Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für Chukwuka Nweke

Femizid in Rovereto: “Kein Koro-Wahn”

Donnerstag, 20. Februar 2025 | 17:03 Uhr

Von: luk

Rovereto – Im Prozess um den gewaltsamen Tod von Iris Setti in Rovereto hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten Chukwuka Nweke gefordert. Staatsanwalt Fabrizio De Angelis sprach in seinem Plädoyer von einer „Aggression von unvorstellbarer Gewalt“.

Der 38-jährige Nweke wird bekanntermaßen beschuldigt, die 61-jährige Setti in der Nacht vom 5. auf den 6. August 2023 im Nikolajewka-Park in Rovereto brutal angegriffen, sexuell missbraucht und getötet zu haben. Die Anklage umfasst Mord mit erschwerenden Umständen, Raub und Vergewaltigung.

Die Tat ereignete sich laut der Rekonstruktion des Staatsanwalts zwischen 21.45 Uhr und dem ersten Notruf durch Augenzeugen gegen 22.00 Uhr. Demnach habe Nweke sein Opfer wiederholt mit bloßen Händen geschlagen – insgesamt mindestens 49 Mal, wie die Obduktion ergab -, bevor er sie vergewaltigte und ihr einen Goldring raubte. „Die Gewalt ging weit über das Maß hinaus, das nötig gewesen wäre, um einen Widerstand zu brechen. Die Tötungsabsicht ist offensichtlich“, betonte De Angelis vor der Schwurgerichtskammer in Trient.

Der Angeklagte, der seit 2007 in Italien lebt, sei mehrfach psychiatrisch untersucht worden. Keiner der Ärzte habe eine psychische Erkrankung festgestellt. Auch eine kulturell bedingte psychische Beeinträchtigung – etwa durch den sogenannten „Koro-Wahn“, eine in einigen Regionen Afrikas verbreitete Angststörung – schloss die Staatsanwaltschaft aus.

Während die Angehörigen des Opfers als Nebenkläger im Gerichtssaal anwesend waren, blieb Nweke laut Nachrichtenagentur Ansa der Verhandlung fern.

Die Entscheidung der Richter wird in den kommenden Verhandlungstagen erwartet.

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