Von: Ivd
Avezzano – Am 13. Januar 1915 erfasste ein Erbeben der Stufe 7,0 die Abruzzen. Das Epizentrum lag unter der Stadt Avezzano, in dem das Beben knapp 85 Prozent der Bevölkerung auslöschte. Nun, über 110 Jahre später, hat man sich einer der letzten mahnenden Erinnerungen an damals angenommen und die Turmuhren im Rathaus der Kleinstadt ausgetauscht.
Das Beben hatte verehrende Auswirkungen für Avezzano und die umliegenden Regionen: Allein in Avezzano tötete es 11.000 der damals 13.000 Einwohner. Um kurz vor 7.00 Uhr erfasste es vieler Menschen im Schlaf, die unter ihren Häusern lebendig begraben wurden. In den umliegenden Dörfern tötete das Erdbeben weitere 30.000 Menschen. 15 Dörfer in den Abruzzen wurden vollständig zerstört und sogar sah man die Anzeichen des Bebens.
Die Schäden an der Kleinstadt waren gewaltig. Auch das Rathaus von Avezzano wurde hart getroffen und die Turmuhren an den Seitentürmen des Gebäudes kamen zum Stillstand. Bereits 1920 hatte der Ingenieur Raffaele Bultrini eine Wiederinbetriebnahme der Uhren geplant, doch dazu kam es nie.
Gestern war es so weit: Mit dem Ertönen der Mittagssirene um 12.00 Uhr konnten die Bewohner der Stadt erstmals seit über 100 Jahren die Uhrzeit am Rathaus von Avezzano ablesen. Ob die Uhren nun von vornherein Erbeben-sicher gemacht wurden, lässt sich nur vermuten.
Federführend bei der Sanierung waren Bürgermeister Giovanni Di Pangrazio und der Architekt Sandro Maccallini. Die Firma Trebino aus Genua kümmerte sich unter der Aufsicht von Bauleiterin Cristina Collettini um die historische Rekonstruktion und den Schutz des zeitgeschichtlichen Kunstwerks.
Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen