Von: ka
Mailand – Seit der ehemalige NBA-Basketballspieler Samardo Samuels in ihr Haus eingezogen ist, leben die Mitbewohner des Kondominiums in Angst und Schrecken. Der 36-jährige, mehr als zwei Meter große Jamaikaner, der zum Leidwesen seiner Nachbarn seit Oktober in dem Haus wohnt, missachtet nicht nur die elementarsten Gepflogenheiten eines gedeihlichen Zusammenlebens, sondern bedroht seine Mitbewohner und deren Kinder immer wieder mit seinem aggressiven Verhalten.
Besonders störend ist, dass er seinen Hund, einen als gefährlich eingestuften Cane Corso Italiano, auf den Gemeinschaftsflächen und im Treppenhaus frei laufen lässt. Nachdem Samardo Samuels gegen das von seinen Nachbarn gerichtlich erwirkte Annäherungsverbot verstoßen hatte, musste er das letzte Wochenende im Gefängnis verbringen, kehrte dann aber wieder in seine Wohnung zurück. Die Bewohner des Kondominiums sind der Verzweiflung nahe. „Wir arbeiten an einer Lösung“, verspricht seine Anwältin. Nichts wünschen sich seine Mitbewohner mehr, als dass der ehemalige NBA-Basketballer endlich auszieht.
🔴 «Spesso in mutande, su un monopattino, parlava da solo a metà tra inglese e italiano. L’altra sera, quando sono…
Posted by Corriere della Sera on Tuesday, March 11, 2025
Auf dem Fensterbrett steht noch eine entkorkte Flasche. Der Bürgersteig darunter ist „besudelt“, schmutzig. Die Fenster sind geschlossen, aber hinter den Gardinen schimmert Licht. „So sieht es seit Samstagabend aus“, erinnern sich einige Bewohner des Hauses in der Mailänder Via Valtellina gegenüber dem Corriere della Sera.
Die Nachbarn von Samardo Samuels – einem 36-jährigen, 206 Zentimeter großen Jamaikaner, der in der amerikanischen Basketballliga NBA gespielt und auch eine italienische Meisterschaft gewonnen hat – stehen beisammen und diskutieren über seine Festnahme durch die Carabinieri wegen Verfolgung und Verstoßes gegen das Annäherungsverbot.
Samardo Samuels blieb bis Montag in Haft. Beim anschließenden Schnellverfahren bestätigte der Richter zwar die Festnahme, verhängte aber keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen, so dass der ehemalige NBA-Basketballspieler freigelassen wurde. Obwohl er sich seit dem 20. Februar von seinen Nachbarn fernhalten muss, durfte er in seine Wohnung zurückkehren.
Seit seinem Einzug im Oktober letzten Jahres leben die Mitbewohner des 36-Jährigen täglich in Angst. Sie fühlen sich wie „Geiseln, wie Gefangene“ im eigenen Haus.
„Am Anfang waren wir neugierig auf den prominenten neuen Nachbarn und seine sportliche Vita. Ich gehöre zu denen, die Basketball verfolgen”, berichtet ein Bewohner von den ersten Tagen nach Samardo Samuels’ Einzug. Doch die gute Nachbarschaft währte nicht lange. Alles begann damit, dass der ehemalige NBA-Basketballspieler seinen Hund, einen als gefährlich eingestuften Cane Corso Italiano, auf den Gemeinschaftsflächen und im Treppenhaus frei herumlaufen und überall seine Notdurft verrichteten ließ, was zu Diskussionen und verbalen Auseinandersetzungen führte. „Sobald wir uns näherten, kam Samardo auf uns zu. Er hat uns bedroht“, erzählt einer der Nachbarn.
