Von: ka
Anzola dell’Emilia – Zunächst sah es so aus, als ob die Kugel, die im Büro der Stadtpolizei von Anzola dell’Emilia die 33-jährige Sofia Stefani getötet hatte, sich während der Reinigung aus der Waffe des 63-jährigen Ex-Kommandanten Giampiero Gualandi gelöst hätte, aber nach den letzten Ermittlungsergebnissen sind sich die Ermittler sicher, dass die ehemalige Kollegin des 63-Jährigen einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.
Hintergrund des mutmaßlichen Mordes war die „verbotene“ Beziehung zwischen den beiden, die Giampiero Gualandi beendet hatte, Sofia Stefani aber unbedingt wiederaufnehmen wollte. Offenbar habe Giampiero Gualandi den Druck der ständigen Anrufe seiner Liebhaberin nicht mehr ausgehalten. „Zu viel Druck, ich bin erschöpft“, schrieb der 63-Jährige, der seit seiner Festnahme wegen vorsätzlichen Mordes im Gefängnis von Bologna in Untersuchungshaft sitzt.
„Ich war dabei, meine Waffe zu reinigen, als sich ein Schuss löste und die Frau tödlich traf“, versuchte der 63-jährige Ex-Kommandant Giampiero Gualandi der Stadtpolizei von Anzola dell’Emilia in der Emilia-Romagna den Tod seiner ehemaligen Kollegin Sofia Stefani zu rechtfertigen, aber die Ermittler hielten seine Darstellung, dass sich der Schuss während des Reinigens aus seiner Waffe gelöst hätte, von Anfang an für wenig glaubwürdig. Seit der Aussage von Zeugen, dass zwischen dem 63-jährigen Kommandanten und seiner ehemaligen Untergebenen eine „verbotene“ Beziehung bestand, sind sie sich jedoch sicher, dass sie es mit einem Femizid zu tun haben.
Giampiero Gualandi hatte die „verbotene“ Beziehung, von der sowohl seine Frau als auch Sofia Stefanis Freund bereits wussten, beendet, aber die 33-Jährige wollte sie unbedingt fortsetzen. Um ihr Ziel zu erreichen, soll sie den Auswertungen der Smartphones der beiden Giampiero Gualandi sehr stark unter Druck gesetzt haben.
In den Stunden vor der Bluttat rief Sofia Stefani Giampiero Gualandi viele Male an. Ex-Kommandant Gualandi sei durch die emotionale Lage, in die er durch die Beziehung mit seiner ehemaligen Kollegin Sofia Stefani geraten war, „gestresst“ gewesen. Aus diesem Grund, so die Staatsanwaltschaft von Bologna, ist die Darstellung des Verdächtigen, wonach sich der Schuss zufällig gelöst habe, „nicht glaubwürdig“.
Gualandi behauptet hingegen, dass Sofia Stefani vollkommen unerwartet ins Büro gekommen sei und während des folgenden Streits versucht habe, die auf dem Tisch liegende Dienstwaffe zu ergreifen. Während eines Handgemenges habe sich kurz darauf der tödliche Schuss gelöst, der die 33-Jährige im Gesicht traf.
„Wie aus dem Tenor der in den letzten Tagen an Sofia Stefani gesendeten Nachrichten geschlossen werden kann, ist es offensichtlich, dass Gualandi gestresst war. Daher ist es nicht glaubwürdig, dass er nicht gewusst habe, dass die Frau im Büro der Gemeindepolizei von Anzola erscheinen würde, genauso wie es unglaubwürdig ist, dass genau zu diesem Zeitpunkt die Waffe auf seinem Schreibtisch gelegen sei, weil er sie gerade gereinigt habe“, rechtfertigt der zuständige Voruntersuchungsrichter Domenico Truppa den wegen vorsätzlichen Mordes ausgestellten Haftbefehl.
Hinzu kommt, dass der Beschuldigte laut dem Voruntersuchungsrichter „unter einer sehr starken inneren Zerrissenheit“ gelitten habe, was für die Staatsanwaltschaft als Motiv ausreichen würde.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge fanden zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem Opfer mindestens 15 Telefongespräche statt, wobei das letzte sieben Minuten vor dem Schuss erfolgte. Zudem hatte der mutmaßliche Täter ihr in den Tagen vor der Bluttat mehrere Textnachrichten zugesandt. „Ich lebe nicht mehr, ich schlafe nicht mehr, ich esse nicht mehr“ und „Ich bin erschöpft. Ich verschwinde, ohne jemandem etwas zu sagen, ich halte diesen Druck nicht mehr aus“, lauten zwei von den Ermittlern sichergestellte Nachrichten.
Arrestato per omicidio l’ex capo della vigilessa
Arrestato per omicidio l’ex capo della vigilessa La vigilessa uccisa nel Bolognese con un colpo di pistola. Arrestato nella notte l'ex comandante della polizia locale, l'accusa è di omicidio volontario. Avevano avuto una relazione L'inviata Maria Chiara Grandis per il Tg3 delle 14:20 del 17 maggio 2024
Posted by Tg3 on Friday, May 17, 2024
Offensichtlich sei Giampiero Gualandi überfordert und nicht in der Lage gewesen, den Forderungen seiner Liebhaberin, die Beziehung wieder aufzunehmen, zu widerstehen. Als Sofia Stefani am Donnerstagnachmittag in der Polizeizentrale eintraf, sah ein anderer Polizist sie auf der Türschwelle des Büros des Ex-Kommandanten stehen. Der Stadtpolizist nahm keinen Streit wahr. Als der Zeuge den Schuss hörte, stürmte er in Giampiero Gualandis Büro und sah den 63-Jährigen dabei, wie er Sofia Stefani wiederzubeleben versuchte.
Die ballistischen Untersuchungen sowie die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Autopsie der Leiche des Opfers stehen zwar noch aus, aber aus heutiger Sicht deutet vieles auf einen Femizid hin.