Von: mk
Bari/Rom – Was einen 22-Jährigen dazu bewogen hat, nach einem Vorstellungsgespräch unterzutauchen und nicht mehr zu seiner Familie nach Hause zurückzukehren, bleibt vorerst noch ein Rätsel. Neun Monate lang haben die Angehörigen um Vincenzo D’Introno aus Bari gezittert. Nun wurde der junge Mann in einem Fastfood-Restaurant in einem Einkaufszentrum in Fiumicino bei Rom entdeckt. Eltern, Freunden und Bekannten ist vermutlich ein Stein vom Herzen gefallen. Dennoch gibt es eine Menge Unklarheiten.
Der junge Mann war vom Wachpersonal in verwirrtem Zustand aufgegriffen worden. Offensichtlich beabsichtigte er, sich von Essenresten im Fastfood-Restaurant zu ernähren. Wo er sich die vergangenen neun Monate aufgehalten hatte, bleibt unklar. Weil auch die RAI-Sendung „Chi l’ha visto?“ den Fall aufgegriffen hatte, erkannten ihn die Männer vom Wachdienst wieder. Die Sendung widmet sich der Suche nach Personen, die verschwunden sind.
Der 22-Jährige galt seit 5. Juli im vergangenen Jahr als vermisst. Von Bari aus war er zu einem Vorstellungsgespräch nach Livigno aufgebrochen. Drei Tage nach dem Treffen hatte er den Bus nach Tirano in Südtirols Nachbarprovinz Sondrio genommen. Dort löst sich die Spur im Nichts auf.
Die Familienangehörigen wurden von der Organisation Penelope betreut, die sich in ganz Italien um Vermisstenfälle kümmert. Noch am Donnerstagvormittag, bevor Vincenzo D’Introno erkannt worden war, soll er einen Wachmann gebeten haben, bei seiner Mutter anrufen zu dürfen.
Die Ermittler versuchen nun zu klären, was in den neun Monaten vorgefallen ist und was zum Verschwinden des jungen Mannes geführt hat. In einem Beitrag auf Facebook bedankte sich die Organisation Penelope aus dem Latium bei dem Wachpersonal und bei den Carabinieri für ihren „raschen Einsatz und ihre Mitmenschlichkeit“.