher Wichtigkeit. Mehreren medizinwissenschaftlichen Studien zufolge sei auf sieben genesenen Kindern rund eines von diesen Symptomen betroffen. Eine australische Studie zeige zudem, dass diese Symptome nur in seltenen Fällen länger als zwölf Wochen nach ihrem ersten Auftreten andauern.

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„Es besteht definitiv ein Zusammenhang mit dem Schweregrad der Krankheit. Die Kinder, die wegen MIS-C drei Wochen lang auf der Intensivstation gelegen sind, werden sehr lange Zeit brauchen, um sich wieder zu erholen. Aber wir wissen immer noch nicht, ob es nur an der Schwere der Erkrankung liegt, dass es länger dauert, oder ob es eine Veranlagung des einzelnen Kindes ist. Diese Frage kann nur eine mindestens eineinhalbjährige Langzeitbewertung klären“, erläutert Andrea Campana.

Der Leiter der Covid-19-Abteilung des römischen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesù“ weist auch darauf hin, dass auch ein asymptomatischer Covid-19-Verlauf bei Kindern Long Covid zur Folge haben kann.

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„Es handelt sich zwar nicht um eine so schwere Krankheit wie bei Erwachsenen, aber sie kann dennoch auch bei Kindern ernst sein. Ich würde nicht abwarten und hoffen, dass die nächsten Varianten mit kleinen Patienten nachsichtig sein werden“, so Andrea Campana, der allen Eltern dazu rät, ihre Kinder, sobald die Möglichkeit dazu besteht, impfen zu lassen.

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Die römische Regierung gedenkt so bald wie möglich mit der Impfung der Fünf- bis Elfjährigen zu beginnen. „Meine Hoffnung ist, dass sobald die europäische Arzneimittelbehörde Ema den Impfstoff zulassen und die italienische Arzneimittelbehörde Aifa grünes Licht für Italien geben wird, wir im Dezember damit beginnen können“, so Gesundheitsminister Speranza auf die Frage, wann Italien mit der Impfung der Fünf- bis Elfjährigen beginnen wird.