Am Bodensee sieht es weniger rosig aus

Gardasee startet prall gefüllt in die Sommersaison

Montag, 07. April 2025 | 08:06 Uhr

Von: luk

Bodensee/Gardasee – Am Gardasee ist die Dürre von 2022 und 2023 schon beinahe vergessen. Der Wasserpegel des Sees liegt aktuell wieder nahe an der Warnschwelle, und die Situation hat sich im Vergleich zu den Krisenjahren deutlich verbessert. Bereits im vergangenen Jahr war der größte italienische See wieder prall gefüllt. Nun scheint es den Bodensee zu treffen. Dort steht ein Niedrigwasserrekord kurz bevor.

Am Gardasee ist man beruhigt

Im März 2025 war der Gardasee zu 101,4 Prozent gefüllt, was eine beruhigende Nachricht für die Region und die dort ansässigen Betreiber von Tourismus und Landwirtschaft ist. In den Dürreperioden von 2022 und 2023 hatte der Pegel teils dramatisch niedrige Werte erreicht, was zu Sorgen um die Wasserversorgung führte. Damals kämpfte man mit einem deutlichen Rückgang des Wasserstands – auch hervorgerufen durch Ableitungen – und einer angespannten Lage in den angrenzenden Flüssen.

Auch wenn der Wasserpegel zurzeit stabil ist, wird die Lage weiterhin aufmerksam beobachtet, da die gerade stattfindenden Arbeiten am Damm und an den Ufern des Mincio die Erhöhung des Abflusses erschweren.

Bodensee: Niedrigwasser und übler Geruch

Während der Gardasee sich von den Dürrejahren erholt hat, scheint es nun den Bodensee zu treffen. Der Wasserpegel des größten Binnengewässers Deutschlands ist derzeit der niedrigste seit 40 Jahren. Besonders dramatisch ist die Lage am Untersee, wo der Wasserstand sogar 70 Zentimeter niedriger liegt als im Vorjahr. Das führt nicht nur zu einem sichtbaren Rückgang des Wassers, sondern auch zu unangenehmen Begleiterscheinungen: Matschige Uferzonen und ein unangenehmer Geruch durch Algen, die in den flacheren Bereichen gedeihen, stören sowohl Anwohner als auch Touristen.

In Konstanz berichten Bewohner, dass das Wasser rund zehn Meter vom Ufer zurückgegangen ist und der unangenehme Geruch der Algen förmlich in der Luft liegt. Besonders betroffen sind auch die Schifffahrt und der Tourismus. Ausflugsschiffe können nicht mehr an allen gewohnten Orten anlegen, da viele Häfen, wie der von Mannenbach am Untersee, komplett austrocknen.

Die Ursachen für das Niedrigwasser am Bodensee sind in der geringen Niederschlagsmenge der letzten Monate sowie einer unterdurchschnittlichen Schneeschmelze in den Alpen zu suchen. Der Wasserstand in Berlingen liegt derzeit nur 15 Zentimeter über dem Tiefstrekord von 1972 und könnte Medienberichten zufolge in den kommenden Tagen weiter sinken. Die Prognosen deuten auf einen Pegelstand von 394,30 Metern hin, was einen weiteren historischen Tiefstand bedeuten würde.

Kommentare

Aktuell sind 11 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen