Mehrere Erdrutsche in Italien

Felssturz bedroht Straße zu mystischem Wallfahrtsort am Gardasee

Samstag, 02. März 2024 | 12:51 Uhr

Von: mk

Brentino Belluno – Heftige Regenfälle haben in Italien zu Hochwasser und Erdrutschen geführt. Unweit des Gardasees drohen tonnenschwere Felsen abzustürzen und einen mystischen Wallfahrtsort in Mitleidenschaft zu ziehen.

Bei Insidern ist die Wallfahrtskirche Madonna della Corona am Osthang des Monte Baldo längst kein Geheimtipp mehr. Die Kirche, die im späten Mittelalter in der Nähe des Gardasees errichtet wurde, schmiegt sich spektakulär an einen Felsen über dem italienischen Etschtal und bietet ein spektakuläres Panorama.

Auch „der Sentiero della Speranza“, ein uralter Pilgerweg, der sich von Brentino di Belluno zum Heiligtum empor schlängelt, ist bei Wanderern sehr beliebt, berichtet die Online-Ausgabe vom Merkur. In den Steilwänden unterhalb hat sich am Donnerstag allerdings eine Felslawine gelöst, die auf die Straße zwischen Brentino Belluno und der Fraktion Rivalta Veronese abzustürzen drohte. Die Straße zwischen den beiden Ortschaften wurde gesperrt. Schulbusse konnten nicht verkehren.

Nach heftigen Regenfällen sind mehrere Felsen in Richtung der Straße gerollt. Der größte Felsbrocken, der mehrere Tonnen wiegt, blieb rund zehn Meter von der Straße entfernt stehen. Besonders gefährlich ist die Tatsache, dass sich unter der Straße die Druckwasserleitung eines Wasserkraftwerks befindet. Zunächst wurde befürchtet, dass die Leitung durch den Felssturz beschädigt worden war.

Am Freitag wurden geologische Untersuchungen durchgeführt, um den Zustand des Hangs zu überprüfen. Doch der Regen hielt auch am Freitag an.

In Norditalien haben sich erst kürzlich mehrere Felsstürze ereignet. In der Nähe des Luganer Sees wurden kürzlich Autos von einer Steinlawine getroffen. Am Ledrosee hat hingegen ein abgebrochener Felsen die Straße völlig blockiert. Außerdem ging eine Steinlawine auf die Gardesana-Straße nieder.

Im Valsugana-Tal wurden hingegen vor zwei Wochen Straßen, Zuggleise und ein Radweg von herabstürzenden Felsen getroffen.

Auch in Südtirol hat sich zwischen Klausen und Bozen erst Mitte Februar ein Felssturz ereignet, bei dem ein Auto auf der Brennerautobahn getroffen wurde.