Fünf-Sterne verlieren Stimmen

Emilia Romagna: Wahlerfolg für den PD

Montag, 27. Januar 2020 | 08:39 Uhr
Update

Von: luk

Bologna – Bei den Regionalwahlen in der Emilia Romagna konnte der PD einen Wahlsieg einfahren. Fast alle Stimmen sind bislang ausgezählt und es kristallisiert sich heraus, dass der bisherige Regionalpräsident Stefano Bonaccini vom Partito Democratico mit über 50 Prozent der Stimmen die Wiederwahl geschafft und die Lega-Kandidatin klar geschlagen hat.

Lega-Chef Matteo Salvini zeigte sich dennoch zufrieden, weil es in der traditionellen Hochburg der Linken zum ersten Mal seit 70 Jahren einen echten Wettstreit gegeben hat.

PD-Chef Nicola Zingaretti unterstreicht, dass auch die Sardinien wesentlich zum Wahlsieg von Mitte-Links beigetragen hätten.

Die Wahlbeteiligung hat gegenüber den vorhergehenden Regionalratswahlen um 30 Prozentpunkte zugenommen.

Auch in Kalabrien wurde gestern gewählt. Hier konnte sich Mitte-Rechts behaupten.

Die Fünf-Sterne-Bewegung hat in beiden Regionen eine herbe Schlappe kassiert. Daher geht die Regierung in Rom auch nur teilweise gefestigt aus den Regionalratswahlen hervor.

Reaktion der Grünen Verdi Verc
 
“Die Regionalwahlen in der Emilia Romagna und Kalabrien sind geschlagen. Salvini hatte diesen Urnengang zur Abstimmung über die aktuelle Regierungskoalition im Rom und so indirekt über sich selbst hochstilisiert. Eine Niederlage von Stefano Bonaccini in der Emilia Romagna, der historischen Hochburg der italienischen Mitte-Links Kräfte, hätte vermutlich das Ende der Regierung Conte II bedeutet”, so fassen die Grünen das Wahlergebnis zusammen.

“Mit guter Regierungsarbeit, einem starken Wahlkampf und der Mobilisierung der Zivilgesellschaft ist es dem amtierenden Regionalratspräsidenten Bonaccini und seiner Koalition (darunter auch unsere Freunden von Europa Verde) jedoch gelungen, die Mehrheit ihrer Landsleute vom Wert guter, nachhaltiger, zukunftsorientierter und nicht zuletzt angstfreier Politik zu überzeugen. Wir Grünen Verdi Verc gratulieren Stefano Bonaccini zu diesem wichtigen Erfolg und wünschen Ihm alles Gute für seine zweite Amtszeit. Wir freuen uns auch mit den vielen hunderttausend Bürger, welche in den vergangenen Monaten für „ihre“ offene und tolerante Emilia Romagna, auf Straßen und Plätzen gegangen sind. Es ist auch ihr Erfolg! Das Beispiel der Emilia Romagna macht deutlich, wie wichtig Zusammenarbeit und vor allem Zusammenhalt der gemäßigten Kräfte ist, wenn man den dumpfen und grölenden Populismus von Salvini und Konsorten wirkungsvoll die Stirn bieten will”, so die Grünen.

“In Kalabrien hingegen kam es zum erwarteten Erfolg der Mitte-Rechts Kandidatin Jole Santelli. Wenig überraschend war dann auch das Abschneiden der Fünf-Sterne-Bewegung bei diesen Regionalwahlen. Sowohl in der Emilia Romagna wie in Kalabrien mussten die Grillini erbliche Stimmenverluste hinnehmen und sind nahezu nicht mehr existent. Dieser gravierende Macht-, und schlimmer noch, Vertrauensverlust des in Rom nominell stärksten Koalitionspartners der Regierung Conte wird die italienische Innenpolitik die nächsten Monate bestimmen. So konnten diese Wahlen trotz der positiven Nachrichten aus der Emilia Romagna für keine Beruhigung und Stabilisierung innerhalb der Koalition sorgen und Neuwahlen scheinen – wieder einmal – nicht ausgeschlossen”, heißt es abschließend.