Von: luk
Bozen/Trient – Wer sich auf Google Maps verlässt, um den perfekten Zugang zu Skipisten zu finden, steht nun seit einigen Monaten vor einem Problem: Der Internetgigant aus den USA hat die Darstellung von Skiliften und Pisten aus seinen Karten entfernt. Nur in der Satellitenansicht sind die Trassen noch erkennbar, doch die farblichen Markierungen sind verschwunden. Die Begründung von Google fällt knapp aus: „Zu wenige Klicks, zu hohe Kosten für die laufende Aktualisierung.“
Online-Petition gegen die Entscheidung
Die Entscheidung sorgt in der Wintersport-Community für Aufregung. Viele Nutzer haben ihrem Ärger in sozialen Netzwerken Luft gemacht, und eine Petition auf Change.org fordert die Rücknahme der Maßnahme. Der große Protest bleibt allerdings aus – bislang haben nur rund 2.500 Menschen unterzeichnet.
Kritik aus der Skibranche
Thomas Reiter, Direktor der Skirama Kronplatz, sieht die Entscheidung kritisch: „Google Maps ist das meistgenutzte Orientierungssystem weltweit. Das Entfernen der Skigebiete aus der Karte ist nicht nur geschäftlich fragwürdig, sondern auch ethisch problematisch. Gerade in puncto Sicherheit auf schwierigem Gelände wäre es sinnvoller gewesen, den Service zu verbessern, statt ihn abzuschaffen.“
Dolomiti Superski reagiert gelassen
Gelassener reagiert Dolomiti Superski, der größte Skiverbund Europas. Pressesprecher Diego Clara bestätigt, dass man sich bei Google erkundigt habe, jedoch keinen weiteren Druck ausüben werde: „Die offiziellen Gründe sind wirtschaftlicher Natur. Die ständigen Änderungen an Skipisten und Liften erfordern regelmäßige Aktualisierungen, die für Google nicht rentabel sind.“
Stattdessen verweist Dolomiti Superski auf die eigenen digitalen Karten, die auf Websites und Apps verfügbar sind und stets aktuell gehalten werden. „Wir bieten bereits eine zuverlässige Alternative, die detaillierter ist als Google Maps“, so Clara gegenüber dem Corriere.
Google bleibt bei seiner Entscheidung
Eine Rückkehr der Skigebiete auf Google Maps scheint unwahrscheinlich. Die Entscheidung, Pisten und Lifte zu streichen, ist laut Google endgültig – Skifahrer müssen sich also künftig auf andere Kartendienste verlassen.
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