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Neapel – Während des Unterrichts verließ eine Lehrerin das Schulgebäude und wurde vor der Mittelschule „Salvati“ in Castellammare di Stabia, einer Gemeinde bei Neapel, von etwa 30 Eltern abgefangen. Diese gingen auf die Lehrperson los, indem sie sie schlugen und traten, bis die Polizei eingriff. Der Vorfall ereignete sich in der vergangenen Woche.
Dem Gewaltausbruch sind Drohungen und Beschuldigungen im Netz vorausgegangen. Die Lehrperson steht unter Verdacht, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Offizielle Anzeigen liegen keine vor. Die Lehrerin wurde durch den Angriff der Eltern schwer am Kopf verletzt. Ihr Vater, der versuchte sie zu schützen, zog sich einen Handgelenksbruch zu. Nun stellen sich in der Küstenstadt bei Neapel viele die Frage, wie so etwas passieren konnte.
Die Schulleiterin Donatella Ambrosio kritisierte das Vorgehen der Eltern und bezeichnete es als Versagen: “Anstatt auf die Schule zu vertrauen und den Dialog zu suchen, greifen die Eltern zu Gewalt.” Eine Untersuchung des Vorfalls wurde eingeleitet. Bürgermeister Luigi Vicinanza bezeichnete die Tat als schwerwiegenden Vorfall und betonte: “Es ist dringend erforderlich, die Ruhe in der Schulgemeinschaft wiederherzustellen.”
Auch die Lehrergewerkschaft GILDA nahm Stellung und erklärte: “Die Schule ist ein Ort, an dem Demokratie und Freiheit gefördert werden. Was hier passiert ist, darf nicht ohne Konsequenzen bleiben.”
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