Von: Ivd
Wie viele europäische Nationen kämpft auch Italien mit einem dramatischen Personalmangel. Schuld soll die Arbeitseinstellung junger Menschen sein. Allein in der Tourismusbranche fehlen etwa 50.000 Arbeitskräfte. Arbeitgeber müssen immer kreativer werden und gehen am Ende trotzdem ohne Bewerbungen aus. Abhilfe soll nun das Streichen des Bürgergeldes schaffen.
Allgemein wird von Experten ein Wandel in der Beziehung von jungen Leuten zu ihrer Arbeit beobachtet: Im Fokus steht das Streben nach Freizeit und eine verbesserte Work-Life Balance. Persönliche Erfüllung ist für sie wichtiger als gute Konditionen. Anreize durch unbefristete Arbeitsverträge oder Provisionen für Einstellungen bleiben daher besonders in schlechter bezahlten Branchen erfolglos.
Ein weiterer Faktor, der zum Mangel beiträgt, könnte die Einführung des Bürgergeldes in Italien im Jahr 2018 sein. Die Sozialhilfe bot finanzielle Unterstützung für Bürger und Haushalte mit niedrigem Einkommen und war die erste ihrer Art in Italien. In einigen Fällen jedoch, insbesondere in Branchen mit niedrigen Löhnen, konnte das Bürgergeld die Motivation zur Arbeit verringern, wenn die Löhne unter dem Niveau des Bürgergeldes lagen. Die Arbeit hat sich in diesen Fällen schlicht nicht gelohnt.
Eine mögliche Besserung könnte die Einführung eines Mindestlohns schaffen. Stattdessen hat die Regierung Maßnahmen ergriffen, um das Bürgergeld zu streichen und Arbeitsfähige wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren und zu motivieren. Besonders prekär ist die Lage für Arbeitgeber in den Bereichen Tourismus, Gastronomie und Landwirtschaft.
Es gibt jedoch auch eine positive Entwicklung, insbesondere bei besser qualifizierten Jugendlichen, die nach Universitätsabschlüssen streben. Meist finden sie eher, wonach sie suchen und haben innerhalb des ersten Jahres nach Vollendung ihres Studiums bereits eine feste Anstellung. Problematisch daran ist, dass Studieren in vielen Fällen Kindern wohlhabender Familien vorbehalten ist.
Insgesamt steht Italien vor der Herausforderung, den Personalmangel in verschiedenen Branchen zu bewältigen. Gleichzeitig ist ein Kulturwandel in der Jugend zu beobachten, der bislang von arbeitspolitischen Maßnahmen gänzlich ignoriert zu werden scheint. Ob das Streichen des Reddito di cittadinanza tatsächlich Abhilfe schafft, bleibt abzuwarten.
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32 Kommentare auf "Fachkräftemangel: Wo sind die jungen Leute?"
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@Chris
Ich als italienischer Staatsbürger und als 1974er geborener war nie bei der Bundeswehr☝🏻❗😆🤣😂😅Habe aber die “Naja” auch abgeleistet und schon längst hinter mir.😉
Nur das italienische Bürgergeld kann nie der Grund für Arbeitnehmer Mangel sein denn andere Länder haben das nicht und trotzdem wird händeringend gesucht. Ganz Europa kämpft mit diesem Problem.
@N. G. bezieht sich mehr auf den Süden. Viele sind im Sommer z.B nach Rimini zum arbeiten und haben dort 1200 Euro verdient. Mit dem Bürgergeld bekamen sie 700 Euro. für 500 Euro Differenz sind sie nicht mehr arbeiten gegangen.
Das Bürgergeld haben auch einige andere Staaten !!
@alpenfranz Das selbe Probleme in Deutschland. Natürlich ist das so aber man wird auf Dauer das Problem der offenen Stellen damit nicht lösen. Fachkräfte fehlen, nicht Jugendliche die keine Ausbildung haben. Auch im Gastgewerbe braucht man ausgebildetes Personal!
Sel frog dass dr pseudolinke in “Bürgermeister Hut unaufgefordert in dancing wirft”. Haupsoch den Schrott no verteidigen, ob deswegen a ORBEITSFÄHIGER Mensch im besten olter orbeiten geht oder nit isch eigentlich unwichtig pon sem Thema! Wichtig isch dass er NIX MEGR KRIAG FÜRS NIX TIAN, wenn er nor nit orbeiten geht, sein Problem!
