Mord und versuchter Femizid erschüttern Italien – VIDEO

Fabio Limido [71] verliert bei Rettung seiner Tochter Lavinia [37] das Leben

Mittwoch, 08. Mai 2024 | 07:56 Uhr

Von: ka

Varese – Dass die 37-jährige Lavinia Limido wenn auch schwerverletzt heute noch am Leben ist, verdankt sie nur ihrem 71-jährigen Vater Fabio Limido, der beim Messerangriff ihres Ex-Mannes Marco Manfrinati in Varese dazu bereit war, seines für ihr Leben zu opfern.

Obwohl nach zahlreichen Nachstellungen gegen ihn ein Annäherungsverbot an seine 37-jährige Ex-Frau verhängt worden war, lauerte er ihr am Eingang ihres Büros auf, um sie niederzustechen. Von Lavinias Schreien alarmiert, lief Fabio Limido hinaus und stellte sich schützend vor seine Tochter. Mehrere Messerstiche in die Brust ließen ihm jedoch keine Chance. Kurz nach seiner Einlieferung starb er im Krankenhaus. Seine Tochter, die durch mehrere Stiche im Gesicht und am Hals lebensgefährlich verletzt wurde, musste notoperiert werden. Abstoßend ist, dass Marco Manfrinati bei seiner Verhaftung zufrieden lächelte.

Am Montag kurz vor der Mittagspause suchte der 40-jährige Marco Manfrinati, den ein Gericht verboten hatte, sich seiner 37-jährigen Ex-Frau Lavinia Limido zu nähern, mit einem Messer in der Hand das Büro auf, in dem sie zusammen mit ihrem Vater, den 71-jährigen Geologen Fabio Limido, arbeitet. Als Lavinia Limido das Büro verließ, griff er sie an. Nachdem er ihr einen Faustschlag ins Gesicht versetzt hatte, stach er mit dem Messer auf die sich verzweifelt wehrende Frau ein. Von den Schreien seiner Tochter alarmiert, rannte ihr Vater auf die Straße hinunter und versuchte, Marco Manfrinati aufzuhalten und sich schützend vor seine Tochter zu stellen. Dabei geriet er jedoch selbst ins Visier des 40-Jährigen. Marco Manfrinati rammte dem älteren Mann mehrere Male das Messer in die Brust.

ANSA/ US/ POLIZIA SCIENTIFICA

Als der Notarzt und die Rettungskräfte eintrafen, schien sein Zustand sofort sehr ernst zu sein. Er lebte noch, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, erlag jedoch kurz darauf seinen schweren Stichverletzungen. Seine Tochter hingegen, die durch mehrere Messerstiche im Gesicht und am Hals lebensgefährlich verletzt wurde, musste wenige Stunden nach der Tat einer Notoperation unterzogen werden. Lavinia Limido liegt seither auf der Intensivstation.

Sconcerto per la morte di Fabio Limido e l’aggressione alla figlia Lavinia da parte dell’ex di lei, Marco Manfrinati. Al momento dell’arresto i vicini hanno gridato tutta la loro disperazione

Posted by Il Giorno on Tuesday, May 7, 2024

Es war vermutlich nur dem schnellen Eintreffen der Polizei und der Rettungskräfte zu verdanken, dass Marco Manfrinati das abscheuliche Verbrechen nicht beenden konnte. Der 40-Jährige, der sich von der Polizei widerstandslos festnehmen und abführen ließ, lächelte während seiner Verhaftung. Mit den Worten „Wie geht es ihrem Mann?“, machte er sich sogar noch über die Ehefrau des Ermordeten lustig, die verzweifelt zusehen musste, wie der Notarzt und sein Team das Leben ihres Mannes und ihrer Tochter zu retten versuchten.

ANSA/AGENZIA BLITZ VARESE

Dem Mord und dem versuchten Mord ging ein wahres Martyrium der Frau und ihrer Familie voraus. Weil sie während ihrer Ehe Opfer von häuslicher Gewalt geworden war, zeigte Lavinia Limido, die sich von ihm trennen wollte, ihn vor zwei Jahren an. In der Folge wurde gegen den 40-jährigen Anwalt, der ironischerweise auf Trennungs- und Scheidungsklagen spezialisiert war, ein Verfahren wegen Misshandlung seiner Ex-Frau eröffnet. In Erwartung des kommenden Prozesses kam er seiner Suspendierung zuvor und schloss sich selbst von der Anwaltskammer aus.

Marco Manfrinati konnte oder wollte sich offensichtlich aber nicht mit dem Ende seiner Ehe abfinden. Er stellte seiner Frau und sogar ihren Eltern und ihrer Verwandtschaft immer wieder nach. Der Ehefrau des Ermordeten zufolge soll er Lavinias Auto achtmal die Reifen aufgeschlitzt haben. Zudem beschädigte er das Eingangstor des Hauses, in dem die Familie wohnt. Das aggressive Verhalten des Mannes zwang die ganze Familie, Lavinia nie allein zu lassen. Selbst so alltägliche Aufgaben wie das Erledigen von Besorgungen oder der Supermarkteinkauf mussten so geplant werden, dass die Frau immer geschützt war. Lavinia und ihre Mutter warteten eine Weile ab, erstatteten dann aber Anzeige wegen Stalkings.

Für Marco Manfrinati, der durch den Verlust seiner Arbeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, hatte das zweite Verfahren schwere Folgen. Da Verdacht auf gewalttätiges Verhalten bestand, führte die Anzeige wegen Stalkings dazu, dass der 40-Jährige nicht nur ein Verbot erhielt, sich der 37-Jährigen zu nähern, sondern auch das Besuchsrecht für den gemeinsamen dreijährigen Sohn verlor. Der Hass auf seine Ex-Frau und ihre Familie, die Marco Manfrinati für all sein Unglück verantwortlich machte, soll sich dadurch ins Unermessliche gesteigert haben. Von Geldsorgen und von der Aussicht geplagt, alle Prozesse zu verlieren, habe der 40-Jährige nur mehr an Rache gedacht.

Am Montag kurz vor der Mittagspause setzte er seine Rachegelüste in die Tat um. Marco Manfrinati, dessen Lächeln nach dem Mord selbst auf hartgesottene und altgediente Polizeibeamte verstörend wirkt, schweigt zu allen Vorwürfen. Weit über Varese in der Lombardei hinaus sind Abscheu und Entsetzen groß.