Angreifer besaß keine Fahrkarte und stach zu – VIDEO

Gefährliche Züge: Schaffner mit Messer verletzt

Samstag, 22. Juli 2017 | 08:02 Uhr

Von: ka

Santo Stefano Lodigiano/Lombardei – Am frühen Mittwochmorgen hatte ein Zugschaffner, der in einem Pendlerzug eine routinemäßige Fahrkartenkontrolle durchführte, großes Glück im Unglück. Ein Fahrgast, der keine Karte besaß und sich verstecken wollte, zog ein Messer und stach auf den Schaffner ein.

Twitter/controllore

Es ist 7.15 Uhr am frühen Mittwochmorgen in dem mit Pendlern vollbesetzten Regionalzug Piacenza-Mailand, als ein Zugschaffner den üblichen Rundgang machte und von den Fahrgästen das Hervorziehen der Fahrkarten verlangte. Plötzlich sah der Schaffner einen großen, hageren, dunkelhäutigen Mann, der sich zu verstecken versuchte. Der Zugschaffner – ein 45-jähriger Angestellter der Gesellschaft Trenord – stellte den Mann zur Rede und fragte nach der Fahrkarte, die der Mann aber nicht bei sich trug. Der 45-Jährige fand aber keine Zeit mehr, nach dem Block zu greifen, um eine Strafe auszustellen.

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Der Einwanderer griff zum Messer und wollte damit dem Zugschaffner in die Bauchgegend stechen. Instinktiv versuchte der 45-Jährige sich zu verteidigen, indem er mit seiner rechten Hand die Unterbauchgegend schützte, wobei die Messerklinge mitten in der Hand zwischen Daumen und Zeigefinger stecken blieb. Gerade in diesem Moment hielt der Zug beim Bahnhof von Santo Stefano Lodigiano an. Sobald sich die Türen öffneten, sprang der Mann aus dem Zug und suchte über Wiesen und Felder das Weite.

Mehrere erschrockene Pendler, die Zeugen der Bluttat gewesen waren, verständigten die Rettungskräfte. Bei der nächsten Haltestation, Codogno, übernahm der Rettungsdienst den verletzten Schaffner und brachte ihn ins Krankenhaus, wo sich Ärzte und Pflegepersonal um seine verletzte Hand kümmerten.

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Die Eisenbahnpolizei und die Carabinieri hingegen nahmen die Verfolgung des Täters auf.

Aus Solidarität mit ihrem verletzten Kollegen und um auf die immer prekärer werdende Sicherheitslage on den Zügen aufmerksam zu machen, trat um 17.00 Uhr das gesamte Personal für fünf Minuten in den Streik.

Giovanni Abimelech, Generalsekretär der Gewerkschaft Fit Cisl Lombardia, fügte hinzu, dass die Bahnhöfe und die Züge mittlerweile zu einem Far West verkommen seien, dem Fahrgäste und Zugpersonal hilflos ausgeliefert sind. Die mit einem Messer verletzte Hand stehe für eine offene Wunde der ganzen Gesellschaft und zeige, dass die von der Gewerkschaft gemeldeten Vorfälle auf ein wirklich vorhandenes Sicherheitsbedürfnis hinweisen. Die Gewerkschaft forderte in ihrer Aussendung Investitionen und eine neue Art diese Situation, die sich inzwischen zu einem sozialen Notstand entwickelt habe, anzugehen und rief für Montag zu einem 8-stündigen Streik auf.