(✏️ Matteo Castagnoli) Sul cornicione del davanzale c’è ancora una bottiglia stappata. Il marciapiedi è «macchiato», sporco. Le finestre sono chiuse, ma dietro le tende s’intravede una luce accesa.«È rimasta così da sabato notte», ricorda qualche inquilino del palazzo in via Valtellina 2, quasi di fronte all’ingresso dello Scalo Farini. Da quando, cioè, Samardo Samuels — 36enne gigante giamaicano, 206 centimetri d’altezza, e un passato da giocatore di basket dall’Nba all’Olimpia (con cui ha vinto uno scudetto) — è stato arrestato dai carabinieri per atti persecutori e per violazione del divieto di avvicinamento. È rimasto nella camera di sicurezza fino a lunedì. Poi il rito per direttissima: il giudice ha convalidato l’arresto senza applicare alcuna misura cautelare. Risultato, almeno per il momento: il cestista è tornato nel suo appartamento al piano rialzato al «2». Lì, di fianco agli altri abitanti dai quali, dal 20 febbraio, doveva stare lontano.Samuels è arrivato a ottobre. Da quel momento le famiglie del palazzo vivono nel terrore. Si sentono «ostaggi, prigionieri» a casa propria. I momenti di tensione, e poi le aggressioni verbali, sono aumentati coi giorni. «All’inizio eravamo anche curiosi, scoprendo il suo curriculum. Io seguo anche il basket», ammette un residente. L’illusione è durata poco. «Ha un cane corso. Appena ci avvicinavamo, Samardo ci veniva addosso. Ci minacciava». È da lì che è nato tutto: l’animale libero negli spazi comuni, i bisogni per terra, le discussioni con gli altri condomini mentre il padrone-cestista vagava nel cortile interno. 👉 L'articolo prosegue sul sito del Corriere
Posted by Corriere della Sera on Tuesday, March 11, 2025
Als besonders bedrohlich und gefährlich empfanden jedoch seine Nachbarn, dass Samardo Samuels immer wieder durch seltsames und verstörendes Verhalten auffiel. „Er rannte oder fuhr oft mit einem Elektroroller in seiner Unterwäsche im Hof herum. Zugleich führte er Selbstgespräche, wobei er Englisch und Italienisch mischte. Als die Carabinieri kamen, um ihn zu verhaften, war er gerade dabei, seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen. Das waren schreckliche Momente. Einige von uns haben sich im Keller verschanzt, die Mädchen haben geweint. Vom Keller aus verständigten sie die Carabinieri“, erzählt ein Nachbar.
Um einander zu warnen, haben die Bewohner des Kondominiums einen Haus-Chat eingerichtet. „Um meine Tochter zu begleiten, muss ich früher von der Arbeit nach Hause kommen“, klagt ein Bewohner. „Sie hat große Angst, eine Zeit lang ließen sogar ihre schulischen Leistungen nach. Sie war erleichtert, als sie hörte, dass er endlich verhaftet wurde, aber stattdessen war er nach drei Tagen wieder frei“, fügt der Vater hinzu.
Nach mehreren Vorfällen beschlossen zwei junge Mieter, das Haus zu verlassen und sich eine neue Wohnung zu suchen. „Ich verstehe sie, die Zustände hier sind untragbar geworden“, sagt ein Mitbewohner. Er berichtet auch, dass es im Treppenhaus oft nach Cannabis rieche. „Aus Angst, ihm zu begegnen, habe ich an manchen Tagen den Müll im Haus behalten“, stimmt ihm eine Frau zu.
Am Montag verließ Samardo Samuels das Gerichtsgebäude und erklärte, er wolle sich nur noch auf Basketball konzentrieren und hoffe, von einem Team unter Vertrag genommen zu werden. Da er von drei Familien ein weiteres Mal angezeigt wurde, muss der 36-Jährige, der von der Anwältin Valentina Di Maro verteidigt wird, am 23. April erneut wegen Verletzung des Annäherungsverbots vor dem Richter erscheinen.
Doch die Angst der Anwohner ist nach „den ersten zwei ruhigen Tagen seit Oktober“ wieder zurück. „Wir arbeiten an einer anderen Lösung“, verspricht Anwältin Valentina Di Maro. Seine jetzigen Nachbarn hoffen, dass damit ein Umzug in eine andere Wohnung gemeint ist. Um das Annäherungsverbot, das die Nachbarn gegen ihn verhängt haben, einzuhalten, könnte das tatsächlich die Lösung sein.
Die Nachbarn von Samardo Samuels, der seit seinen sportlichen Glanzzeiten tief gefallen ist, hoffen inständig, nicht noch einmal enttäuscht zu werden.
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