Eltern waren mit kleinen Kindern unterwegs

Familie ungesichert am Klettersteig: Bergretter hat keine Worte dafür

Dienstag, 09. Juli 2024 | 16:54 Uhr

Von: luk

Fassatal – Ein schockierendes Video, das Eltern mit Kindern auf einem Dolomiten-Klettersteig ohne jegliche Ausrüstung zeigt, hat über die Grenzen Italiens hinaus für Aufsehen gesorgt. Der Vorfall ereignete sich auf der Bepi Zac im Fassatal nicht unweit von Südtirol. Wanderer waren ohne Karabiner, Helme und andere notwendige Sicherheitsausrüstung unterwegs waren. Besonders alarmierend: Ein Vater trug seine kleine Tochter auf dem Arm und spaziert mit ihr an einer Stelle entlang, wo man normalerweise gesichert sein sollte. Nicht auszudenken, wenn der Mann den Halt verloren hätte. Die Mutter begleitete hingegen – ebenfalls ungesichert – den Sohn.

Maurizio Dellantonio, Präsident des nationalen Bergrettungsdienstes, äußerte sich besorgt: “Ich habe keine Worte dafür. Das könnte strafrechtlich relevant sein.” Er hofft, dass die Geschehnisse als Warnung dienen und die Bedeutung von Vorsicht und Vorbereitung bei Bergtouren unterstreichen.

Trotz zahlreicher Sensibilisierungskampagnen gibt es immer wieder riskante Situationen, in denen schlecht ausgerüstete Wanderer gerettet werden müssen. Dellantonio betont, dass besonders der “Bepi Zac” kein einfacher Klettersteig sei und einige Passagen anspruchsvoll sind. Er appelliert an den gesunden Menschenverstand und die Bereitschaft, im Zweifel umzukehren.

Auch Walter Cainelli, Vorsitzender des Trentiner Bergrettungsdienstes, und Cristian Ferrari, Präsident des SAT, warnen vor der unterschätzten Gefahr. Dellantonio fügt hinzu: “Es braucht die Zusammenarbeit aller, und ich hoffe, dass die Person, die das Video aufgenommen hat, auch Hilfe angeboten hat.”

Er erinnert daran, dass Rettungseinsätze auch indirekte Risiken bergen: “Ein Rettungsteam, das einen Wanderer in Sandalen birgt, kann nicht gleichzeitig bei einem schwerwiegenderen Unfall helfen.”

Im Trentino müssen Rettungseinsätze selbst bezahlt werden, wenn ein fahrlässiges Verhalten vorliegt. Ein normaler Rettungseinsatz kostet etwa 36,15 Euro, während für nicht dringende Rettungen 750 Euro und für völlig unnötige Einsätze zwischen 98 und 140 Euro pro Flugminute berechnet werden.

Dellantonio fordert abschließend, dass die zuständigen Ämter direkt Zahlungen einfordern können sollten, um den Verwaltungsaufwand zu verringern. Die aktuelle Praxis sei ineffektiv.

Kommentare

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15 Kommentare auf "Familie ungesichert am Klettersteig: Bergretter hat keine Worte dafür"


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BeeHappy
BeeHappy
Grünschnabel
13 Tage 1 h

Solche unverantwortliche Menschen, also schlimmer geat nimmer! Wie konn man es eigene Leben und des seiner Kinder so afs Spiel setzen! Gott sei dank isch ols no mol guet gongen!

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
12 Tage 22 h

Also wir Angsthasen sehen das für verrückt, aber ein sicherer Bergsteiger wie zum Beispiel Simon Gietl oder solche die die Wände free und solo hinaufkraxeln würden da auch ohne Sicherung unterwegs sein.
Das normalste der Welt.
Also hören wir auf zu kritisieren.
Keren wir vor unserer Tür.

Oracle
Oracle
Kinig
12 Tage 11 h

@Pasta Madre… es geht eher darum, dass man da Kinder mit auf dem Arm hat …. ich denke, auch ein Simon Gietl würde Kinder nicht so ohne weiters mitnehmen….

Lana77
Lana77
Universalgelehrter
12 Tage 10 h

Di hosch ober schun mitgekriag dass do kluane Kinder dorbei gwesn sein ? 🤦🏻

Elke88
Elke88
Grünschnabel
12 Tage 10 h

Jo sel mog schun sein dasses für ihm is normalste der Welt isch. Obor a do sel als erfahrener kletterer tat sicho net kinder ungesichert mitnem und werd wohrscheinlich a in kopf schütteln ba der aktion

Vonmiraus
Vonmiraus
Tratscher
13 Tage 1 h

Komplett nebm die Schuech, epes onders follt mir do derzue nit in.

Ninni
Ninni
Kinig
13 Tage 1 h

Verständlich, absolut keine Verantwortung. 🥺

krokodilstraene
13 Tage 44 Min

Da sind wirklich wehr viele hirnlos unterwegs!
Wenn man dann aber als Außenstehender versucht, etwas zu sagen oder – wie im Artikel angesprochen – eine Hilfestellung anbieten möchte, bekommt man sehr oft nur ablehnende Worte, wenn nicht gar einen “Zusammenschiss”…
Alles selbst schon erlebt, deswegen versuche ich in solchen Situationen ruhig zu bleiben und hoffe, dass nichts Schlimmes passiert… auch in der Hoffnung, dass nicht Unbeteiligte durch einen möglichen Unfall der “Idioten” auch noch in Mitleidenschaft gezogen werden…

Zugspitze947
13 Tage 3 Min

Ich glaube denen sollte man die Kinder wegnehmen 🙁

Wunder
Wunder
Superredner
13 Tage 20 Min

…wie kann man nur???
Ohne Worte…

Anderrrr
Anderrrr
Universalgelehrter
12 Tage 22 h

Muanen olle sein der reinhold messner

userpm2024
userpm2024
Neuling
12 Tage 21 h

Es gib an Komiker in Deitschlond, der moant, mon sollet aufhearen dumme Menschenso  extrem zu beschuetzen…….  Kluge Menschen werden ueberleben und a bissel Schwund isch immer…..  Sog i lei AMEN!!!

NOBBS
NOBBS
Grünschnabel
12 Tage 23 h

Saftige Strafe das muss geschehen,kann Kind und Kegel,wie im Straßenverkehr,kann Kind und Kegel auch nicht auf das Autodach oder Motorhaube setzen.So ein Wahnsinn ,die Bergretter in Gefahr und weitere dringende Einsätze werden einfach ignoriert und sogar akute Stunden die sich in brenzligen Situation befinden.
Immer wieder ein großes Lob und Dankeschön allen Einsatzkräften.

maxi
maxi
Tratscher
12 Tage 21 h

Immer gleich eine Massenhysterie, ohne zu wissen welche bergsteigerischen Fähigkeiten die Eltern haben. Und wenn nicht, warum muss jeder angepasst sein, warum darf niemand selber entscheiden, ist ja seine Verantwortung und Risiko.

limes1
limes1
Grünschnabel
12 Tage 11 h

die kosten für dein Einsatz der bergrettung sollte man ihnen gleich mal aufbrummen und eine Anzeige wegen unverantwortliches verhalten ebenso. wie irre muss man eigentlich sein, die können froh sein dass ihnen nicht passiert ist.

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