Von: ka
Rom/Fiumicino – In der Hoffnung, ungestört durch die Flughafenkontrollen zu gelangen, ließ sich ein Drogenkurier eine besonders dreiste Masche einfallen. Er verkleidete sich als Priester. Die Beamten der Finanzwache ließen sich aber nicht beirren und sahen sich den angeblichen „Geistlichen auf Missionsreise“ etwas genauer an. Dabei kamen nicht weniger als drei Kilogramm Heroin zum Vorschein.
Den Finanzbeamten, welche am römischen Flughafen „Leonardo da Vinci“ in Fiumicino ihre wachsamen Augen auf an- und abreisende Fluggäste warfen, fiel ein Mann auf, der aufgrund seiner Bekleidung – er hatte ein Priestergewand inklusive weißem Halskragen an – ein Priester zu sein schien. Als die Finanzbeamten ihn aufhielten und zur Rede stellten, gab er an, dass er ein Missionar mit US-Staatsbürgerschaft sei und von einer langen Missionsreise zurückkomme. Laut seiner Papiere war er aber ein nigerianischer Staatsbürger, der lediglich um die amerikanische Staatsbürgerschaft angesucht hatte. Als die Beamten ihn untersuchen wollten, zog der sichtlich verzweifelte Mann seine letzte Karte. Er hielt den Beamten ein Kreuz ins Gesicht und schrie sie an, dass sie einen „Gottesfrevel“ begehen würden und dass er sie nun exkommunizieren müsse.
Aber es half alles nichts. Bei der Untersuchung entpuppte sich der angebliche „Priester“ als gut getarnter Drogenkurier einer internationalen Rauschgiftorganisation. In versteckten Fächern und doppelten Böden seiner Laptoptragetasche fanden die Finanzbeamten nicht weniger als drei Kilogramm reinstes Heroin. Die vermutlich für das römische Mittelmeerküstengebiet bestimmte Drogenlieferung hätte für ungefähr 25.000 Drogendosen gereicht, die dem Drogenkartell mehr als eine Million Euro eingebracht hätten. In Zusammenarbeit mit der Zollwache nahmen die Finanzbeamten den Nigerianer fest und überführten ihn in eine Haftanstalt.
#Aeroporto #Fiumicino finto #prete in manette. Occultava 3kg di #eroina purissima in un bagaglio https://t.co/8DPId11b5K pic.twitter.com/Hw7Wgao0Ip
— Guardia di Finanza (@GDF) June 9, 2018
In einer späteren Pressekonferenz zeigten sich die Ermittler über die Rückkehr der „alten Droge“ Heroin sehr besorgt. Die niedrigen Kosten für diese „Droge der Armen“ – eine Dosis von einem Gramm, so die Ermittler, kann auf dem Markt lediglich 20 Euro kosten, während Kleindosen von 0,1 Gramm sogar für nur fünf Euro angeboten werden – fördern die Verbreitung unter den Jugendlichen.
Im Netz forderten viele Leser und Kommentatoren ein härteres Durchgreifen gegen die Drogenkuriere und Drogenhändler, um einer weiteren Verbreitung der „neuen Billigdroge“ Heroin entgegenzuwirken.