#Bürgergeld und nit -meister, für @, N.G. und Co de sich awian hort tian in dr heutigen Zeit mitn mitkommen…
@N. G. Wird wohl an den massen tourisbetten liegen. Ein 5 sterne hat fast genausoviel personal wie gäste…. Ein hotel mehr gäste wie im ganzen dorf einwohner
Mit deiner Aussage erkennt man, dass sie keine Ahnung von der heutigen Jugendlichen haben. Die heutigen Jugendlichen sind zielstebend und arbeiten hart, um ihre Ziele zu erreichen. Nur, weil die Jugend es anders macht bzw. anders denkt, heißt es noch lange, dass sie faul usw. sind.
Und noch etwas, als die heutigen “Alten” noch jung waren, haben damals die “Alten” auch über die Jugend von damals gemeckert.
@magg
Das Ziel muss aber jede Generation von der Vorherigen abschauen und verbessern.
Aber im Grunde wurde, als von der Politik die weiterführenden Schuljahre eingeführt hat, schon Damals von einer Verschiebung der Arbeitslosigkeit gesprochen. Dies dadurch dass es zwar ein Mehr an Pägadagogen verschiedener Fachrichtungen braucht. Die Arbeitslosigkeit der Schulabgänger vorprogrammiert ist. Denn wenn die junge Generation 15 Jahre Pflichtschule machen MUSS, mit Anfang 20 einfach die Stimmung für Arbeit nach der Uhr fehlt. Den jungen Leuten wird durch Druck bei Schule und Alles Was daran hängt die Pubertät genommen.
@magg
ja, sie arbeiten wahrlich hart, am liebsten 4 Tage die Woche in smartworking mit selbst beschlossenen Arbeitszeiten und Dienstwagen bei vollem Gehalt und ohne sich die Finger dreckig machen zu wollen. Sie arbeiten hart am Untergang.
do spricht der frust..die orbeitgeber bsunders in gastgewerbe bzw in italien miasn sich ändern. dienlait orbeitn nimmer 24/7 die saison durch für a mindestlohn auf dar busta paga und sel isch a richtig und wichtig..und bei ins fong iaz a die ältere generation und umzudenkn
im vergleich mit A und D sein insere gehälter a witz..
@magg Genau, er zählt die typischen Vorurteile auf denn der Großteil der Jugendlichen macht was sie machen sollten! Die viel gerügte Generation Z macht nur nen Bruchteil aus, das müsste man wissen, wenn man genug Jugendliche kennen würde. Tut er NICHT!
@Savonarola zum Mitschreiben, 4 Tage Woche bedeutet, dass man an diesen Tagen länger arbeitet, damit der fehlende Tag kompensiert wird. Die Arbeitsstunden bleiben die gleichen.
Oft ist es kein Fachkräftemangel sondern viel mehr die Arbeitgeber, welche unrealistische Anforderungen an die Bewerber stellen und ein fertiges “Produkt” möchten, in welches sie nicht weiter investieren müssen. Am Ende finden sie keine passende Person und schreien dann Fachkräftemangel. Es wird viel zu viel von der Seite der Arbeitgeber berichtet und diese als Leidtragende dargestellt. Es wäre mal auch interessant die Seite der Arbeitssuchenden zu hören. Würde es genug Leute geben.
@NaSellSchunSell
Ist es etwa in DEUTSCHLAND besser….🤔❓Da ist es schon vieeeeeel schlimmer
als hier in Italien und Südtirol ist☝🏻❗🙄🤦🏼♂️
Dort ist es nur mehr zum 🤢🤮❗
@Roby74 hab ich doch geschrieben: ist kein rein ital. Phänomen.
Meiner Meinung nach gibt es einfach zuviel- zuviel an Betrieben die VIEL und QUALIFIZIERTE Leute brauchen. Wenn ich an die Jahrtausendwende denke wo vielleicht 4-5 Hotels im 5-Sternebereich waren, jetzt gibt es 50 (!) 5-Sternehotels, Tendenz schnell steigend.
