Trientner Geschäftsführer angezeigt

EU-Geld zweckentfremdet: Finanzpolizei beschlagnahmt 98.000 Euro

Mittwoch, 17. Januar 2024 | 10:23 Uhr

Von: mk

Trient – Die Trientner Finanzpolizei hat in Ausführung eines Vollstreckungsbefehls vom Untersuchungsrichter von Trient beachtliche Vermögenswerte eines Unternehmens im Bereich der Marmor- und Steinverarbeitung beschlagnahmt.

Ermittlungen der Finanzpolizei unter Koordination der Trientner Staatsanwaltschaft hatten ergeben, dass das Unternehmen Empfänger von rund 150.000 Euro aus Mitteln des staatlichen Wiederaufbauplans PNRR war. Der Finanzpolizei zufolge wurde ein großer Teil der erhaltenen Mittel – über 98.000 Euro – zweckentfremdet.

Die Summe hätte eigentlich dazu dienen sollen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch digitalen und ökologischen Wandel zu stärken. Stattdessen sei das Geld zur Bezahlung von Gehältern, Lieferanten und sogar Steuern verwendet worden.

Dies entsprach allerdings nicht den vorgegebenen Kriterien. Beim PNRR handelt es sich bekanntlich um einen Topf von rund 191,5 Milliarden Euro an EU-Geldern, die für Italien vorgesehen sind, um die wirtschaftlichen und sozialen Schäden der Corona-Krise abzufedern.

Der Geschäftsführer des Unternehmens kassierte eine Anzeige wegen Veruntreuung öffentlicher Mittel.