Sara Buratin [41] erstochen, Lebenspartner unauffindbar – VIDEO

Fürchterlicher Femizid erschüttert erneut Venetien

Donnerstag, 29. Februar 2024 | 07:04 Uhr

Von: ka

Bovolenta – Die schreckliche Serie von Morden an Frauen in Venetien reißt nicht ab. Nachdem im vergangenen Jahr die 22-jährige Giulia Cecchettin und die 26-jährige Vanessa Ballan schrecklichen Bluttaten zum Opfer gefallen waren, war die norditalienische Region erneut Schauplatz eines erschütternden Femizids.

Facebook/Alberto Pittarello

Die 41-jährige Zahnarztassistentin Sara Buratin wurde am Dienstag im Haus ihrer Mutter mit 20 Messerstichen getötet. Als dringend tatverdächtig gilt ihr Lebenspartner Alberto Pittarello, von dem sie sich trennen wollte. Der Kleinlieferwagen des 39-jährigen Heizungstechnikers, der seit der Tat unauffindbar ist, wurde im Hochwasser führenden Fluss Bacchiglione gesichtet. Ob der mutmaßliche Täter sich mit dem Lieferwagen in den Fluss gestürzt hat oder ob er sich noch immer auf der Flucht befindet, ist derzeit noch unklar.

Sara Buratin und Alberto Pittarello hatten sich mit Anfang zwanzig kennengelernt. Die Beziehung zwischen der 41-jährigen Zahnarztassistentin und dem 39-jährigen Heizungstechniker, die eine gemeinsame 15-jährige Tochter haben, lief in letzter Zeit aber nicht mehr gut. Aufgrund ständiger Streitigkeiten schlief Sara seit einigen Wochen immer öfter bei ihrer erst kürzlich verwitweten Mutter, die nur wenige Kilometer von dem Haus entfernt wohnt, in dem sie mit Alberto und der gemeinsamen Tochter lebte. Alberto Pittarello, der sich mit der sich anbahnenden Trennung offenbar nicht abfinden wollte, suchte die 41-Jährige manchmal im Haus ihrer Mutter auf. Laut der Aussage eines Nachbarn habe sich das Paar vor einigen Tagen in der Nähe des Hauses von Saras Mutter gestritten.

ANSA/NICOLA FOSSELLA

Im selben Haus wurde Sara Buratin ermordet aufgefunden. Zeugen sahen, wie der Lieferwagen des 39-jährigen Heizungstechnikers am Dienstagvormittag kurz nach 10.00 Uhr vor dem Haus von Saras Mutter auftauchte und den Ort gegen 10.35 Uhr wieder verließ. Ersten Erkenntnissen zufolge soll es genau in dieser halben Stunde zur Bluttat gekommen sein. Laut einer Rekonstruktion des Tathergangs könnte Alberto Pittarello versucht haben, Sara Buratin dazu zu überreden, zu ihm nach Hause zurückzukehren. Im Laufe der folgenden Auseinandersetzung soll die Frau von ihrem Partner, von dem sie sich trennen wollte, erstochen worden sein.

Facebook/Direzione Interregionale Vigili del Fuoco Veneto e Trentino Alto Adige

Ihre Mutter, die sich zum Tatzeitpunkt im Haus befand, aber nichts gehört hatte, begann nach einer gewissen Zeit nach Sara, die sie nicht mehr sehen konnte und die auf ihre Rufe nicht antwortete, zu suchen. Kurz darauf machte die ältere Frau eine schreckliche Entdeckung. Im Geräteschuppen hinter dem Haus lag die blutüberströmte Leiche ihrer Tochter. Für Sara, die mindestens 20 Messerstiche in den Rücken erlitten hatte, kam jede Hilfe zu spät.

Nicht weit von der Frauenleiche entfernt stellten die Carabinieribeamten die Tatwaffe, ein Messer mit einer 15 Zentimeter langen Klinge, sicher. Da Alberto ein begeisterter Wanderer und Bergliebhaber ist, fiel der Verdacht sofort auf ihn. Die Carabinieri machten sich sofort auf die Suche nach dem Lebenspartner des Opfers. Alberto Pittarello, der sich einen Tag Urlaub genommen hatte und daher nicht an seinem Arbeitsplatz war, war aber unauffindbar.

Facebook/Direzione Interregionale Vigili del Fuoco Veneto e Trentino Alto Adige

Feuerwehrleute, die den Damm des Hochwasser führenden Flusses Bacchiglione bewachten, fanden am Dienstagnachmittag verdächtige Reifenspuren, die von der Straße kommend zum Flussdamm führten. Unweit der Spuren wurde auf dem Damm, der nicht weit vom Tatort entfernt liegt, auch das Smartphone des 39-Jährigen, der seit dem Vormittag nicht mehr erreichbar war, entdeckt.

Facebook/Sara Buratin

Trotz des Dauerregens, der die gesamte Region Venetien heimsucht, wurde die Suche auf den ganzen Flusslauf ausgedehnt. Am Abend desselben Tages wurde der Nissan des 39-jährigen Heizungstechnikers im Bacchiglione geortet, aber die starke Strömung des stark angeschwollenen Flusses ließ es nicht zu, den Lieferwagen aus dem Wasser zu bergen. Vermutungen zufolge habe Alberto Pittarello eine Verzweiflungstat begangen, aber es wird nicht ausgeschlossen, dass der mutmaßliche Mörder von Sara Buratin sich noch immer auf der Flucht befindet. In jedem Fall wurde noch keine Leiche gefunden.

Facebook/Sara Buratin

Letzten Ermittlungsergebnissen zufolge hatte Sara Alberto nie wegen häuslicher Gewalt angezeigt. Das Smartphone der 39-Jährigen wurde von den Carabinieri beschlagnahmt. Von der Auswertung der Chatnachrichten und der Einträge in den sozialen Netzwerken erhoffen sich die Ermittler, noch unbekannte Details ihrer Beziehung enthüllen zu können.

Was bleibt, ist die traurige Tatsache, dass erneut eine Frau Opfer einer blutigen Beziehungstat wurde.