Von: ka
Borso del Grappa – Der in 850 Metern über dem Meer gelegene Col del Puppolo am Monte Grappa war am Samstag Schauplatz einer schrecklichen Tragödie.
Der 51-jährige Flugdrachenausbilder Federico Baratto stürzte kurz nach dem Abheben seines Drachens mehr als 300 Meter in die Tiefe. Seine 28-jährige Begleiterin, die mit dem herrenlosen Flugdrachen wenige Sekunden später in eine Baumgruppe fiel, blieb hingegen wie durch ein Wunder fast unverletzt. Einer ersten Rekonstruktion zufolge wurde der erfahrene Flugdrachenausbilder Opfer einer fatalen Unachtsamkeit. Aus bisher ungeklärten Gründen hatte er es nach dem Sichern seiner Begleiterin versäumt, sich selbst an das Fluggerät anzuhängen. Als die Kräfte in seinen Armen nachließen, stürzte der Flugdrachenausbilder Hunderte Meter ab.
Es war am Samstagnachmittag kurz nach 14.00 Uhr als der 51-jährige Federico Baratto zusammen mit seiner 28-jährigen Begleiterin vom bei Flugdrachenfliegern und Paragleitern beliebten Absprungort Col del Puppolo am Monte Grappa abheben wollte. Aber nach dem Absprung wurde den vielen Zuschauern sofort klar, dass der 51-Jährige, der als Flugdrachenausbilder über eine jahrzehntelange Erfahrung verfügte, einen fatalen Fehler begangen hatte. Offenbar hatte der erfahrene Ausbilder seine ganze Aufmerksamkeit dem Sichern seiner 28-jährigen Begleiterin geschenkt, wobei er es versäumt hatte, sich selbst an das Fluggerät anzuhängen. Nachdem der Deltadrachen die Rampe verlassen hatte, blieb dem 51-Jährigen nichts anders übrig, als sich mit den nackten Armen am Rahmen festzuhalten. Als der Drachen von den Winden in die Höhe gerissen wurde, verließen Federico Baratto die Kräfte. In der Folge stürzte er rund 300 Meter in die Tiefe.
Für die junge Frau, die den Tandemflug von ihren Freunden geschenkt bekommen hatte, geriet der Flug zu einem wahren Albtraum. Die 28-Jährige, die nie zuvor mit einem Flugdrachen abgehoben war, wurde am herrenlosen Deltadrachen Opfer der am Monte Grappa herrschenden unbändigen Luftströmungen. Der Drachen vollzog noch einige Windungen und fiel wenige Sekunden nach dem Absturz des Flugdrachenausbilders in eine Baumgruppe.
Zuschauer, die eigentlich den Flug der 28-Jährigen und ihres erfahrenen Ausbilders filmen wollten, aber ungewollt Augenzeugen der schrecklichen Tragödie wurden, schlugen sofort Alarm. Die gegen 14.30 Uhr alarmierten Flugretter von „Treviso emergenza“ hoben sofort ab. An der Unglücksstelle angekommen, gelang es ihnen nach kurzer Zeit, den abgestürzten und in den Bäumen verhedderten Flugdrachen auszumachen. Ein zusammen mit dem Notarzt und einem Krankenpfleger zum Unglücksort mit der Winde abgeseilter Flugretter holte die junge Frau, die wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen erlitten hatte, aus einer Baumkrone und übergab sie dem Mediziner und dem Krankenpfleger.
In der Zwischenzeit flog der Hubschrauber zurück, um eine Rettungsmannschaft der Bergrettung von Pedemontana del Grappa aufzunehmen. Zusammen mit anderen Rettern machten sich die Leute der Bergrettung von Pedemontana auf die Suche nach der Leiche des Flugdrachenausbilders. Kurz vor 18.00 Uhr konnten die Bergretter die sterblichen Überreste von Federico Baratto in unwegsamem Gelände ausmachen und in der Folge bergen.
Nach dem Bekanntwerden der schrecklichen Tragödie steht die kleine Welt der Freunde des Drachenfliegens und Paragleitens unter Schock. Viele Bekannte und Freunde trauern um den in der Umgebung sehr bekannten Federico Baratto. Die junge Frau, die wie durch ein Wunder ihren ersten Drachenflug überlebte, wird diese Erfahrung wohl nie wieder vergessen.