Von: ka
Ripaberarda/Castignano – Ein schrecklicher Femizid überschattet Vorweihnachtszeit in den Marken. Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge wurde die 45-jährige Emanuela Massicci in der ehelichen Wohnung in Castignano bei Ascoli Piceno von ihrem Mann zu Tode geprügelt. Der mutmaßliche Täter, der 48-jährige Arbeiter Massimo Malavolta, der sich ins Schlafzimmer eingeschlossen hatte, um sich das Leben zu nehmen, wurde von den Carabinieri festgenommen.
Zutiefst erschütternd ist, dass es die beiden kleinen Kinder des Ehepaars waren, die den Rettungskräften und den Carabinieri die Wohnungstüre öffneten. Die Kinder, die während der Bluttat noch in ihren Zimmern schliefen, sind zum Glück wohlauf. Sie wurden in die Obhut der mütterlichen Großeltern gegeben.
„Papa komm, Emanuela atmet nicht“, rief Massimo Malavolta am Freitagmorgen seinen Vater an und bat ihn, Hilfe zu holen. Als die Carabinieri gegen 7.00 Uhr zum Haus eilten, in dem auch Emanuela Massiccis Eltern wohnen, und an der Wohnungstür klingelten, waren es die beiden Kinder im Alter von fünf und zehn Jahren, die ihnen und den Rettungskräften die Haustüre öffneten. Den Carabinieribeamten und den Rettungskräften war sofort bewusst, dass in der Wohnung kurz zuvor eine Tragödie geschehen war. Um die zugesperrte Türe des Schlafzimmers aufzubrechen, musste die Feuerwehr eingreifen.
𝐂𝐚𝐬𝐭𝐢𝐠𝐧𝐚𝐧𝐨 – 𝐔𝐜𝐜𝐢𝐬𝐚 𝐢𝐧 𝐜𝐚𝐬𝐚 𝐝𝐚𝐥 𝐦𝐚𝐫𝐢𝐭𝐨 𝐜𝐡𝐨𝐜 𝐚 𝐑𝐢𝐩𝐚𝐛𝐞𝐫𝐚𝐫𝐝𝐚Servizio di Stefania Serino
Posted by Veratv GROUP on Thursday, December 19, 2024
Als die Einsatzkräfte das eheliche Schlafzimmer betraten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Während Massimo Malavolta, der blutige Kleidung trug, mit einem Messer in der Hand auf dem Bett saß, lag neben ihm der leblose Körper von Emanuela Massicci. Als die Carabinieri ihn entwaffneten, fiel er bewusstlos zu Boden. Laut ersten Erkenntnissen hatte er sich die Pulsadern aufgeschnitten und dabei viel Blut verloren. Er wurde ins Krankenhaus von Ascoli eingeliefert, wo er ständig bewacht wird.
Ersten Untersuchungen des Gerichtsmediziners zufolge weist die Leiche der Frau „im Gesicht und an verschiedenen anderen Körperteilen zahlreiche Schwellungen und Blutergüsse“, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen durch Messerstiche auf. Die genaue Todesursache wird erst die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Autopsie klären, aber alle Verletzungen deuten darauf hin, dass die 45-Jährige mit bloßen Händen zu Tode geprügelt wurde.
Femminicidio all’alba a Castignano, in provincia di Ascoli Piceno
Femminicidio all’alba a #Castignano, in provincia di Ascoli Piceno. Uccide la moglie a mani nude mentre i figli piccoli dormono nella stanza accanto. Lui aveva precedenti per maltrattamenti.#Tg1 Giulia Serenelli
Posted by Tg1 on Thursday, December 19, 2024
Gegen Massimo Malavolta sollen zwar keine Anzeigen wegen häuslicher Gewalt vorliegen, aber in der Nachbarschaft war es kein Geheimnis, dass in der ehelichen Wohnung ein Klima der Angst und Gewalt herrschte. Laut einer Nachbarin habe Emanuela, die im Nachbardorf in einer Konditorei angestellt war, die Ehe „nur mehr wegen der Kinder“ fortgeführt.
Massimo Malavolta ist für die Justiz jedoch kein Unbekannter. Vor fast zehn Jahren war der 48-jährige Arbeiter wegen schwerer Körperverletzung und Stalkings zu Lasten einer beeinträchtigten Frau auf richterliche Anordnung hin in den Hausarrest überstellt worden. Wegen dieser Straftaten hatte ihn das Berufungsgericht von Ancona zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten und 20 Tagen verurteilt. „Er hätte früher gestoppt werden müssen“, erzählen einige Einwohner des 900 Seelen zählenden Dorfes Ripaberarda, in dem sich das Haus befindet, der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Nach der Bluttat ist im beschaulichen Dorf hoch über dem Tal des Tronto die vorweihnachtliche Stimmung dahin. „Diese Nachricht hat uns alle schockiert. Unsere Gemeinde zählt kaum mehr als 2.500 Einwohner. Die Nachricht von der Tragödie hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Meine Gedanken und die aller anderen sind bei den beiden Kindern, die ebenfalls Opfer dieser schrecklichen Tragödie geworden sind. Die Gemeinde Castignano wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihnen nahe zu sein und beizustehen“, so der Bürgermeister von Castignano, Fabio Polini.
Emanuela Massicci ist die 108. Frau, die seit Anfang des Jahres in Italien ermordet wurde.
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