Damals wars noch eine Besonderheit, im Palace zum Beispiel sind die Prominenten abgestiegen. Heutzutage ist es überhaupt keine Besonderheit mehr – sie müssen extrem viel bieten, viele gute Angestellte haben und zugleich sind sie irgendwie normal und alltäglich. Die Hotellerie löscht sich selber aus……
es habne sich neue Branchen entwickelt, die für die Jugend spannender sind, Influencer, Onlinebereich oder Social Media schaffen Berufsbilder, die es bisher nicht gab. Aber auch viele neue Bürokraten, wie Datenschutzbeauftragte, CRM-Manager uä. hätten früher Kellner oder Verkäuferin werden müssen
hihi, ich bin ja gespannt, wer dann den Datenschutzbeauftragte, CRM-Manager, Influencern, Socialmediamanagern u.ä. mal die Kabel für ihrer Geräte verlegt, ihre Häuser baut ihre Klos instandhält, ihre Autos reprariert. ihre Wellnesstempel in Schuß hält
Die werden auch noch merken, daß mehr “Live” auch mehr kostet.
Onlyfans
Und auf der anderen Seite wird gejammert, dass durch neue Technologie Arbeitsplätze verloren gehen. Anscheinend ist dieses Problem doch nicht so gravierend, wenn diesse trotzdem noch unbesetzt bleiben.
Der harte Kern der nicht arbeiten wollte und zu faul ist, wird auch weiterhin nichts tun. Auserdem, welcher Arbeitgeber möchte so jemanden als Arbeitskraft? Man kann sie dazu zwingen zur Arbeit zu gehen aber nicht dazu da auch etwas zu tun oder ihren Job vernünftig zu machen. Wie denn? Grins
Das Ganze wird sich dahingehend verschieben, dass sie zwar anfangen zu arbeiten, sich nach der Probezeit auswerfen lassen und Arbeitslosenunterstüzung kassieren. Tun ja heute schon viele.
Wär ich nochmal Jung, würde ich auswandern, studieren war für mich damals wie auch heute nicht leistbar und das Leben mit den Löhnen wie sie heute sind, ist in Südtirol viel zu teuer ohne Sponsoren, sprich vollhabende Eltern.
Traurig! Denn man kann in Südtirol leben!
Das es für Einige nicht möglich ist stimmt zwar aber ein Großteil dieser Leute hat auch selbst daran Schuld! Es ist teuer geworden aber nicht unleistbar! Einige fallen immer durch den Rost, das ist überall so.
Auswandern würde ich NIE aber wenn, dann nur weil sich die Gesellschaft hier extremst ins politisch rechte entwickelt.
Ich liebe und brauche Freiheit, keine Rechte Dummschwätzerei und Zwänge!
Naja viele Italiener aus anderen Regionen kommen zu uns und deutschsprachige wandern weiter nach Norden aus – seltener in den Süden. Jeder scheint dort hinzugehene wo er mehr Chancen/Arbeit oder allgemeine bessere Lebensbedingungen vorfindet – ist für jeden etwas anderes, aber wem dieses Phänomen noch nicht aufgefallen ist, sollte mal die Augen öffnen… während der Sprachgebrauch ital/deu vorausgesetzt wurde istman heute froh wenn zumindest eine der sprachen gesprochen wird…
Es wird sich wohl viel ändern müssen und es ändert sich auch vieles. Die Busse werden bald alleine fahren und dann braucht es keine Fahrer mehr, die Kellner werden größtenteils durch Roboter wohl überflüssig werden, in den Discos wird es eben nur mehr Automaten geben, usw.
An den Autobahnmautstellen gab es früher Kassierer, heute nur mehr Automaten. In den Hotels wurden die Zimmer früher täglich gereinigt, heute nur mehr auf Wunsch. Viele Hotels machen nur mehr Ü/FR und sehr viele werden in Residence umgewandelt. Ein großes Problem wird wohl die Sanität und die Pflegeberufe bekommen.
@Chrys
Ja, ich sehe im Fachkräftemangel auch Chancen.
Autonom fahrende Busse/Pkws. Dann Flugzeuge, Bahn.
Roboterkoch “schafft 150 Gerichte pro Stunde”.
In der Gesundheitsbranche sollte uns Japan ein Innovations-Vorbild sein.
https://www.focus.de/finanzen/news/restaurants-und-kantinen-leiden-unter-personalmangel-ein-start-up-aus-hamburg-verspricht-die-loesung-eine-roboterkueche_id_259722540.html
https://www.nzz.ch/wissenschaft/roboter-in-der-pflege-wie-japan-die-ueberalterung-meistern-will-ld.1712777
Naja ein Beispiel, mein jahrgang im Tal zählt 86 heute sind Jahrgänge mit 10 is 15 und auch weniger das sagt doch einiges aus